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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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je<strong>der</strong>zeit rückhaltlos für den nationalen Staat e<strong>in</strong>treten“, entlassen<br />

bzw. versetzt werden. <strong>Die</strong>ses Gesetz erlaubte damit<br />

den Nationalsozialisten unter dem Deckmantel <strong>der</strong> Legalität<br />

willkürlich politisch unerwünschte Personen <strong>der</strong> Verwaltung<br />

gegen nationalsozialistische Parteigenossen auszutau-<br />

schen. 918<br />

In <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung ergaben sich aufgrund des „Gesetzes<br />

zur Wie<strong>der</strong>herstellung des Berufsbeamtentums“ zehn aus<br />

politischen Gründen bed<strong>in</strong>gte Entlassungen. Prom<strong>in</strong>enteste<br />

Opfer dieser Regelung waren sicherlich <strong>der</strong> 2. Bürgermeister<br />

Franz Stadelmayer und <strong>Stadt</strong>schulrat Gustav Walle. 919 Walle<br />

wurde aufgrund § 6 des „Gesetzes zur Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

des Berufsbeamtentums“ mit Wirkung vom 1. Januar 1934 <strong>in</strong><br />

den Ruhestand versetzt. 920 Stadelmayer, <strong>der</strong> erst am 27.<br />

April 1933 zum 2. Bürgermeister von <strong>Würzburg</strong> gewählt wor-<br />

918<br />

Vgl. Ziebill, S. 35: „Schon mit jenen Maßnahmen, die unter dem<br />

heuchlerischen Gesetzestitel ‚Wie<strong>der</strong>herstellung des deutschen Berufsbeamtentum’<br />

1933 durchgeführt wurden, begann die Legalisierung e<strong>in</strong>er<br />

für Deutschland bis dah<strong>in</strong> beispiellosen E<strong>in</strong>seitigkeit auf personellem<br />

Gebiet. Was die NSDAP gegenüber <strong>der</strong> Verwaltung an offizieller Ämterpatronage<br />

betrieb, überschritt alles <strong>in</strong> Deutschland bis dah<strong>in</strong> für möglich<br />

Gehaltene.“.<br />

919<br />

Ruhestandsversetzung für Franz Stadelmayer (2. Bürgermeister) Gustav<br />

Walle (<strong>Stadt</strong>schulrat) und Paul Wünschel (Rechn.-Inspektor). Entlassung<br />

von Josef Kern und Ernst Hufnagel (städtische Angestellte) sowie<br />

Nikolaus Benkert, Anton Birn, Adam Burger, Gallus Fischer und Georg<br />

Kuchenmeister (städtische Arbeiter). Ruhegehaltsentziehung für Jakob<br />

Schäfer (berufsmäßiger <strong>Stadt</strong>rat a.D.) XXX. Verwaltungsbericht, S. 7, 21<br />

ff.; Oberbürgermeister Memmel berichtete <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Jahresrückblick für<br />

1933 sogar von acht Entlassungen Angestellter und zehn von Arbeitern<br />

(WGA, Nr. 298, 29.12.1933, S. 4); vgl. zum Vorgang e<strong>in</strong>er solchen Entlassung<br />

das Beispiel Josef Kern, vgl. Weidisch, S. 137 ff.; Biographische<br />

Mappe Memmel.<br />

920<br />

XXX. Verwaltungsbericht, S. 131.<br />

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