Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Reichweite der Rechtsaufsicht überflüssig. Nun waren „Beschränkungen,
denen die Staats- (Kommunal-) Aufsicht nach
den Gemeindeverfassungsgesetzen unterliegt, für die Dauer
der Geltung des Erlasses aufgehoben. Die Gemeinden [...]
haben [...] gegenüber den Aufsichtsbehörden die Stellen
nachgeordneter Dienststellen und unterliegen [...] deren
Weisungsrecht.“ 1102
Zwar wurde der Führererlass vom 28. August 1939 bereits
durch den Runderlass des Reichsministers des Innern vom
12. Februar 1940 1103 wieder gelockert, da die Gemeinden die
ihnen übertragenen Kriegsaufgaben „mit Verantwortungsbewusstsein
und in anerkennenswerter Ausrichtung auf die Ziele
des Reichs“ durchgeführt hätten, bildete aber dennoch
eine bedeutende Zäsur. 1104 Die Aufsichtsbehörden wurden
nun angewiesen „mehr noch als bisher der eigenverantwortlichen
Tätigkeit der Gemeinden und Gemeindeverbände
Spielraum zu lassen und sich bei der Handhabung der Aufsicht
im allgemeinen nur der Mittel zu bedienen, die die Gemeindeverfassungsgesetze
vorsehen.“ 1105 Grund für diesen
Sinneswandel war der Umstand, dass den nationalsozialistischen
Machthabern nicht entgangen war, dass kriegswirtschaftliche
Maßnahmen auf der örtlichen Ebene ohne eine
Ausweitung der Eigeninitiative der Kommunalverwaltung nur
1102
RdErl. des Reichsministers des Innern vom 30.08.1939 (RMBliV.
1939 II., S. 1811).
1103
RdErl. des Reichsministers des Innern vom 12.02.1940 (RMBliV
1940 I., S. 289).
1104
Matzerath, Nationalsozialismus und kommunale Selbstverwaltung, S.
317.
1105
RdErl. des Reichsministers des Innern vom 12.02.1940 (RMBliV
1940 I., S. 289).
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