Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

che Ausweitung, als sich das benachbarte Veitshöchheim
der Würzburger Wasserversorgung anschloss. 736
Die erhöhte Anzahl von Trinkwasseranschlüssen der durch
das Wasserwerk gespeisten Haushalte und Betriebe machte
nach der Inflationszeit, in der wichtige Maßnahmen nicht
durchgeführt werden konnten, jetzt grundlegende Erneuerungen
notwendig. 1924 stellte man in sämtlichen Hauptpumpwerken
aus finanziellen sowie praktischen Gründen auf
elektrischen Betrieb um. 737
1926 wurde der Vertrag über die Wasserversorgung zwischen
Zell und Würzburg erweitert. Nun mussten 17 Brunnen
mit 51.000 m³ beliefert werden. 738 Hinzu kamen die Stadt
Heidingsfeld sowie Höchberg, das allerdings nur bei großem
Wassermangel vom Wasserwerk Würzburg gespeist wur-
de. 739
Eine außergewöhnliche Kälteperiode Anfang 1929 mit Temperaturen
bis –28 °C führte zu starken Beschädigungen an
Würzburgs Trinkwasserleitungen. Unter den 32 Hauptleitungen,
die zu Bruch gingen, war auch die wichtigste Leitung
vom Wasserwerk Zell, so dass die Würzburger Bevölkerung
teilweise über 25 Notbrunnen versorgt werden musste. Um
eine solche Situation zukünftig auszuschließen, entschied
sich der Stadtrat für die Errichtung einer zweiten Zubringer-
736 Kreyes, Die Geschichte der Würzburger Wasserversorgung, Würz-
burg, S. 34.
737
Roßkopf, S. 58.
738
Dettelbacher, Trinkwasser für Würzburg, S. 19.
739 Roßkopf, S. 59.
199