Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

dieser Geschäfte für die bayerische Girozentrale. 761 Mit der
Eröffnung des ersten Rentenmarkkontos bei der Städtischen
Sparkasse am 26. November 1923 wurde der gerade neu
geschaffene Goldsparverkehr schon bald verdrängt. 762 Die
Entwicklung der Rentenmarkkonten bei der Städtischen
Sparkasse Würzburg war bereits in der ersten Hälfte des
Jahres 1924 so erfreulich, dass schon zu diesem Zeitpunkt
von einem wiedergewonnenen Vertrauen der Bevölkerung
zur Sparkasse ausgegangen werden konnte. 763
Nach der Inflation war sowohl die Summe der Spareinlagen
als auch das Eigenvermögen der Sparkasse auf einen Minimalbetrag
zusammengeschrumpft. Die unerwartet schnelle
positive Entwicklung zeigte sich aber insbesondere bei den
Spareinlagen, die bereits am Jahresabschluss 1926 die 7
Millionen RM-Marke überschritten hatten und somit etwa 90
% des Einlagestandes vor dem Ersten Weltkrieg entspra-
chen. 764
Am 31. Oktober 1927 wurde mit der Errichtung des Sparkassenneubaus
auf der mehr als 30 Jahre ungenutzten Abbruchstelle
des ehemaligen Landgerichtsgebäudes am
Kürschnerhof begonnen. 765 Obwohl der Stadtverwaltung bereits
1922 Vorschläge über die Bebauung dieses Platzes
vorlagen, waren aufgrund der Inflation, aber auch aus verkehrspolitischen
Bedenken diese Pläne bis dahin nicht ausgeführt
worden. Da die Räume der Städtischen Sparkasse in
761
XXV. Verwaltungsbericht, S. 45.
762
Kniepert, S. 250.
763
Kniepert, S. 254.
764
Schäfer, Würzburg: Stadt und Bürger in 175jähriger Geschichte der
Städtischen Sparkasse, S. 363.
765
XXVII. Verwaltungsbericht, S. 72 f.
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