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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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<strong>Stadt</strong>theaters ernannt worden war. 398 Mit <strong>Stadt</strong>ratsbeschluss<br />

vom 16. August 1927 wurde <strong>der</strong> bisherige Oberregisseur am<br />

Albert-Theater <strong>in</strong> Dresden, Paul Smolny, zum neuen Direktor<br />

des <strong>Stadt</strong>theaters gewählt und ihm gleichzeitig <strong>der</strong> Titel<br />

„Theater-Intendant“ verliehen. 399 <strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong> trug von nun an<br />

das alle<strong>in</strong>ige unternehmerische Risiko des Theaterbetriebs.<br />

Dem neuen Direktor wurde e<strong>in</strong> festes Gehalt bezahlt, wobei<br />

vorgesehen war, dass ihm im Falle von E<strong>in</strong>sparungen unter<br />

„voller Aufrechterhaltung <strong>der</strong> künstlerischen Höhe des Theaters“<br />

von <strong>der</strong> Ersparnis 10 % zukommen sollten. 400 Dass es<br />

niemals zu e<strong>in</strong>er Anwendung dieser Vertragsklausel kam, lag<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an den schlechten wirtschaftlichen Zeiten, die<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Weltwirtschaftkrise des Jahres 1929 ihren Höhepunkt<br />

erlebten. Obwohl die E<strong>in</strong>nahmen des <strong>Stadt</strong>theaters stetig<br />

anstiegen, musste aufgrund <strong>der</strong> enorm gestiegenen Ausgaben<br />

e<strong>in</strong> erhebliches Defizit verbucht werden. 401<br />

<strong>Die</strong> schlechte wirtschaftliche Lage und die angespannte<br />

Haushaltslage bewogen den <strong>Stadt</strong>rat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Sitzung am 8.<br />

März 1929 dazu, die Spielzeit auf sieben Monate und den<br />

Spielbetrieb auf das re<strong>in</strong>e Schauspiel zu beschränken. 402<br />

Wie <strong>in</strong> zahlreichen an<strong>der</strong>en deutschen Städten wurden damit<br />

auch <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> zur Entlastung <strong>der</strong> öffentlichen Kassen<br />

E<strong>in</strong>sparungen im Kulturbereich vorgenommen. 403<br />

398<br />

XXVII. Verwaltungsbericht, S. 155.<br />

399<br />

RP 387, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 16.08.1927; XXVII. Verwaltungsbericht,<br />

S. 155.<br />

400<br />

RP 387, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 16.08.1927; Abschrift des „Theaterver-<br />

trags“ mit Smolny, <strong>in</strong> : RP 387, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 13.10.1927.<br />

401 Schulz, Theater <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> 1600-1945, S. 566 ff.<br />

402 RP 390, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 08.03.1929.<br />

403 Vgl. Aull, <strong>Die</strong> städtische <strong>Selbstverwaltung</strong> <strong>in</strong> den Jahren 1918 bis<br />

1932, S. 51.<br />

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