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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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ihrer langjährigen Arbeitstätigkeit, dass sie grundsätzlich<br />

dank geregelter wirtschaftlicher Verhältnisse e<strong>in</strong>em sorgenfreien<br />

Rentenalter entgegenblicken konnten. <strong>Die</strong> durch den<br />

Ersten Weltkrieg verursachte Verteuerung nahezu sämtlicher<br />

Gebrauchsgüter und die anhaltende <strong>in</strong>flationäre Geldentwertung<br />

führten dann aber dazu, dass e<strong>in</strong>e hohe Anzahl von<br />

Kle<strong>in</strong>rentnern bedürftig wurden und aus eigener Kraft ihren<br />

Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten konnten.<br />

Zahlreiche <strong>Würzburg</strong>er Kle<strong>in</strong>rentner versuchten ihre f<strong>in</strong>anzielle<br />

Lage durch den Verkauf von Hausrat zu verbessern.<br />

Da <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>rat die Gefahr erkannte, dass viele Kle<strong>in</strong>rentner<br />

teilweise sehr wertvolle Familienstücke zu Spottpreisen veräußerten,<br />

errichtete er am 27. Februar 1923 e<strong>in</strong>e Notverkaufsberatungsstelle,<br />

um dadurch die Schäden zu vermeiden,<br />

die sich durch die Verschleu<strong>der</strong>ung von Gegenständen<br />

für die Bedürftigen ergaben. 486 <strong>Die</strong> Beratungsstelle, untergebracht<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Maxschule, erstellte kostenlose Gutachten, <strong>in</strong><br />

denen Sachverständige den Wert <strong>der</strong> betroffenen Gegenstände<br />

bestimmten. E<strong>in</strong>e Liste <strong>der</strong> begutachteten Gegenstände<br />

wurde regelmäßig an den Amtstafeln des Rathauses und<br />

<strong>in</strong> den Polizeirevieren ausgehängt. Als mit <strong>der</strong> Stabilisierung<br />

des Marktes sich die wirtschaftlichen Verhältnisse verbesserten<br />

und das Angebot <strong>der</strong> Beratungsstelle immer weniger benutzt<br />

wurde, entschied <strong>der</strong> Polizei- und Verwaltungssenat am<br />

16. April 1925 die Notverkaufsberatungsstelle zu schlie-<br />

ßen. 487<br />

486 Dziwok, S. 56.<br />

487 RP 382, Sitzung des Polizei- und Verwaltungssenats am 16.04.1925,<br />

Dziwok, S. 57.<br />

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