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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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<strong>Die</strong> Auswirkungen <strong>der</strong> Inflation machten sich auch am Verhalten<br />

<strong>der</strong> Sparkassenkunden <strong>in</strong> den Geschäftsräumen <strong>der</strong><br />

Sparkasse bemerkbar. „Während <strong>der</strong> Schalter für den Sparkassenverkehr<br />

größtenteils nur von Gehaltsempfängern umlagert<br />

war, um die auf ihren Konten gutgeschriebenen Gehälter<br />

entwe<strong>der</strong> ganz o<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em größeren Teile wie<strong>der</strong> abzuheben,<br />

staute sich die Menge <strong>der</strong> Sparer vor allem vor<br />

dem Effektenschalter, um <strong>in</strong> Aktien zu spekulieren und damit<br />

<strong>in</strong> gewissem Maße <strong>der</strong> Geldentwertung zu entgehen.“ 758<br />

Betrachtet man die Geschäftszahlen <strong>der</strong> Sparkasse <strong>Würzburg</strong><br />

für die Jahre 1921 bis 1923 genauer, macht sich e<strong>in</strong><br />

starkes Anwachsen <strong>der</strong> nom<strong>in</strong>alen E<strong>in</strong>lagen und e<strong>in</strong> erheblicher<br />

Zuwachs an neuen Kunden bemerkbar. Gleichzeitig<br />

erkennt man aber e<strong>in</strong>en gewaltigen Rückgang des realen<br />

E<strong>in</strong>lagewerts und e<strong>in</strong>en Abfluss an alten Spare<strong>in</strong>lagen. So<br />

betrug <strong>der</strong> E<strong>in</strong>lagenbestand zum 31. Dezember 1923<br />

37.669.687 Millionen Rentenmark, während es im Vorjahr<br />

lediglich 130,3 Millionen Mark waren. 759<br />

Am 16. Juli 1923 bat die Sparkassendirektion den <strong>Stadt</strong>rat<br />

um die Genehmigung von Goldsparkonten, da man sich<br />

durch die Schaffung e<strong>in</strong>er solchen wertbeständigen Anlagemöglichkeit<br />

erhoffte, Sparkunden zurückgew<strong>in</strong>nen zu können.<br />

Der <strong>Stadt</strong>rat kam diesem Gesuch durch Beschluss am<br />

9. August 1923 nach. 760 Dabei verzichtete die Städtische<br />

Sparkasse darauf, den neuen Geschäftszweig auf eigene<br />

Rechnung zu betreiben und beschränkte auf die Vermittlung<br />

758<br />

Kniepert, S. 246.<br />

759<br />

Kniepert, S. 251.<br />

760<br />

RP 379, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 09.08.1923; Kniepert, S. 249.<br />

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