Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

III. Die Kommunale Selbstverwaltung Bayerns in der Weimarer
Republik
1. Die Entwicklung der kommunalen Selbstverwaltung in
Bayern
Das Gemeinderecht Bayerns war bis zum Beginn des 19.
Jahrhunderts in den einzelnen Landesteilen stark zersplittert
und wies gerade in den zwischen 1803 bis 1816 einverleibten
Territorien alles andere als Einheitlichkeit auf. 183 Unter
Einfluss des Grafen Montgelas strebte die bayerische Landesregierung
bereits unmittelbar nach Regierungsantritt des
Kurfürsten Maximilian IV. Joseph am 20. Februar 1799 eine
vollkommene Neuordnung der inneren Verwaltung an. 184 Ziel
war es dabei, den staatlichen Einfluss auf die Gemeinden zu
erweitern und deren Selbständigkeit zu untergraben. Durch
verschiedene Verfügungen und Edikte der bayerischen Landesregierung
in den Jahren 1802 bis 1807 nahm man den
Gemeinden zunächst wichtige Rechte, insbesondere im Bereich
der Gerichtsbarkeit und des Haushalts-, Polizei- und
Stiftungswesen. 185 Durch das organische Edikt über die Bildung
der Gemeinden vom 28. Juli 1808 186 und das Edikt über
das Gemeinwesen vom 24. September 1808 187 wurde
dann sogar eine völlige Unterordnung der Gemeinden unter
183
Imhof, S. 5.
184
Knemeyer, Die bayerischen Gemeindeordnungen 1808 – 1945, S. 1.
185
Weis, Die Begründung des modernen bayerischen Staates unter König
Max I. (1799 bis 1825), S. 48; Imhof, S. 5 f.
186
Reg. Bl. 1808, Sp. 2789 ff.; abgedruckt bei Knemeyer, Die bayerischen
Gemeindeordnungen 1808-1945, S. 3 f.
187
Reg. Bl. 1808, Sp.2405 ff.; abgedruckt bei Knemeyer, Die bayerischen
Gemeindeordnungen 1808-1945, S. 5 ff.
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