Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Sämtliche aus der Schule ausscheidenden Schüler hatten
sich der ärztlichen Berufsberatung zu unterziehen. Neben
den zuständigen Lehrkräften und Eltern beteiligten sich ab
1926 auch der Berufsberater und die Berufsberaterin an den
Untersuchungen, wovon man sich eine Erleichterung bei der
Berufswahl der Absolventen versprach. 586
Die Heil- und Erholungsfürsorge ermöglichte es zunächst nur
kranken und unterernährten Kinder einige Wochen in speziellen
Kinderheimen auf dem Land zu verbringen, um ihren
gesundheitlichen Zustand zu verbessern. 587 Später ging man
aber auch dazu über, Kinder aus sozial schwachen Familien
aus rein sozialen Erwägungen heraus in Erholung zu schicken,
um sie wenigstens für die Zeit der Schulferien von der
Straße zu holen. 588 Die Organisation der Heil- und Erholungsfürsorge,
also insbesondere die Auswahl der erholungsbedürftigen
Kinder, vorherige medizinische Untersuchungen,
die Beförderung zu den Kinderheimen und die Überwachung
und Bewertung des Erfolges waren in den
Sommermonaten die Hauptarbeit im Bereich der Schulkin-
derfürsorge. 589
Dabei erfolgte die Finanzierung durch das Städtische Wohlfahrtsamt
unter Heranziehung der Eltern entsprechend ihrer
Vermögenssituation und mit Zuschüssen der bayerischen
Arbeitsgemeinschaft für Kinderunterbringung, der Ortskrankenkasse,
der Landesversicherungsanstalt, der Reichsversi-
586 XXVII. Verwaltungsbericht, S. 196.
587 XXV. Verwaltungsbericht, S. 258.
588 XXVIII. Verwaltungsbericht, S. 206.
589 XXV. Verwaltungsbericht, S. 259.
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