Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

marktsituation in Würzburg bis zum Ende der Weimarer Republik
angespannt. 557
Aufgrund der Verordnungen über die Aufbringung der Mittel
für die Erwerbslosenfürsorge vom 13. Oktober 1923 558 und
der Veränderungsverordnung 13. Februar 1924 559 kam es zu
einer grundlegenden Reform der Erwerbslosenfürsorge in
eine Arbeitslosenunterstützung mit Elementen des Versicherungsprinzips.
Nach einem 13-wöchigen ununterbrochen bestehenden,
krankenversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis,
entstand von nun an ein Leistungsanspruch, der
im Gegenzug allerdings mit Pflichtarbeit verbunden werden
konnte. 560
Waren die Aufgaben der Erwerbslosenfürsorge nach dem
Ersten Weltkrieg nur deswegen auf die Gemeinden verteilt
und nicht vom Staat übernommen worden, weil man davon
ausging, dass das Problem Arbeitslosigkeit nur eine vorübergehende
Erscheinung sei, erkannte die Reichsregierung
erst Mitte der 1920er Jahre mit dem hohen Anwachsen der
Arbeitslosenzahlen, dass eine durchgreifende Reform notwendig
war. Nach dem In-Kraft-Treten des Gesetzes über
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (AVAVG)
vom 16. Juli 1927 561 , ergab sich eine grundlegende Änderung
insofern, als das Arbeitsamt mit Wirkung vom 1. Oktober
1928 in die Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherungen
eingegliedert wurde und somit aus dem Verwaltungsbereich
557 Blömer, S. 58; Vgl. exakte Zahlen im XXVI.- XXIX. Verwaltungsbe-
richt.
558
RGBl. 1923 I, 946; 984.
559
RGBl. 1924 I, 121.
560
Blömer, S. 55.
561
RGBl. 1927 I, 187.
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