Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

gen zwecks Vereinfachung der Verwaltung zu rechtferti-
gen. 1087
Der unmittelbaren Machteroberung durch die Nationalsozialisten
folgte deren Stabilisierung ab Mai 1933. Viele der zuvor
beurlaubten leitenden Gemeindebeamten wurden nun
endgültig pensioniert und in den meisten Fällen durch altgediente
Nationalsozialisten, die sogenannten „Alten Kämpfer“
ersetzt. Die Ausschaltung der anderen Parteien auf kommunaler
Ebene stellte eine weitere wichtige Konsolidierung der
Macht der NSDAP dar. Dabei stellten die Nationalsozialisten
von Anfang an klar, dass von nun an die unmittelbare Beteiligung
des Volkes an der Bestellung der Gemeindeorgane
der Vergangenheit angehörte. Darüber hinaus wurde versucht,
eine gesetzliche Rechtfertigung für die Art der durch
die Beseitigung der demokratischen Parteien frei gewordenen
und daher neu zu besetzenden Sitze in den Gemeinderäten
zu schaffen. 1088
Die bisherigen Gemeindevertreter verloren immer mehr ihren
organisatorischen und politischen Rückhalt; die NSDAP hatte
nun das alleinige Sagen in den deutschen Gemeindeparlamenten.
1089 Zudem traten außerhalb der Gemeindeparla-
1087 Mommsen, S. 39 ff.
1088
Vgl. RGBl. 1933 I, 462; GVBl. 1933, 186; entsprechend dieser Bekanntmachung
waren in den mittelbaren Gemeinden die Gemeinderäte
durch das Bezirksamt im Einvernehmen mit dem Kreisleiter der NSDAP
zu berufen und in den unmittelbaren Gemeinden durch die Regierung
(Kammer des Innern) in Verbindung mit dem Kreisleiter und dem 1. Bürgermeister.
1089
Matzerath, Die Zeit des Nationalsozialismus, S. 103 ff.
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