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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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4. Judendeportationen<br />

<strong>Die</strong> Deportationen von <strong>in</strong>sgesamt 702 <strong>Würzburg</strong>er Juden <strong>in</strong><br />

die Ghettos und Vernichtungslager Osteuropas zwischen<br />

dem 27. November 1941 und dem 17. Juni 1943, die <strong>in</strong><br />

sechs Transporten von <strong>Würzburg</strong> aus vorgenommen wurden,<br />

waren durch die Gestapo und die SS stabsmäßig organisiert.<br />

1065 Dennoch war auch die <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> <strong>in</strong> die Organisation<br />

dieser verabscheuenswürdigen Transporte verwickelt.<br />

So hatte Oberbürgermeister Memmel die <strong>Stadt</strong>halle<br />

<strong>Würzburg</strong> <strong>der</strong> Gestapo zur Verfügung gestellt, die hier Gepäckdurchsuchungen<br />

bei den für den Abtransport bestimmten<br />

Juden vornehmen wollte. Dazu ist e<strong>in</strong>em Brief Memmels<br />

vom 18. November 1941 an die Gestapo, Außendienststelle<br />

<strong>Würzburg</strong> zu entnehmen: „[...] für dienstliche Zwecke am<br />

Nachmittag des 26. November und für die Nacht vom 26. auf<br />

27. November 1941 unter folgenden Bed<strong>in</strong>gungen überlassen<br />

[...]“. 1066 <strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong>halle war dann auch Treffpunkt und<br />

Ausgangsort <strong>der</strong> Deportation am 27. November 1941. 1067<br />

E<strong>in</strong>e Involvierung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung lag auch im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Verwaltung <strong>der</strong> nach dem Abtransport <strong>der</strong> jüdischen<br />

Bewohner geräumten Wohnungen vor. Da bezüglich <strong>der</strong><br />

freigewordenen Wohnungen ke<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>en Weisungen<br />

<strong>der</strong> Gestapo vorlagen, verfügte Memmel im E<strong>in</strong>vernehmen<br />

mit <strong>der</strong> Gauleitung über diese Wohnungen; auf den E<strong>in</strong>woh-<br />

1065<br />

StaatsAW, Schlußbericht <strong>der</strong> Gestapo über die Abwan<strong>der</strong>ung von<br />

Juden aus <strong>Würzburg</strong> vom 6.8.1943, Gestapostelle <strong>Würzburg</strong> 18880, Blatt<br />

83; Vgl. zu den persönliche Daten <strong>der</strong> deportierten <strong>Würzburg</strong>er Juden,<br />

Strätz, Biographisches Handbuch <strong>Würzburg</strong>er Juden 1900-1945, I. und II.<br />

Teilband; zur Organisation <strong>der</strong> <strong>Würzburg</strong>er Gestapo vgl. Schott, S. 385 ff.<br />

1066 Schultheis, S. 536 f.<br />

1067 Schultheis, S. 542, ausführlich zu den <strong>Würzburg</strong>er Judendeportatio-<br />

nen, S. 527 ff.<br />

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