Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

„Feierliche Trauungen“ durch, wobei die gesamte Trauungszeremonie
durch die Partei oder eine ihrer Gliederungen
durchgeführt wurde und der Standesbeamte in diesem Fall
nur noch das Jawort abnahm. 884 Wie viele Trauungen dieser
Art in Würzburg durchgeführt wurden, kann heute allerdings
nicht mehr nachgewiesen werden.
In der Ratssitzung am 23. April 1936 bemängelte Ratsherr
Ludwig Leist die wenig feierliche und ziemlich nüchtern wirkende
Form der Eheschließungen beim Standesamt Würzburg.
Oberbürgermeister Memmel versprach entsprechende
Abhilfe zu schaffen, um eine größere Feierlichkeit bei den
standesamtlichen Trauungen zu gewährleisten. 885
Der Anstieg der Geburten in Würzburg lässt sich mit der
Auszahlung von Ehestandsdarlehen erklären und der Tatsache,
dass Würzburg über mehrere Entbindungsanstalten verfügte,
die auch Mütter aus der Region dazu bewegte, ihre
Kinder in Würzburg auf die Welt zu bringen. Während im
Jahr 1933 nur 1.987 Kinder das Licht der Welt erblickten,
stieg deren Zahl bis 1936 kontinuierlich auf 2.988 an. 886 Aus
nicht erkennbaren Umständen fiel die Zahl der Geburten
1937 um fast 1.000 zurück. 887 Die meisten Lebendgeburten
innerhalb der Stadt Würzburg waren 1939 mit einer Anzahl
von 4.017 zu verzeichnen. In den Kriegsjahren bis 1944 lag
884 XXXI. Verwaltungsbericht, S. 11.
885 RP 400, Ratssitzung am 23.04.1936.
886
Vollständige Aufzeichnungen über die genaue Anzahl der Geburten
und Todesfälle im Dritten Reich liegen für Würzburg nicht mehr vor, vgl.
XXX. Verwaltungsbericht, S. 12.
887
XXX. Verwaltungsbericht, S. 19.
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