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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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sich auch durch e<strong>in</strong>e räumliche E<strong>in</strong>heit bemerkbar, denn die<br />

offizielle <strong>Die</strong>nststelle <strong>der</strong> Kreisleitung <strong>Würzburg</strong>-<strong>Stadt</strong> <strong>der</strong><br />

NSDAP war im Rathaus, Zimmer 21, untergebracht. 1056<br />

<strong>Die</strong> Stellung des Beauftragten <strong>der</strong> NSDAP für die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Würzburg</strong> i.S.d. § 33 DGO nahm Gau<strong>in</strong>spektor Fritz Conrad<br />

e<strong>in</strong>. 1057 Der Beauftragte <strong>der</strong> NSDAP hatte die Aufgabe, zur<br />

Sicherung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heit von Partei und Geme<strong>in</strong>de bei bestimmten<br />

Angelegenheiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverwaltung mitzuwirken.<br />

Obwohl es durch die enormen Mitwirkungsrechte<br />

des Beauftragten <strong>der</strong> NSDAP zu erheblichen Beschränkungen<br />

<strong>der</strong> eigentlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> DGO festgelegten vollen und ausschließlichen<br />

Verantwortung des Bürgermeisters kam, wurde<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur des Nationalsozialismus betont, dass <strong>der</strong> Beauftragte<br />

<strong>der</strong> NSDAP <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise bei <strong>der</strong> Verwaltung <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de mitwirke, „daß e<strong>in</strong>erseits ke<strong>in</strong> Dualismus von Partei<br />

und Geme<strong>in</strong>deverwaltung besteht und an<strong>der</strong>erseits <strong>der</strong><br />

Bürgermeister die volle und ausschließliche Verantwortung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Verwaltung hat.“ 1058<br />

3. Judenfe<strong>in</strong>dliche Aktionen<br />

Verschiedenen Boykottaktionen gegen jüdische Firmen, an<br />

denen sich Theo Memmel zum<strong>in</strong>dest vor se<strong>in</strong>er Wahl zum<br />

<strong>Stadt</strong>oberhaupt aktiv beteiligte und die Anstrengungen <strong>der</strong><br />

Regierung, Juden aus dem Wirtschaftsleben zu drängen<br />

führten auch <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> zur sogenannten „Arisierung“ von<br />

Gewerbe- und E<strong>in</strong>zelhandelsbetrieben. 1059 Nach <strong>der</strong> Über-<br />

1056<br />

StaatsAW, NSDAP Gau Ma<strong>in</strong>franken 762.<br />

1057<br />

XXX. Verwaltungsbericht, S. 5.<br />

1058<br />

Tratz, S. 11.<br />

1059<br />

Flade, <strong>Die</strong> <strong>Würzburg</strong>er Juden. S. 260 ff.<br />

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