Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Hallenmiete zu verzichten. 428 Im Gegenzug wendete die
Stadt für Ankäufe aus der Ausstellung zusätzliche Geldmittel
auf. 429
Die Errichtung des seit 1923 geplanten Kriegerdenkmals entfachte
sowohl im Würzburger Stadtrat als auch in der Bevölkerung
heftige Diskussionen. Der Stadtrat hatte am bereits
1923 beschlossen, die toten Soldaten des Weltkriegs mit
einem Kriegerdenkmal zu ehren. Dazu war eigens ein Ausschuss
gebildet worden, der das Vorhaben begleiten soll-
te. 430
Dass die Realisierung des Vorhabens bis 1925 überhaupt
nicht angegangen wurde, lässt sich aufgrund der unterschiedlichen
Ansichten über die Notwendigkeit eines Kriegerehrenmals
erklären. Insbesondere die Stadtratsfraktion
der SPD vertrat die Auffassung, das notwendige Geld solle
lieber in Form eines Invalidenheims für Kriegsversehrte den
Kriegsopfern direkt zukommen. 431 Vor allem aufgrund finanzieller
Erwägungen – Oberbürgermeister Löffler warnte vor
den hohen Bau- und Folgekosten – fand die Idee der Sozialdemokraten
im Stadtrat jedoch keine Mehrheit. Stattdessen
entschied der Stadtrat am 15. Januar 1925, die Planungen
zur Errichtung eines Kriegerdenkmals umgehend aufzunehmen.
432 Ein geeigneter Entwurf des Kriegerdenkmals sollte
durch einen Wettbewerb unter allen bayerischen Künstlern
428
RP 392, Polizei- und Verwaltungssenatssitzung am 13.05.1930; Stadtratssitzung
am 10.04.1930.
429
Keß, S. 158.
430
Keß, S. 220.
431
Keß. S. 220.
432
RP 381, Stadtratssitzung am 15.01.1925; WGA, Nr. 12, 16.01.1925,
S. 3.
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