Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Darüber hinaus verwaltete die Stadt Würzburg auch das Ehehaltenhaus,
das gleichzeitig auch als Städtisches Krankenhaus
diente, sowie die Gabriels-Pflege, die Hospital-
Stiftung zu den heiligen 14 Nothelfern, die Hueberspflege,
die Nikolaus-Spitals-Stiftung, die Siechenhaus-Pflege und
die Wölffelsche Spital-Stiftung. 470
4.2. Wohlfahrtswesen
Die Stadt Würzburg stellte seit 1888 zur Wanderer-
Unterstützung eine Naturalverpflegungsstation am Pleidenturm
zur Verfügung, um mittellosen Durchreisenden gegen
halbtägige Arbeitsleistung eine Tagesverpflegung sowie eine
Übernachtungsmöglichkeit geben zu können. 471 Die Inanspruchnahme
dieser Einrichtung wuchs seit 1919 aufgrund
der anhaltenden schlechten wirtschaftlichen Lage und der
damit verbundenen hohen Arbeitslosigkeit erheblich an. Betrug
die Zahl der Durchreisenden, die das Angebot der Naturalpflegestation
annahmen, im Jahre 1919 nur 382, so wurden
1925/26 bereits 3.734 Personen versorgt. Den durchreisenden
Wanderern wurde die Naturalverpflegung, welche
sich zusammensetzte aus Abendessen, Nachtquartier,
Frühstück und Mittagessen, nur einmal pro Halbjahr gewährt.
Im Gegenzug mussten sich die Durchreisenden zu einem
vierstündigen Arbeitseinsatz, der sogenannten Stationsarbeit,
verpflichten. 472
470
Verzeichnis der unter Verwaltung des Stadtrats Würzburg stehenden
Stiftungen (Stand vom 1. April 1933), S. 32 ff.
471
Voss, S. 121.
472
XXIV. Verwaltungsbericht, S. 283; XXV. Verwaltungsbericht, S. 220;
XXVI. Verwaltungsbericht, S. 250.
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