Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Daneben musste zwischen Pflichtaufgaben der Gemeinde
und freiwilligen Aufgaben der Gemeinde unterschieden werden.
Pflichtaufgaben der Gemeinden waren solche, die ihr
kraft Gesetz auferlegt waren, während es sich bei den freiwilligen
Aufgaben der Gemeinde um solche handelte, bei denen
es im Ermessen der Gemeinde stand, ob sie sich ihnen
aus örtlichen Gründen widmen wollte oder nicht. 235
Ein großer Teil der Aufgaben, der den bayerischen Gemeinden
in der Zeit der Weimarer Republik oblag, fand sich in Art.
38 GO 1869 bzw. Art. 28 GO 1927, ein anderer Teil war in
anderen Gesetzen aufgezählt. So gehörte zu den Obliegenheiten
der Gemeinden gemäß Art. 38 Abs. 1 GO 1869 „die
Herstellung und Unterhaltung der nötigen Gemeindegebäude,
öffentlichen Uhren und Begräbnisplätze, der erforderlichen
Feuerlöschanstalten und Löschgeräte, die Sorge für
Unterhaltung und Reinlichkeit der Ortsstraßen, öffentlichen
Brunnen, Wasserleitungen und Abzugskanäle, die Herstellung
und Unterhaltung der Flur- und Markungsgrenzen, der
Gemeindewege, Brücken und Stege und der zur Verhütung
von Unglücksfällen an solchen nötigen Sicherheitsvorrichtungen,
die Aufstellung der zur Handhabung der Ortspolizei,
soweit sie den Gemeinden zusteht, erforderlichen Ortspolizei-
und Feldschutz-Personals, die Herstellung und Unterhaltung
der nötigen Fähren, Wegweiser, Orts- und Warnungstafeln,
sowie die Anschaffung der Gesetz- und Amtsblätter.“
Diese an sich erschöpfende Aufzählung der gemeindlichen
Aufgaben fand eine Ergänzung in einigen anderen Bestim-
235 Laforet / von Jan / Schattenfroh, S. 324 ff.
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