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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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Jahren von <strong>der</strong> bürgerlichen Rechten vorgetragenen Kritik an<br />

<strong>der</strong> kommunalen Demokratie e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Grundlage.<br />

Köttgen beschrieb beispielsweise die Großstädte als<br />

„pluralistischen Sprengkörper im Gefüge des Staates“ und<br />

bezeichnete die E<strong>in</strong>führung des demokratischen Wahlrechts<br />

auf kommunaler Ebene im Jahr 1919 als „Denaturierung <strong>der</strong><br />

Demokratie <strong>in</strong> den Parteienstaat“. 268 Dabei g<strong>in</strong>g er so weit zu<br />

behaupten, dass die wahren Gründe für die Krise <strong>der</strong> kommunalen<br />

<strong>Selbstverwaltung</strong> weniger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufgabenüberbürdung<br />

und <strong>der</strong> mangelnden f<strong>in</strong>anziellen Unterstützung zu f<strong>in</strong>den<br />

seien, son<strong>der</strong>n sich vielmehr „die Gründe unmittelbar<br />

aus dem Wesen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den selbst“ erklärten. 269<br />

<strong>Die</strong> Kritik richtete sich damit nicht nur gegen angebliche und<br />

tatsächliche Missstände o<strong>der</strong> Aktivitäten, wie die kommunale<br />

Wirtschaftstätigkeit, die Kreditaufnahmen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

und die Gehälter <strong>der</strong> Oberbürgermeister, son<strong>der</strong>n stellte <strong>in</strong>sgesamt<br />

die demokratische kommunale <strong>Selbstverwaltung</strong> <strong>in</strong><br />

Frage. 270 So stellte Forsthoff fest, dass se<strong>in</strong>er Ansicht nach<br />

„Demokratie und <strong>Selbstverwaltung</strong> Gegensätze s<strong>in</strong>d“. 271<br />

Dabei ist aber festzustellen, dass diese staatsrechtlichen<br />

Kritiker sich ke<strong>in</strong>eswegs als grundsätzliche Gegner <strong>der</strong><br />

<strong>Selbstverwaltung</strong> ansahen. Vielmehr waren sie <strong>der</strong> Ansicht,<br />

dass <strong>Selbstverwaltung</strong> ihrem Wesen nach nur unpolitische<br />

268<br />

Vgl. Ribhegge, S. 45.<br />

269<br />

Köttgen, <strong>Die</strong> Krise <strong>der</strong> kommunalen <strong>Selbstverwaltung</strong>, S. 3.<br />

270<br />

Hofmann, Plebiszitäre Demokratie und kommunale <strong>Selbstverwaltung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Weimarer</strong> <strong>Republik</strong>, S. 265.<br />

271<br />

Forsthoff, <strong>Die</strong> Krise <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverwaltung im heutigen Staat, S.<br />

21; 57; Zum Verhältnis Demokratie und <strong>Selbstverwaltung</strong> vgl. auch Knemeyer,<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> kommunalen <strong>Selbstverwaltung</strong> im Spiegel<br />

von Verfassungen und Kommunalordnungen, S. 145.<br />

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