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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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Um dem Theaterpersonal e<strong>in</strong>e gesicherte Stellung garantieren<br />

zu können, for<strong>der</strong>te Stuhlfeld die <strong>Stadt</strong> wie<strong>der</strong>holt auf,<br />

das Orchester aufzustocken und <strong>in</strong> städtische Regie zu übernehmen.<br />

Vor allem aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen lehnte <strong>der</strong><br />

<strong>Würzburg</strong>er <strong>Stadt</strong>rat diese For<strong>der</strong>ungen aber ab. 378<br />

Nach dem Ende <strong>der</strong> Ära Stuhlfeld <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> und se<strong>in</strong>em<br />

Wechsel an das <strong>Stadt</strong>theater Nürnberg entschied sich <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>rat zum Aufkauf des Fundus des ausscheidenden<br />

Theaterdirektors für 250.000 Mark, <strong>der</strong> zahlreiche Kostüme,<br />

Requisiten und e<strong>in</strong>e umfangreiche Bibliothek umfasste. 379<br />

Der Opernsänger Rolf Bertram trat die Nachfolge Stuhlfelds<br />

an, nachdem sich <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>rat am 17. Juni 1920 mit großer<br />

Mehrheit für ihn ausgesprochen hatte. 380 <strong>Die</strong>se Entscheidung<br />

des <strong>Stadt</strong>rats sollte sich schon bald darauf als großer Fehler<br />

erweisen, da die Amtszeit Bertrams zu e<strong>in</strong>em f<strong>in</strong>anziellen<br />

Desaster ausuferte. In <strong>der</strong> wirtschaftlichen Notzeit <strong>der</strong> frühen<br />

1920er Jahre führte Bertrams Überbetonung <strong>der</strong> Oper unter<br />

Vernachlässigung des Schauspiels zu e<strong>in</strong>em deutlichen<br />

Rückgang <strong>der</strong> Zuschauerzahlen und damit zu erheblichen<br />

Umsatze<strong>in</strong>bußen. Darüber h<strong>in</strong>aus fiel Bertram auch dadurch<br />

auf, dass er die Gagen des Theaterpersonals nicht rechtzeitig<br />

auszahlte. Der <strong>Stadt</strong>rat sah sich daher gezwungen diese<br />

vorzuschießen, während Bertram auch sonstigen Zahlungsverpflichtungen<br />

gegenüber Geschäftspartnern nicht nach-<br />

378<br />

RP 367, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 31.07.1919.<br />

379<br />

Schulz, Theater <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> 1600-1945, S. 498; XXIV. Verwaltungsbericht,<br />

S. 250.<br />

380<br />

RP 370, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 17.06.1920, Abschrift des Vertrags zwischen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> und Bertram <strong>in</strong> RP 371, <strong>Stadt</strong>ratssitzung am<br />

17.09.1920.<br />

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