Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Nach der Genehmigung der Niederlegung der Stadtratsmandate
wegen Wegzugs von Weiß und Wiedemann durch den
Stadtrat im Sommer 1934 erfolgte in der Stadtratssitzung am
13. Dezember 1934 die Verpflichtung, Einführung und Vereidigung
der neuen Stadträte August Hahn (Ingenieur) und
Georg Michael Hümpfner (Kreisgeschäftsführer der
NSDAP). 1028
Die letzte Sitzung des Stadtrats nach dem alten Gemeinderecht
fand am 15. März 1935 statt. Der bis zu In-Kraft-Treten
der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 sogenannte
„vorläufige Gemeinderat“ trat erstmals am 24. Mai
1935 zusammen. In dieser Sitzung wurde – mit der Zustimmung
von Fritz Conrad, dem Beauftragten der NSDAP gemäß
§ 33 Abs. 1 S. 1 DGO – der Erlass der Hauptsatzung
der Stadt Würzburg aufgrund des § 3 Abs. 2 der deutschen
Gemeindeordnung beschlossen, der u.a. vorsah, dass der
künftige Würzburger Stadtrat aus 32 Ratsherren bestehen
sollte. 1029
Conrad selbst schied aufgrund seiner Berufung zum Gauinspektor
und damit zum Beauftragten der NSDAP aus dem
Stadtrat aus. 1030 In seiner Funktion als Beauftragter der
NSDAP für die Stadt Würzburg berief Conrad am 1. Oktober
1935 im Einvernehmen mit Oberbürgermeister Memmel gemäß
§ 51 DGO folgende Ratsherren für zunächst sechs Jahre:
Fritz Rüdinger (Postinspektor), Michael Langguth (Kaufmann),
Hans Leiser (Friseurmeister), Heinrich Thoma (Ver-
1028
RP 399 Stadtratssitzung am 12.07.1934; RP 399, Stadtratssitzung
am 03.08.1934; RP 399, Stadtratssitzung am 13.12.1934.
1029
RP 399, Sitzung des vorläufigen Gemeinderats am 24.05.1935, vgl.
Anhang.
1030
RP 399, Sitzung des vorläufigen Gemeinderats am 24.05.1935.
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