Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

geführten und bewährten Ein-Kammer-System wurde festgehalten.
Zusätzlich wurde es aus Gründen der Funktionsfähigkeit
ermöglicht, vorberatende und beschließende Ausschüsse
(Senate) zu bilden, denen der Gemeinderat bestimmte
Geschäfte zur selbständigen und abschließenden
Erledigung überlassen konnte. 230 Im Anschluss an Art. 1 GO
1869 und Art. 12 SVG bestimmte die neugefasste Bayerische
Gemeindeordnung von 1927 in Art. 1 wiederum: „Die
Gemeinden sind Körperschaften des öffentlichen Rechts mit
dem Recht der Selbstverwaltung nach Maßgabe der Gesetze“.
Dieses Selbsterwaltungsrecht bezog sich aber nur auf die
eigenen Angelegenheiten, die sich unmittelbar aus Art. 28 ff.
GO 1927 bzw. aus einzelnen Gesetzen und Verordnungen
ergaben. Während die Staatsaufsicht sich also in diesem
Bereich auf die Handhabung der Rechtsmäßigkeitskontrolle
i.S.d. §§ 59 ff. GO 1927 beschränkte, stand dem Staat hinsichtlich
der übertragenen Aufgaben der Sachaufsicht gemäß
§ 50 GO 1927 ein unumschränktes Weisungsrecht
zu. 231
2. Normative Grundlagen kommunaler Aufgaben der
Stadt Würzburg während der Weimarer Republik
Die Stadt Würzburg nahm die Stellung einer kreisunmittelbaren
Gemeinde ein. Die Kreisregierung führte die unmittelbare
Staatsaufsicht und Würzburg war im übertragenen Wir-
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Knemeyer, Die bayerischen Gemeindeordnungen 1808 – 1945, S.
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