Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

4. goldene Plakette im Behältnis. 447
4. Sozialwesen
Zu unterscheiden war in der Weimarer Zeit zwischen der allgemeinen
Armenfürsorge für Hilfsbedürftige, die den notwendigen
Lebensunterhalt für sich oder ihre unterhaltsberechtigten
Angehörigen nicht oder nur unzureichend aus eigenen
Kräften und Mitteln beschaffen konnten, und der sogenannten
gehobenen Fürsorge für besondere Arten Hilfsbedürftiger
wie beispielsweise Kriegsbeschädigte, Kleinrentner
und Wöchnerinnen. 448 Obwohl die Fürsorgekosten einen
erheblichen Anteil der Ausgaben der Stadt Würzburg in allen
Rechnungsjahren darstellten, gab Würzburg mit lediglich
33,20 RM je Einwohner am Ende der Weimarer Republik –
was Bar- und Sachleistungen der Fürsorge betraf – so wenig
Geld aus wie keine andere deutsche Stadt mit mehr als
50.000 Einwohnern. 449
4.1. Stiftungen, Pfründe- und Pflegeanstalten
Eine Neuerung der Stiftungsaufsicht brachte weder die Bayerische
Verfassung vom 14. August 1919 noch die Weimarer
Reichsverfassung. Der Gesetzgeber behielt sich ein Gesetz
über das Stiftungswesen ausdrücklich vor, woran sich eine
gewisse Unsicherheit hinsichtlich Stellung und Verwaltung
der Stiftungen und des Wesens der Aufsicht über sie erkennen
lässt. 450 Wie bereits in den Art. 65 ff. GO 1869 wurde
447
XXVIII. Verwaltungsbericht, S. 72 f.
448
Vgl. Helmreich, Grundriß des Bayerischen Verwaltungsrechts, S. 54 f.
449
Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden 1934, S. 397 f.
450 Hofmann / Hemmerich, S. 143.
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