Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Mit dem In-Kraft-Treten der Satzung über die Verwaltung der
technischen Werke der Stadt Würzburg vom 22. August
1922 wurden die Städtischen Gas-, Wasser-, Installationsund
Elektrizitätswerke unter einer Leitung zusammengefasst,
die den Namen Städtisches Betriebsamt führte. Durch eine
Neustrukturierung mit einer Kompetenzverlagerung vom
Stadtrat auf einen Direktor unter Kontrolle eines Verwaltungsrats
sollte die den Städtischen Betrieben bis dahin fehlende
„Beweglichkeit“ abgestellt und eine „Einstellung auf
höchste Wirtschaftlichkeit“ erreicht werden. 709
Im Jahr 1932 veranlasste die Stadtverwaltung eine starke
Preissenkung für Energie der Städtischen Werke. 710 Die dadurch
wahrscheinlich erhoffte Absatzsteigerung lässt sich an
den Ergebnissen der städtischen Betriebe aber kaum ausmachen.
7.1. Gaswerk
Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Gemeinden, die
ihr Gas ganz bezogen oder nur einen Teil ihres Gasbedarfs
selbständig erzeugten, wurde in Würzburg zu jeder Zeit der
Weimarer Republik das Gas ausschließlich selbst erzeugt.
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Gas hatte sich die
Stadtverwaltung bereits vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs
mit dem Gedanken befasst, ein neues Gaswerk zu
bauen, da das bereits 1875 erbaute Werk im Ständerbühl
709 RP 376, Stadtratssitzung am 13.07.1922, dort auch Abschrift der Sat-
zung.
710
RP 396, Stadtratssitzung am 26.01.1932.
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