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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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<strong>Die</strong> von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung seit August 1917 im Kolosseum<br />

<strong>in</strong> Grombühl betriebene Volksküche stellte nach Behebung<br />

<strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Arbeitsnot und Besserung <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse wegen zurückgehen<strong>der</strong> Nachfrage nach<br />

Massenspeisung am 15. Juni 1921 den Betrieb e<strong>in</strong>. 473 Welche<br />

wichtige Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Armenfürsorge <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong><br />

die städtische Speisung bis dah<strong>in</strong> gespielt hatte, lässt sich<br />

anhand <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> ausgegebenen Mahlzeiten verdeutlichen.<br />

Alle<strong>in</strong> für den Zeitraum vom 25. August 1917 bis 1.<br />

August 1920 wurden 233.900 Portionen Mittagessen,<br />

123.365 E<strong>in</strong>topfgerichte und 45.630 Suppen an die notleidende<br />

Bevölkerung abgegeben. 474<br />

Aufgrund des drastischen Anstiegs <strong>der</strong> Inflation im Herbst<br />

1923 und die dadurch verursachte enorme Verteuerung von<br />

Lebensmitteln – Ende 1923 kostete e<strong>in</strong> Pfund R<strong>in</strong>dfleisch<br />

bereits 600 Milliarden Mark, e<strong>in</strong> Liter Milch 300 Milliarden<br />

Mark – sowie des sprunghaften Anstiegs <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

hielt es <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>rat, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Oberbürgermeister Dr.<br />

Löffler, für dr<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich, e<strong>in</strong>e Hilfsaktion <strong>in</strong>s Leben<br />

zu rufen, welche die Massenspeisung mit E<strong>in</strong>topfgerichten<br />

gewährleisten sollte. 475 <strong>Die</strong> leere <strong>Stadt</strong>kasse und die Absage<br />

von privaten wohltätigen Organisationen an e<strong>in</strong>er Beteiligung<br />

bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>belebung <strong>der</strong> Volksküche schienen zunächst<br />

das Projekt scheitern zu lassen. Nach e<strong>in</strong>em dr<strong>in</strong>genden Appell<br />

von Dr. Löffler an die <strong>Würzburg</strong>er Bürgerschaft erg<strong>in</strong>gen<br />

473<br />

RP 369, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 05.02.1920; RP 369, <strong>Stadt</strong>ratssitzung<br />

am 22.04.1922; RP 369, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 05.02.1920; RP 369, <strong>Stadt</strong>ratssitzung<br />

am 22.04.1922; XXIV. Verwaltungsbericht, S. 286.<br />

474<br />

Schott, S. 341; Dziwok, <strong>Die</strong> öffentliche Fürsorge <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong><br />

seit Inkrafttreten des Unterstützungswohnsitzgesetzes, <strong>Würzburg</strong> 1926,<br />

S. 15.<br />

475<br />

Dziwok, S. 16.<br />

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