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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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hen, ob sie auf Initiative <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Partei geleistet<br />

wurde.<br />

<strong>Die</strong> Verbundenheit von Partei und <strong>Stadt</strong>rat wird bereits anhand<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> im gleichgeschalteten <strong>Stadt</strong>rat deutlich,<br />

wo 80% <strong>der</strong> Amtsträger gleichzeitig e<strong>in</strong>e Funktionärsfunktion<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> NSDAP o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ihrer Glie<strong>der</strong>ungen wahrnahmen.<br />

1052<br />

Wie eng die Zusammenarbeit zwischen NSDAP und<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung war, wird auch durch die Errichtung e<strong>in</strong>es<br />

eigenen Aufgabenbereichs für Dr. Umhau erkennbar, <strong>der</strong> im<br />

Abschnitt III unter „Verb<strong>in</strong>dung mit Partei“ angesiedelt<br />

war. 1053<br />

Ansche<strong>in</strong>end versuchten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Oberbürgermeister<br />

Memmel, Rechtsrat Dr. Dengel und <strong>Stadt</strong>rat Hans Streller<br />

immer wie<strong>der</strong> kommunale Beamte, Angestellte und Arbeiter<br />

für die NSDAP zu werben. 1054 Dabei wurde durch Drohungen<br />

mit für den die Laufbahn negativen Konsequenzen e<strong>in</strong> erheblicher<br />

Druck aufgebaut, <strong>der</strong> dazu führte, dass im Vergleich zu<br />

an<strong>der</strong>en <strong>Die</strong>nststellen bei <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> viele Mitarbeiter <strong>in</strong> die<br />

NSDAP e<strong>in</strong>traten. Aufgrund <strong>der</strong> Tatsache, dass Oberbürgermeister<br />

Theo Memmel zum<strong>in</strong>dest bis 1935 gleichzeitig<br />

das Amt des Kreisleiters und das des Oberbürgermeisters<br />

<strong>in</strong>nehatte, wuchs dieser Druck natürlich noch an. 1055 Der Zusammenhang<br />

zwischen Partei und <strong>Stadt</strong>verwaltung machte<br />

1052<br />

Weidisch, S. 121.<br />

1053<br />

XXX. Verwaltungsbericht, S. 8.<br />

1054<br />

Vgl. Eyr<strong>in</strong>g, S. 91 ff.; EAPl 025/3 „Spruchkammerverhandlung Theo<br />

Memmel 1947“. Memmel behauptete, die Enthebung als Kreisleiter geschah<br />

„<strong>in</strong> verletzen<strong>der</strong> und kränken<strong>der</strong> Form“, da er „<strong>in</strong> Ungnade beim<br />

Gauleiter“ war.<br />

1055<br />

Weidisch, S. 138; Solche Personalunionen stellten e<strong>in</strong>e gängige Pra-<br />

xis dar, vgl. Mutius, S. 1079 m.w.N.<br />

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