Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

sich in erster Linie auf Reihenuntersuchungen der Schüler
der 1., 4. und 8. Klasse, bei denen der Allgemeinzustand der
untersuchten Kinder als befriedigend gewertet wurde. 577 Von
den im Jahre 1932 reihenmäßig untersuchten Kindern wurden
25,6 % als gut ernährt, 71,3 % als mittel und 3,1 % als
mager eingestuft. 578 Darüber hinaus wurden im September
1923 sämtliche Schüler daraufhin gemustert, wie ihre Bedürftigkeit
für die Schülerspeisung sei.
Aufgrund der schulärztlichen Untersuchungen wurden Rachitisfälle
bei fast 75 % der Schüler festgestellt, die orthopädisch
behandelt wurden. 579 Zudem wurden zur Rachitisvorsorge
Lebertran durch die Mütterberatungsstellen sowie die
Klein- und Schulkinderfürsorge in den einzelnen Schulklassen
abgegeben. 580 Schüler mit Kropferkrankungen erhielten
in der Schule Jodpräparate, die wöchentlich durch die Lehrerschaft
ausgegeben wurden. 581
Die Förderung der Schulzahnpflege wurde ab dem Jahr 1926
stark vorangetrieben. Nachdem Pläne einer eigenen
Schulzahnklinik scheiterten, entschied sich der Stadtrat dafür,
die bisherige Regelung der Schulzahnpflege – also
Zahnmusterungen und Reihenuntersuchungen der ersten,
vierten und letzten Klasse – grundsätzlich beizubehalten,
aber weiter auszubauen. Ab dem Schuljahr 1927/28 wurden
577
XXV. Verwaltungsbericht, S. 254, Abschrift „Die wichtigsten Daten
zum schulärztlichen Berichte f.d. Schuljahr 1920/21“ in RP 373, Stadtratssitzung
am 02.06.1921.
578
Jahresbericht des städtischen Gesundheitsamtes 1932/33, Abschrift
in: RP 398, Polizei- und Verwaltungssenatssitzung am 08.06.1933.
579
XXV. Verwaltungsbericht, S. 255; XXVI. Verwaltungsbericht, S. 274.
580 XXVI. Verwaltungsbericht, S. 275.
581 XXV. Verwaltungsbericht, S. 255.
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