12.12.2012 Aufrufe

Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dem an<strong>der</strong>er vergleichbarer Städte. 600 Hauptgrund für diesen<br />

Umstand war sicherlich die für damalige Verhältnisse gut<br />

ausgebaute Säugl<strong>in</strong>gsfürsorge <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong>. Bereits<br />

1917 hatte <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>rat e<strong>in</strong>e Neuordnung <strong>der</strong> bis dah<strong>in</strong> unzulänglichen<br />

Säugl<strong>in</strong>gsfürsorge beschlossen und e<strong>in</strong>e auf diesem<br />

Gebiet ausgebildete Fürsorger<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gestellt. 601 <strong>Die</strong> Bekämpfung<br />

<strong>der</strong> Säugl<strong>in</strong>gssterblichkeit durch die <strong>Stadt</strong> blieb<br />

aber auch <strong>in</strong> den 1920er Jahren e<strong>in</strong> Schwerpunkt des kommunalen<br />

Gesundheitswesens. In <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> wurden zwei<br />

Säugl<strong>in</strong>gsfürsorgebezirke gebildet, <strong>in</strong> denen jede Schwester<br />

ihrer Tätigkeit nachg<strong>in</strong>g. In beiden Säugl<strong>in</strong>gsfürsorgebezirken<br />

waren zudem Mütterberatungsstellen e<strong>in</strong>gerichtet, die<br />

von Ärzten <strong>der</strong> Universitäts-K<strong>in</strong><strong>der</strong>kl<strong>in</strong>ik betreut wurden. 602<br />

<strong>Die</strong> Säugl<strong>in</strong>gssterblichkeit, die im zehnjährigen Durchschnitt<br />

von 1908/18 noch 15,1 % betrug, g<strong>in</strong>g bereits im Jahr 1925<br />

auf 11 % zurück und betrug 1929 noch 8,7 % und 1932 gar<br />

nur noch 7,2 %, was e<strong>in</strong> erheblicher Verdienst des Säugl<strong>in</strong>gsfürsorgewesens<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> war. 603<br />

Durch die Gewährung von Stillprämien versuchte die <strong>Stadt</strong><br />

e<strong>in</strong> erklärtes Hauptziel <strong>der</strong> Säugl<strong>in</strong>gsfürsorge – das Stillen<br />

<strong>der</strong> Neugeborenen durch die Mütter – zu erreichen. Kurios<br />

ersche<strong>in</strong>t dabei, dass an Stelle <strong>der</strong> früher gewährten Geldbeträge<br />

Ende <strong>der</strong> 1920er Jahre die Mütter nunmehr „unter Berücksichtigung<br />

ihrer wirtschaftlichen Lage auf die Dauer des<br />

tatsächlichen Stillens, das alle 14 Tage kontrolliert wird, täglich<br />

e<strong>in</strong>en Liter Milch, den sie auf Anweisung h<strong>in</strong> <strong>in</strong> den<br />

600<br />

XXIV. Verwaltungsbericht, S. 339.<br />

601<br />

Dziwok, S. 83.<br />

602<br />

XXIV. Verwaltungsbericht, S. 269; XXV. Verwaltungsbericht, S. 250;<br />

XXVII. Verwaltungsbericht, S. 197.<br />

603<br />

XXVI. Verwaltungsbericht, S. 271; XXVIII. Verwaltungsbericht, S. 200,<br />

XXIX. Verwaltungsbericht, S. 236.<br />

163

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!