Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

der Lage sei, sich an Stadtrats- und Ausschusssitzungen zu
beteiligen. 936
In der Stadtratssitzung am 7. Juli 1933 wurden die freigewordenen
SPD-Mandate mit fünf Nationalsozialisten besetzt.
937 Bei den neuberufenen Stadträten handelte es sich
um Hans Leiser, Heinrich Thoma, Ludwig Weiß, Jakob
Mühlbauer und Martin Stegmüller. Die beiden Mitglieder der
Deutschnationalen, Johannes Bergdolt und Franz Kreisel
baten ebenfalls in dieser Sitzung um ihre Aufnahme in die
NSDAP, was auch genehmigt wurde. 938 Da auch die Mandatsträger
der BVP nach der Selbstauflösung der Partei am
4. Juli 1933 von dieser Stadtratssitzung ausgeschlossen waren,
bestand von diesem Tag an der Würzburger Stadtrat nur
noch aus Mitgliedern der NSDAP-Fraktion. 939 In der Stadtratssitzung
am 14. Juli 1933 wurde das offizielle Ende der
Stadtratsfraktion der BVP endgültig besiegelt. 940 Für die ausgeschiedenen
Mitglieder der BVP rückten am 29. August
1933 neun weitere Nationalsozialisten – Ludwig Hofauer,
Fritz Conrad, Wilhelm Kühnreich, Ludwig Schüller, Otto
Jungkunz, Karl Clement, Peter Fritz, Friedrich Kemmer und
Konrad Dürr – in den Stadtrat nach. 941 Vor der Verpflichtung
der neuen Stadträte versuchte Oberbürgermeister Memmel
den nationalsozialistischen Stadtrat in einer Grundsatzrede
936
RP 398, Senatssitzung am 27.06.1933, WGA, Nr. 146, 28.06.1933, S.
3.
937
RP 398, Stadtratssitzung am 07.07.1933.
938
Weidisch, S. 115.
939
Schönhoven, Zwischen Anpassung und Ausschaltung, S. 377.
940
RP 398, Polizei- und Verwaltungssenatssitzung am 14.07.1933.
941 RP 398, Stadtratssitzung am 29.08.1933.
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