Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

verstanden erklärt hat“. 951 Theo Memmel wurde durch Entschließung
vom 29. April 1943 zum 1. Mai 1943 in das
Beamtenverhältnis auf Lebenszeit berufen. 952
Anders als vielen anderen Oberbürgermeistern gelang es
Memmel, sich über die gesamte Zeit des Nationalsozialismus
in seinem Amt zu behaupten, obwohl sich innerhalb der
Würzburger Bevölkerung anscheinend hartnäckig das Gerücht
hielt, ihr Oberbürgermeister habe schwerste Alkohol-
probleme. 953
Memmel war ein glühender Verehrer Adolf Hitlers. Einen
Beweis dafür lieferte er u.a. in der Ratssitzung am 15. März
1939, als er zur Eingliederung Böhmens und Mährens in das
Deutsche Reich ausführte: „Die heutige Ratssitzung steht
unter dem Eindruck einer weltgeschichtlichen Stunde. Uraltes
deutsches Land ist in den Schutz des großen deutschen
Reiches zurückgekehrt. Immer mehr verwirklicht sich der
Traum der deutschen Sehnsucht. Wir, die wir dies miterleben
dürfen, können nur mit innerer Ehrfurcht an den Mann denken,
der das erreicht hat, und dem Schicksal danken, das
uns vergönnt, Weltgeschichte miterleben zu dürfen. Wir wollen
die Sitzung eröffnen mit dem Dank an den Führer Großdeutschlands,
mit den innigsten und herzlichsten Wünschen
für die weitere Zukunft des deutschen Volkes und für unseren
herrlichen, heißgeliebten, gottgesandten Führer. Wir vereinigen
unsere Wünsche in dem Ruf: Unser Führer Adolf
Hitler Sieg-Heil!“ 954
951
RP 402, Ratssitzung am 10.06.1943.
952
Eyring, S. 131.
953
Zu den Spekulationen hinsichtlich Memmels Alkoholerkrankung vgl.;
Schmidt, S. 269; Eyring S. 72.
954
RP 401, Ratssitzung am 15.03.1939.
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