Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

wuchsen die Wohngebiete außerhalb des traditionellen
Stadtkerns weiter an. Die Gartenstadt Keesburg stellt dabei
ein typisches Beispiel für die Gartenstadtbewegung der
1920er Jahre dar. 636
Das in Art. 155 WRV festgelegte Ziel, geeigneten Wohnraum
für jeden Deutschen zu sichern, wurde aber in Würzburg
während der Weimarer Republik nicht erreicht. 637 Die ansteigende
Wohnungsnot veranlasste auch die Stadt Würzburg
wie viele andere Gemeinden zum Wohnungsbau. 638 Aufgrund
der schlechten finanziellen Situation nach dem Ersten
Weltkrieg, der Inflationsjahre und der Weltwirtschaftkrise gelang
es aber nur ansatzweise neuen Wohnraum zu schaf-
fen. 639
Der 1919 gegründete „Bau- und Sparverein“ konnte durch
seine überwiegend in Außenvierteln Würzburgs errichteten
Häuser dazu beitragen, die Wohnungsnot zumindest in geringem
Umfang zu lindern. Aus diesem Grund erhielt der
„Bau- und Sparverein“ über den gesamten Zeitraum der
Weimarer Republik seitens des Stadtrats erhebliche finanzielle
Förderungen in Form von Baudarlehen. 640
Die Stadt Würzburg war dabei u.a. in den Jahren 1921/22 an
der Errichtung von sechs Kleinwohnungsbauten in der Frank-
636
Paczkowski, Der Wiederaufbau der Stadt Würzburg nach 1945, S. 7.
637
Vgl. Silverman, A Pledge Unredeemed: The Housing Crisis in Weimar
Germany, S. 112.
638
Aull, S. 47; Abschrift des Bauprogramms der Stadt für 1921 in: RP
373, Stadtratssitzung am 07.07.1921.
639
Wohnraumbeschaffung in den Jahren 1919-1925 in Würzburg, in RP
383, Stadtratssitzung am 22.10.1925.
640
Brenner, S. 30.
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