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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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Löffler eröffnete die Sitzung nach <strong>der</strong> Begrüßung <strong>der</strong> Erschienenen<br />

mit folgen<strong>der</strong> Erklärung:<br />

„Seit wir <strong>in</strong> diesem Saale das letzte Mal versammelt waren,<br />

haben sich Geschehnisse größten Ausmaßes ereignet. Es<br />

zittert noch starke Erregung im Volke nach; sie ist nicht bei<br />

allen freudig. Aber es gibt für alle wahren Vaterlandsfreunde<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igendes: das ist die Arbeit für das öffentliche Wohl.<br />

Wir s<strong>in</strong>d durch beson<strong>der</strong>e Pflicht beson<strong>der</strong>s an diese Arbeit<br />

gebunden. Arbeit ist Sachlichkeit; sie soll beschw<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong><br />

von seelischen Regungen, aber sie kann <strong>der</strong> Ruhe und kühlen<br />

Erwägung nie entbehren. In diesem Vorsatz wollen wir<br />

unsere Arbeit fortsetzen, bis wir nach Recht und Gesetz abgelöst<br />

werden. Glück und Heil unserer lieben <strong>Stadt</strong> und unserem<br />

deutschen Vaterland!“ 899<br />

<strong>Die</strong> Mehrheitsverhältnisse des <strong>Würzburg</strong>er <strong>Stadt</strong>rates hatten<br />

sich seit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>dewahl vom 8. Dezember 1929 nicht<br />

verän<strong>der</strong>t. <strong>Die</strong> NSDAP hatte lediglich 4 <strong>der</strong> 40 ehrenamtlichen<br />

<strong>Stadt</strong>ratsmandate <strong>in</strong>ne und war damit auch <strong>in</strong> Koalition<br />

mit den zwei <strong>Stadt</strong>räten <strong>der</strong> Nationalen Rechten weit von<br />

e<strong>in</strong>er Mehrheit entfernt. Dennoch sorgte die NSDAP-Fraktion<br />

für e<strong>in</strong>e kontroverse Sitzung, nachdem sie beantragte, die<br />

„Friedrich-Ebert-Straße“ <strong>in</strong> ihren alten Namen „Grombühlstraße“<br />

zurückzubenennen. 900 Nach längerer Diskussion<br />

wurde die Abstimmung zu e<strong>in</strong>er Machtdemonstration <strong>der</strong><br />

BVP- und SPD-Fraktion. Der Antrag wurde nämlich mit den<br />

Stimmen von BVP, SPD und Staatspartei mit deutlicher<br />

Mehrheit abgelehnt. Dennoch ließen es sich die Nationalsozialisten<br />

nicht nehmen, ihr mit demokratischen Mitteln ge-<br />

899 Abschrift <strong>der</strong> Erklärung <strong>in</strong> RP 398, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 16.03.1933.<br />

900 RP 398, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 16.03.1933.<br />

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