Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

etwa 1.095 im Jahr. 877 Die wenigsten Eheschließungen waren
dabei im Jahr der Machtergreifung 1933 mit 925 Eheschließungen
zu verzeichnen. 878 Der Höchststand ergab sich
im Jahr des Kriegsausbruchs 1939, als sich 1.466 Paare das
Jawort gaben. 879
Seit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden in Würzburg
jährlich etwa 50 bis 60 Ferntrauungen durchgeführt. 880 Trauungen
dieser Art, die durch die 3. Verordnung zur Ausführung
des Personenstandgesetzes vom 4. November 1939 881
zugelassen wurden, liefen in der Weise ab, dass die Braut ihr
Jawort vor dem Standesbeamten ihres Wohnorts abgab,
während der Bräutigam dies vor seinem Dienstvorgesetzten
im Felde tat. 882
Die Zahl der Ende 1942 ohne Rechtsgrundlage angeordneten
nachträglichen Eheschließungen mit Gefallenen erreichte
in Würzburg in den Jahren 1943 und 1944 die Zahl von etwa
30 bis 40 jährlich. 883
Gerade im Bereich der standesamtlichen Eheschließungen
lässt sich in Würzburg sehr früh ein Eingriff der NSDAP in
klassische Aufgabenbereiche der Gemeinde erkennen. Parteigliederungen,
insbesondere die SS, führten sogenannte
877 XXX. Verwaltungsbericht, S. 16; XXXI. Verwaltungsbericht, S. 8.
878 XXX. Verwaltungsbericht, S. 16.
879 XXXI. Verwaltungsbericht, S. 8.
880 XXXI. Verwaltungsbericht, S. 11.
881 RGBl. 1939 I, 2163.
882
Vgl. allgemein zur Fernehe und nachträglichen Eheschließung: Essner/Conte,
„Fernehe“, „Leichentrauung“ und „Totenscheidung“. Matamorphosen
des Eherechts im Dritten Reich.
883
XXXI. Verwaltungsbericht, S. 10 f.
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