Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

ging sämtliches Inventar in das Eigentum der Stadt über,
ohne das irgendwelche Entschädigungsansprüche entstanden.
785 Nachdem der Weinabsatz infolge der Verschlechterung
der wirtschaftlichen Verhältnisse immer weiter gesunken
war, beschloss der Stadtrat am 10. Mai 1928 die Aufhebung
des Regiebetriebs zum 1. Oktober 1928. 786
Nach der Veräußerung der Weinrestbestände – Fässer und
sonstige Betriebsgeräte wurden nicht verkauft, sondern im
Eigentum der Stadt zurückbehalten, um gegebenenfalls in
wirtschaftlich besseren Zeiten den Regiebetrieb wieder unverzüglich
aufnehmen zu können – ergab sich ein Barbestand
von 138.863 RM. 787 Dieses Geld wurde anschließend
für den Umbau der Stadthalle verwendet. 788 Mit dem Ratskellerwirt
Vaitl wurde ein neuer Pachtvertrag geschlossen, der
der Stadt Würzburg einen jährlichen Pachtzins von 15.000
RM einbrachte. 789
Auch mit dem Betrieb des Städtischen Lagerhauses verfolgte
die Stadt Würzburg nicht die Erzielung von finanziellen Mitteln
für die Stadtkasse, sondern versuchte das ihr Mögliche,
die private Wirtschaft zu unterstützen. 790 Bereits in den frühen
1920er Jahren erfolgte der Ausbau des Lagerhauses
aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Lagerplätzen. Dabei
spielten die veranschlagten Mieten auf der Einnahmenseite
785
XXVII. Verwaltungsbericht, S. 45.
786
RP 388, Stadtratssitzung am 10.05.1928; Abschrift des neuen Pachtvertrags
in RP 389, Stadtratssitzung am 13.09.1928.
787
XXVIII. Verwaltungsbericht, S. 47.
788
RP 389, Sitzung des Polizei- und Verwaltungssenats am 10.10.1928.
789 Vgl. XXVIII. Verwaltungsbericht, S. 46 f., dort auch Wortlaut des
Pachtvertrags.
790
Roßkopf, S. 71 f.
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