Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

chungsanstalt mit neuen Dampfapparaten ausgestattet wurde.
596 In der am 1. Oktober 1925 eröffneten neuen Entseuchungsanstalt
wurden in den jeweils folgenden Jahren rund
1.000 Entseuchungen wegen Tuberkulose, Diphtherie,
Scharlach, Ruhr, Typhus, Ungeziefer und anderweitigen Erkrankungen
vorgenommen. 597
Von den in den ersten Weimarer Jahren jährlich von der Sittenpolizei
wegen des Verdachts der Prostitution festgenommenen
ca. 300 bis 400 Frauen waren mehr als ein Drittel
geschlechtskrank. Sie wurden entweder ins Juliusspital oder
ins städtische Ehehaltenhaus eingewiesen oder mussten
sich in ärztliche Behandlung begeben, die von der Stadt
Würzburg überwacht wurde. 598
Der Rettungsdienst der Stadt Würzburg wurde in der Zeit der
Weimarer Republik durch die Freiwillige Sanitätskolonne des
Roten Kreuzes und seit 1929 auch von der Arbeiter-
Samariter-Kolonne übernommen. Die Stadt Würzburg unterstützte
die beiden Organisationen mit finanziellen Mitteln und
gewährte darüber hinaus der Freiwilligen Sanitätskolonne in
der Maxschule freie Unterkunft für die Unterbringung einer
ständigen Sanitätswache und eines Geräteparks. 599
Trotz der ungünstigen wirtschaftlichen und hygienischen
Verhältnisse nach Ende des ersten Weltkriegs lag die Säuglingssterblichkeit
innerhalb der Stadt Würzburg deutlich unter
596
XXV. Verwaltungsbericht, S. 265.
597
XXVI. Verwaltungsbericht, S. 282; XXVII. Verwaltungsbericht, S. 199;
XXVIII. Verwaltungsbericht, S. 213; XXIX. Verwaltungsbericht, S. 252.
598 XXIV. Verwaltungsbericht, S. 346.
599 XXIV. Verwaltungsbericht, S. 351 f.; XXVIII. Verwaltungsbericht, S.
214.
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