Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

5. Stadtplanung und Bauverwaltung
Gemäß Art. 5 und 127 WRV hatten die Länder und Gemeinden
für den Kernbereich des Bauwesens – Bauplanung und
Bauordnung – die alleinige Regelungskompetenz. Dabei waren
die Befugnisse der Gemeinden in der Regel auf die Aufstellung
von Bebauungsplänen und den Erlass ortspolizeilicher
Vorschriften im übertragenen Wirkungskreis be-
schränkt. 620
5.1. Stadterweiterung
Die Zunahme der Bevölkerung stellte auch in Würzburg dem
Städtebau neue Aufgaben. Um den neuen städtebaulichen
Anforderungen gerecht zu werden, wurde die Notwendigkeit
zur Aufstellung eines Generalbaulinienplans für Würzburg,
nicht angezweifelt. 621 Generalbaulinienpläne waren vorbereitende
Pläne, die in der Regel nur die Grundzüge für die Bebauung
größerer Komplexe bildeten. Für sämtliche öffentlichen
Plätze, Straßen oder Wege, an denen bauliche Anlagen
errichtet werden sollten, mussten wiederum eigene Baulinien
festgelegt werden. 622
Bereits kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte man
begonnen dem Beispiel anderer Städte zu folgen und unter
Berücksichtigung der neuen Verhältnisse, bei fast vollständiger
Abkehr von den bisherigen Baulinienplänen aus dem
vorherigen Jahrhundert, Bebauungspläne für die Stadtteile
620 Berg, S. 431.
621 XXVI. Verwaltungsbericht, S. 109 f.
622 Heilmann / Weinisch, Bayerische Bauordnung, S. 6.
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