12.12.2012 Aufrufe

Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ten am gesamten Zuschussbedarf <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den bei 47,2<br />

%, <strong>in</strong> den Großstädten gar bei 53,4 % lag. 255<br />

Zusätzlich zu dem enormen Anstieg <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>dlichen Ausgaben<br />

im sozialen Bereich erfolgte e<strong>in</strong> erheblicher Rückgang<br />

<strong>der</strong> Steuere<strong>in</strong>nahmen, <strong>der</strong> fast alle Geme<strong>in</strong>den zu deutlichen<br />

E<strong>in</strong>sparungen zwang. Hauptursache dieser F<strong>in</strong>anzmisere<br />

war <strong>der</strong> Umstand, dass die Kommunen aufgrund <strong>der</strong> Erzberger’schen<br />

F<strong>in</strong>anzreform von 1920, die die steuerpolitische<br />

Selbständigkeit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den durch Aufgabe des bisherigen<br />

Systems <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>dlichen Zuschläge zu E<strong>in</strong>kommensund<br />

Körperschaftssteuer erheblich bee<strong>in</strong>trächtigte, am ohneh<strong>in</strong><br />

knappen Steueraufkommens nur unzureichend beteiligt<br />

waren. 256<br />

Der Reichsf<strong>in</strong>anzausgleich, <strong>der</strong> die Grundlage <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzierung<br />

darstellte, war so ausgelegt, dass das Reich<br />

se<strong>in</strong>e Steuerhoheit auf die wichtigsten und ergiebigsten direkten<br />

und <strong>in</strong>direkten Steuern ausgedehnt hatte. <strong>Die</strong>s bedeutete<br />

für die Geme<strong>in</strong>den, dass die ihnen verbliebene Grundund<br />

Gewerbesteuer sowie die Möglichkeit <strong>der</strong> Erhebung<br />

kle<strong>in</strong>erer Geme<strong>in</strong>desteuern oft nicht mehr ausreichte, um die<br />

gleichzeitig gestiegenen Ausgaben f<strong>in</strong>anzieren zu können. 257<br />

Insbeson<strong>der</strong>e mussten freiwillige Geme<strong>in</strong>deaufgaben immer<br />

weiter zurückgefahren werden, so dass reichsweit bereits<br />

1928 nur noch etwa 20 % für solche freiwilligen Aufgaben<br />

aufgewendet wurden, was e<strong>in</strong>er erheblichen E<strong>in</strong>schränkung<br />

<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>dlichen <strong>Selbstverwaltung</strong> aus re<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziellen<br />

Gründen gleichkam. 258<br />

255<br />

Jeserich, Lage und Zukunft <strong>der</strong> deutschen Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzen, S. 11.<br />

256<br />

Ribhegge, <strong>Die</strong> Systemfunktion <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den, S. 35.<br />

257<br />

Landmann, <strong>Die</strong> F<strong>in</strong>anzlage <strong>der</strong> Städte, Sp. 226 ff.<br />

258<br />

Jeserich, Lage und Zukunft <strong>der</strong> deutschen Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzen, S. 10.<br />

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!