Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

genommen werden und durch Zinsgarantien von der Stadt
und von privater Seite abgesichert werden. Die Eröffnung der
Zellerauer Linie fand am 25. Mai 1927 statt. Die neue Straßenbahnverbindung
fand jedoch lange nicht den erhofften
Zuspruch der Bevölkerung, was sich durch niedrige Fahrgastzahlen
und einem damit verbundenen schlechten Betriebsergebnis
für diese Strecke bemerkbar machte. 702
Die Zusage der Schaffung einer Straßenbahnverbindung
nach Heidingsfeld durch die Stadt Würzburg war ein Vertragsbestandteil
des Eingemeindungsvertrags zwischen
Würzburg und Heidingsfeld. 703 Obwohl die Strecke bereits
viele Jahre vorher hätte realisiert werden können, verzögerte
Oberbürgermeister Dr. Löffler den Ausbau der Straßenbahnstrecke,
um so mit der Zusage des Projekts im Heidingsfelder
Stadtrat eine sichere Mehrheit für die Eingemeindung zu
erreichen. 704 Bezüglich der Finanzierung der Straßenbahn
nach Heidingsfeld einigte sich die Stadt Würzburg mit der
Neuen Würzburger Straßenbahnen GmbH insoweit, dass die
Stadt die Mittel für sämtliche Baukosten sowie die Kosten für
die Vergrößerung des Fuhrparks zu tragen hatte und auch
die Verzinsung und Tilgung dieses Kapitals so lange übernehmen
musste, bis der Straßenbahnbetrieb einen gesondert
festgelegten Gewinn je Wagenkilometer erreicht haben
würde. 705 Baubeginn der Heidingsfelder Linie war am 29. Mai
1929. Während der erste Streckenabschnitt bis zum Steinbachtal
bereits am 3. August 1929 eröffnet wurde, konnte die
gesamte Strecke bis zur Endhaltestelle Wendelweg in Heidingsfeld
erst am 12. Dezember 1929, also wenige Tage vor
702
XXVII. Verwaltungsbericht, S. 131.
703
XXVIII. Verwaltungsbericht, S. 142.
704
Naumann, S. 74 f.
705
XXVIII. Verwaltungsbericht, S. 142 f.
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