Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Republik in erster Linie durch wirtschaftliche Schwierigkeiten
und die damit verbundene, für die Gemeinden als negativ
einzustufende Erzberger’sche Finanzreform, durch eine Überbürdung
der Gemeinde mit neuen Aufgaben sowie durch
eine „Politisierung“ vieler Gemeindeparlamente verursacht
wurden.
IV. Ausgewählte Schwerpunkte kommunaler Arbeit der
Stadtverwaltung von 1919-1933
1. Polizei, Sicherheit und Ordnungsverwaltung
1.1. Städtische Polizei
Als kreisunmittelbare Gemeinde gemäß Art 93 GO 1869
bzw. Art. 54 Abs. 1 GO 1927 kam der Stadt Würzburg außer
der Verwaltung der Ortspolizei auch die der Bezirkspolizei
zu. Während die Orts- und Bezirkspolizei direkt dem Stadtrat
unterstellt waren, unterstand die Sicherheitspolizei dem 1.
Bürgermeister. Die Kosten des Polizeiwesens hatte die Stadt
Würzburg gemäß Art. 95 Abs. 1 GO 1869 bzw. Art. 54 Abs. 4
GO 1927 selber zu tragen, da „die Aufbringung des persönlichen
und sächlichen Aufwandes für die Polizei nicht zu den
Angelegenheiten des übertragenen Wirkungskreises, sondern
zu den Selbstverwaltungsangelegenheiten der Gemeinde
gehört.“ 276
Die in den Nachkriegsjahren sich verschärfenden sozialen
Probleme, die sich gerade auch durch eine unzureichende
Lebensmittelversorgung und durch enorme Preissteigerun-
276 Laforet / von Jan / Schattenfroh, S. 578.
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