Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Am 10. Januar 1929 fand die feierliche Eröffnung der neuen
Städtischen Volksbücherei (Max-Heimbücherei) in Anwesenheit
von Oberbürgermeister Dr. Löffler und den für Kultur zuständigen
Rechtsrat Dr. Stadelmayer statt. 370 Die Bücherei
hatte einen Anfangsbestand von 6.000 Bänden, der noch
1929 auf 8.000 anstieg und kontinuierlich weiterwuchs. 371
Dass ein erheblicher Bedarf für eine moderne Volksbücherei
in Würzburg bestanden hatte, belegen die anhaltend wachsenden
Leser und Ausleihzahlen. Lag die Anzahl der entliehenen
Bände in den Vorjahren noch bei etwa 12.000 Exemplaren
pro Jahr, so wurden bereits 1931 fast 51.000 Bände
und 1932 gar über 58.000 Bände verliehen. 372
3. Kultur
Von einer städtischen Kulturpolitik im heutigen Sinne war die
Stadt Würzburg in den ersten Jahren nach dem Ersten Weltkrieg
noch weit entfernt. So beschränkte sich die Förderung
der Kunst auf die Verwaltung des Fränkischen Luitpoldmuseums
und auf finanzielle Zuschüsse für das Stadttheater.
Erst ab Mitte der 1920er Jahre kann daher von Kulturpolitik
gesprochen werden. 373
3.1. Stadttheater
370 Zur Diskussion über den Namen „Städtische Volksbücherei (Max-
Heim-Bücherei)“ vgl. RP 393, Stadtratssitzung am 30.01.1930.
371 Poschet, S. 54; Abschrift der Benutzungsordnung der Städtischen
Volksbücherei in RP 394, Stadtratssitzung am 08.01.1931.
372 XXIX. Verwaltungsbericht, S. 174.
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