Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

gemeinen Zuständigkeit für Länderangelegenheiten aus Art.
5 WRV, für die Gemeinden aufgrund ihrer Allzuständigkeit für
kommunale Angelegenheiten. 248 Dabei hatte Bayern als erstes
Land in Art. 61 der Bayerischen Gemeindeordnung von
1927 den Gemeinden einen Genehmigungsvorbehalt für bestimmte
gemeindliche Wirtschaftsbetriebe wie Sparkassen,
Banken und Unternehmen der Daseinsvorsorge auferlegt. 249
Auch der Beginn der kommunalpolitischen Stadtentwicklung
kann in die Weimarer Republik datiert werden. Dabei zielte
die Politik der Stadtentwicklung erstmals in besonderem Maße
auch auf die Wirtschaftsförderung, indem sie die Richtung
der Entwicklung und die Intensität der Verwirklichung angab,
deren Kosten bestimmte sowie die Finanzierung betrieb. 250
Natürlich stellte die Ordnungsverwaltung auch weiterhin eine
bedeutende kommunale Aufgabe der bayerischen Gemeinde
dar. So kontrollierte die Stadt Würzburg Hygiene, Lebensmittel,
Sitte und Wucher, führte die Gewerbe- und Bauaufsicht
und sah sich für das Feuerwehrwesen verantwortlich. 251
3. Grundprobleme der kommunalen Selbstverwaltung in
der Weimarer Republik
In den letzten Jahren der Weimarer Republik steigerte sich
die wirtschaftliche Notlage Deutschlands zu einer Krise der
248 Vgl. Berg, S. 422 f.
249 Köttgen, Die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden, S. 152.
250 Hofmann, Zwischen Rathaus und Reichskanzlei, S. 104.
251 Vgl. Art. 38 GO 1869; Art. 28 GO 1927.
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