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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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er e<strong>in</strong>e Dankesrede auf Löffler gehalten hatte, 915 e<strong>in</strong>stimmig<br />

zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Da auch <strong>der</strong> neue 2.<br />

Bürgermeister, Dr. Franz Stadelmayer von <strong>der</strong> BVP, ohne<br />

Gegenstimme, allerd<strong>in</strong>gs bei fünf absichtlich ungültig gemachten<br />

Stimmen, gewählt wurde, liegt die Vermutung nahe,<br />

dass es e<strong>in</strong>e Wahlvere<strong>in</strong>barung zwischen den Fraktionen<br />

gab. Denn obwohl BVP und SPD über e<strong>in</strong>e Mehrheit im<br />

<strong>Stadt</strong>rat verfügten und sie daher e<strong>in</strong>en eigenen Kandidaten<br />

für das Oberbürgermeisteramt durchgebracht hätten, war<br />

dies nicht <strong>in</strong> die Praxis umzusetzen, da <strong>in</strong> Städten über<br />

100.000 E<strong>in</strong>wohnern je<strong>der</strong> nach dem 24. April 1933 neugewählte<br />

Bürgermeister vom Staatsm<strong>in</strong>ister des Innern bestätigt<br />

werden musste. 916 E<strong>in</strong>e Zustimmung für e<strong>in</strong>en Oberbürgermeister,<br />

<strong>der</strong> nicht <strong>der</strong> NSDAP angehörte, wäre sicherlich<br />

nicht erteilt worden, so dass sich die Rathausfraktionen wohl<br />

e<strong>in</strong>ig waren, den nationalsozialistischen Oberbürgermeister<br />

mit den Stimmen <strong>der</strong> BVP und SPD zu wählen, während die<br />

NSDAP den bürgerlichen 2. Bürgermeister mitunterstützte. 917<br />

Das „Gesetz zur Wie<strong>der</strong>herstellung des Berufsbeamtentums“<br />

vom 7. April 1933 diente den nationalsozialistischen Machthabern<br />

dazu, nichtl<strong>in</strong>ientreue Mitarbeiter <strong>der</strong> Verwaltung aus<br />

dem <strong>Die</strong>nst zu entlassen. Nach § 15 des Gesetzes konnten<br />

Beamte, Angestellte und Arbeiter, die ke<strong>in</strong>e arische Abstammung<br />

nachwiesen o<strong>der</strong> „nach ihrer bisherigen politischen<br />

Betätigung nicht die Gewähr dafür bieten, dass sie<br />

915<br />

<strong>Stadt</strong>AW, EAPl 025/3 „Löffler Hans, Oberbürgermeister im Ruhestand<br />

ab 1. Mai 1933. 1919 bis 1946“, <strong>Stadt</strong>ratsbeschluss am 27.04.1933, abgedruckt<br />

bei Weidisch S. 104.<br />

916<br />

Vgl. Entschließung des Staatsm<strong>in</strong>isterium des Innern vom 24.04.1933,<br />

Nr. 3067 p 8 über die Neubildung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>äte, Bezirkstage und<br />

Kreistage, <strong>in</strong>: Bayerisches M<strong>in</strong>isterialblatt 1933, S. 46 f.<br />

917<br />

Weidisch, S. 105 ff.<br />

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