Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Der Tätigkeitsbereich der Würzburger Kriminalpolizei erstreckte
sich u.a. auf die Durchführung des Transports von
Geisteskranken und Fürsorgezöglingen in auswärtige Anstalten,
die Führung eines Steckbriefregisters, die Erstellung
einer Verbrecher-Handschriftenkartei, die Spurensicherung
am Tatort und in erster Linie auf erkennungsdienstliche
Maßnahmen wie beispielsweise die Abnahme von Fingerabdrücken
und das Erstellen von Lichtbildern festgenommener
Personen. 300 Ab dem 1. Mai 1924 übernahm die Kriminalabteilung
auch die Aufgaben der Sittenpolizei, die bisher vom
Polizeiamt ausgeführt wurden. 301
Nachdem die bisherigen Räume des Polizeigefängnisses im
Erdgeschoss des östlichen Flügels des Polizeigebäudes an
der Langgasse für das neue Zentralfeuerwehrhaus benötigt
wurden, entschied sich der Stadtrat am 13. November 1924
das Polizeigefängnis in das Dachgeschoss des Westflügels
des Polizeigebäudes zu verlegen. 302 Das neue Polizeigefängnis
wies gegenüber dem bisherigen Polizeiarrest erhebliche
Fortschritte auf. Neben neun hellen Zellen und einem
sogenannten Beobachtungsraum war es mit drei weiteren
Räumen und einer Dunkelkammer für den Erkennungsdienst
ausgestattet, der vorher im Dachgeschoss des Rathausneubaus
untergebracht war. 303
300
XXIV. Verwaltungsbericht, S. 133 f.; XXV. Verwaltungsbericht, S. 177
f.; XXVI. Verwaltungsbericht, S. 134 f.; XXVII. Verwaltungsbericht, S. 101
f.; XXVIII. Verwaltungsbericht, S. 119 f.
301 Gerst, S. 31; XXVI. Verwaltungsbericht, S. 134.
302 RP 371, Stadtratssitzung am 13.11.1924; XXVI. Verwaltungsbericht,
S. 138.
303
XXVI. Verwaltungsbericht, S. 138.
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