Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

der Stadt gegenüber den erhobenen Gebühren eine eher
untergeordnete Rolle. 791
Der Städtische Ladehof in den Aumühlwiesen wurde ebenfalls
aus keiner Gewinnerzielungsabsicht der Stadt erbaut,
sondern sollte lediglich der Unterstützung des Handels in
Würzburg dienen. Aus diesem Grund erwarb die Stadt vom
Juliusspital, vom Bürgerspital sowie von Privaten ein etwa
130.000 m² großes Grundstück, auf dem im Oktober 1925
der Ladehof mit einer Nutzfläche von ca. 40.000 m² seiner
Bestimmung übergeben wurde. Äußerst niedrige Mietpreise
zum Preis von 60 Pf bis 1,20 RM pro m² im Jahr führten zu
einer sehr schnellen Auslastung des neuen Ladehofs, so
dass bereits 1926 eine weitere Fläche von 25.000 m² ausgebaut
wurde. 792
Auch nach dem Ersten Weltkrieg setzte die Stadtverwaltung
die Brennholzversorgung für die Würzburger Bevölkerung
fort. 793 Erst im Sommer 1921 endete die langjährige Tätigkeit
der Städtischen Brennstoffstelle. 794
8. Finanzen
In der Einleitung seiner 1931 erschienenen Dissertation „Die
Entwicklung des Würzburger Stadthaushaltes von 1909 bis
1929/30“ schildert Roßkopf treffend die Schwierigkeiten der
kommunalen Finanzpolitik zur Zeit der Weimarer Republik für
791
Vgl. Auflistung der Höhe der Miete und der Gebühren bei Roßkopf, S.
73.
792
Roßkopf, S. 74.
793
Vgl. RP 367, Stadtratssitzung am 14.08.1919.
794
Vgl. Opp, Die Brennholzversorgung der Stadt Würzburg, S. 264 ff.
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