Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Am 1. November 1920 erfolgte der Umzug des Städtischen
Arbeitsamtes aus den bisherigen Räumlichkeiten in der
Domstraße in den nördlichen Teil der alten Mainkaserne. 552
Durch Stadtratsbeschlüsse vom 2. Februar 1922 und vom
18. Dezember 1924 wurden dem Arbeitsamt eine Lehrstellenvermittlung
und eine Berufsberatungsstelle angeglie-
dert. 553
Zum Höhepunkt der Inflation im Jahre 1923 waren auch in
Würzburg zahlreiche Betriebsstilllegungen und ein damit verbundener
erheblicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verbuchen.
554 Die Arbeitsvermittlung spielte nunmehr nur noch
eine untergeordnete Rolle bei der Tätigkeit des Arbeitsamts,
während der Vollzug der Erwerbslosenfürsorge immer mehr
im Vordergrund stand. Darüber hinaus übernahm das
Hauptarbeitsamt Würzburg ab dem 1. Dezember 1923 auch
die Erwerbslosenfürsorge für die Bezirke Würzburg-Land und
Ochsenfurt sowie die Amtsgerichtsbezirke Karlstadt und
Marktheidenfeld, was mit einem erheblichen zusätzlichen
Arbeitsaufwand verbunden war. 555 Die Zahl der Arbeitslosen
erreichte im Januar 1924 mit 5.338 Erwerbslosen ihren
Höchststand im Gesamtbezirk des Hauptarbeitsamts. 556 Obwohl
sich diese Zahlen mit der konjunkturellen Erholung in
den nächsten Jahren deutlich reduzierten, blieb die Arbeits-
552 Blömer, S. 58.
553 RP 375, Stadtratssitzung am 02.02.1922; RP 381, Stadtratssitzung
am 18.12.1924.
554
Vgl. Schott, S. 341 m.w.N.
555
Blömer, S. 58.
556
XXV. Verwaltungsbericht, S. 231.
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