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BLIND_Denkanstoß 2

"GLAUBE, was ist das?" Experimentelle Aktionen greifen verschiedene gesellschafts- und konsumkritische Themen auf und setzen sie auf freie künstlerische Art in visuelle soziale Skulpturen um. Eine Reihe von Events bilden die Grundlage für weitere designerische Umsetzungen. Um die Themen in breiterem Umfeld zu kommunizieren, wurden vier Magazine entwickelt, die eine erste potenzielle Jahresausgabe darstellen. Die Inhalte der vier Magazine wurden vollständig mit eigenen Inhalten bestückt. Darunter die Dokumentationen der Aktionen, Fakten zu den jeweiligen Themenbereichen, weiteren redaktionellen Inhalten wie Interviews, sowie auch weitere künstlerisch grafische und skulpturale Umsetzungen. Insgesamt eben eine Vielfalt an Themen, wie sie in einem Magazin erwartet werden. Die typografische Umsetzung unterstützt die Vielfältigkeit der Gestaltung und verleitet den Leser, sich weiter mit den Themen zu beschäftigen.

"GLAUBE, was ist das?" Experimentelle Aktionen greifen verschiedene gesellschafts- und konsumkritische Themen auf und setzen sie auf freie künstlerische Art in visuelle soziale Skulpturen um. Eine Reihe von Events bilden die Grundlage für weitere designerische Umsetzungen.

Um die Themen in breiterem Umfeld zu kommunizieren, wurden vier Magazine entwickelt, die eine erste potenzielle Jahresausgabe darstellen.

Die Inhalte der vier Magazine wurden vollständig mit eigenen Inhalten bestückt. Darunter die Dokumentationen der Aktionen, Fakten zu den jeweiligen Themenbereichen, weiteren redaktionellen Inhalten wie Interviews, sowie auch weitere künstlerisch grafische und skulpturale Umsetzungen. Insgesamt eben eine Vielfalt an Themen, wie sie in einem Magazin erwartet werden. Die typografische Umsetzung unterstützt die Vielfältigkeit der Gestaltung und verleitet den Leser, sich weiter mit den Themen zu beschäftigen.

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1<br />

GLAUBE, WAS IST DAS?<br />

DENKANSTOSS 2


B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

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B<br />

B<br />

B<br />

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B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

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B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B


<strong>BLIND</strong><br />

denkantoß 2 _ april ’17<br />

„glaube,<br />

was ist das?“<br />

HEY, DA SIND WIR<br />

SCHON WIEDER!_<br />

Dein zweiter <strong>Denkanstoß</strong> und wir gehen<br />

sofort in die Vollen. Thema Glaube.<br />

Mindf**k vorprogrammiert – versprochen!<br />

Glaube ist ein sehr schwieriges Thema in unserer<br />

Gesellschaft. Niemand weiß mehr, was er<br />

glauben soll, darf oder kann. An wen oder was<br />

glaubt man und in wie weit darf man sich in<br />

seinem eigenen Glaube frei entfalten. Ab wann<br />

tritt man jemandem damit zu nahe? Als Lösung<br />

dafür wird heutzutage das Thema viel zu häufig<br />

totgeschwiegen. Wenn sich jedoch jemand zu<br />

seinem Glauben bekennt, rutscht er sofort in<br />

eine der bekannten Schubladen. Extremist,<br />

Jesus-Freak, Hippie oder Heide sind nur ein<br />

paar der Dinge, die vielen sofort durch den Kopf<br />

schießen. Es wird zu wenig über das Thema<br />

gesprochen. Sollte es dann doch zu einem öffentlichen<br />

Diskurs kommen, stützt man sich viel zu<br />

oft auf eine spezifische Situation und der Grundgedanke<br />

wird aus den Augen verloren. Doch was<br />

ist der eigentliche Sinn hinter dem Konstrukt<br />

Glaube? Kann man beispielsweise Glaube mit<br />

Religion gleichsetzten, oder sind es einfach<br />

zwei Dinge die so eng miteinander verwurzelt<br />

sind, dass man den Unterschied nicht mehr<br />

wahr nimmt. Diese grundlegenden Gedanken<br />

sind so wichtig und werden doch immer wieder<br />

vergessen. Wie können wir uns in Diskussionen<br />

stürzen, ohne für uns selbst ein klares Bild der<br />

Materie zu haben?<br />

Puh, harter Stoff. Dieser <strong>Denkanstoß</strong> soll helfen,<br />

Dir selbst ein klareres Bild zu machen!<br />

Greetings!<br />

„<strong>BLIND</strong>“<br />

PROLOG


5<br />

PROJEKT<br />

„subjektivität im glaube“<br />

11<br />

wegweiser<br />

9<br />

DEFINITION<br />

was sagt das lexikon zu glaube?<br />

57<br />

<strong>BLIND</strong>-DEFINITION<br />

was sagen wir dazu<br />

61<br />

53<br />

EIN BEITRAG<br />

„splitter vom kreuze“<br />

45<br />

WUSSTEST DU, WAS ...<br />

wissenswertes<br />

MEHR INFO<br />

websites u.v.m.


UBE 2, GLAUBE 2, GLAUBE 2, GLAUB<br />

UBE 2, GLAUBE 2, GLAUBE 2, GLAUB<br />

UBE 2, GLAUBE 2, GLAUBE 2, GLAUB<br />

UBE 2, GLAUBE 2, GLAUBE 2, GLAUB<br />

UBE 2, GLAUBE 2, GLAUBE 2, GLAUB<br />

UBE 2, GLAUBE 2, GLAUBE 2,_<br />

9


LA<br />

E<br />

LA<br />

definition 11<br />

_ (auch Glauben; indogermanisch „leubh“ „begehren“,<br />

„lieb haben“, „für lieb erklären“, „gutheißen“,<br />

„loben“) bezeichnet hier eine Grundhaltung<br />

des Vertrauens. Derselben sprachlichen<br />

Wurzel entspringt das Verb glauben im Sinne<br />

von für wahr halten, vermuten. Wer jemandem<br />

glaubt, vertraut ihm. Schon in der vorchristlichen<br />

Zeit wurden beide Motive auf das Verhältnis<br />

des Menschen zum Göttlichen angewandt.


projekt 13<br />

GLAUBE<br />

2


15<br />

GLAUBE ²_<br />

Skulpturen des Glaubens<br />

subejetiv gestaltet<br />

Was bedeutet Glaube für dich? Was<br />

sind die ersten Gedanken, Bilder und<br />

Assoziationen, die dir in den Kopf<br />

schießen, sobald du dieses Wort hörst<br />

oder liest? Hat Glaube eine Farbe für<br />

dich? Oder eine Form?<br />

_<br />

All diese ungewöhnlichen Fragen haben<br />

wir in einen Fragebogen gepackt<br />

und an Menschen verschiedenen<br />

Alters in unserem Freundeskreis verteilt.<br />

Die Aufgabe lautete, die Fragen<br />

in kurzen Erklärungen stichhaltig zu<br />

beantworten. Ganz wichtig war dabei,<br />

dass man nicht lange überlegen,<br />

sondern die ersten Einfälle und Ideen<br />

schnell zu Papier bringen sollte. Denn<br />

sie sind die intuitivsten, spontansten<br />

und ehrlichsten. Insgesamt sieben<br />

dieser Fragebögen wurden ausgeteilt,<br />

beantwortet und wieder eingesammelt.<br />

Der Zweck dieser Aktion war<br />

nicht (nur) die Selbstreflektion der<br />

Menschen, die die Fragen beantwortet<br />

hatten. Für uns war es eine Möglichkeit,<br />

Meinungen über den Begriff<br />

„Glaube“ zu sammeln, auszuwerten<br />

und in einer Form wiederzugeben,<br />

die die Gedanken möglichst passend<br />

darstellen sollen.<br />

_<br />

Sowie die Antworten der Befragten<br />

subjetkiver Art sind, so sind es auch<br />

ihre Umsetzungen. Wir entschieden<br />

uns für eine plastische Realisierung<br />

in Form von kleinen Skulpturen.<br />

Etwas zum Anschauen, Entdecken<br />

und Nachdenken. Ein Rahmen wurde<br />

festgelegt, in dem der Konsens jedes<br />

Fragebogens Platz fand und zu einem<br />

realen „Ding“ werden konnte. Die<br />

Antworten wurden zur Figur, zu<br />

etwas echtem, um sie begreiflicher<br />

zu machen. Mit einfachsten, handelsüblichen<br />

Materialien, wie Acrylfarben,<br />

Kabelbindern oder Holzspießen<br />

haben wir uns daran gemacht, eine<br />

einzigartige Gestaltung zu jedem<br />

der ebenso einzigartigen Fragebögen<br />

zu verwirklichen. Damit wird ein<br />

Kontrast zur Thematik geschaffen, da<br />

Glaube doch ein sehr schwammiger<br />

und vager Begriff ist. Um diese kleinen<br />

Kunstobjekte für die Ewigkeit<br />

festzuhalten, haben wir sie in einer<br />

natürlichen Umgebung in Szene<br />

gesetzt und eine Fotoreihe daraus<br />

entwickelt. Die Ergebnisse unseres<br />

Experiments sind vielfältig und überraschend,<br />

wir hoffen, ihr empfindet<br />

genau so. Zudem wünschen wir uns,<br />

dass wir euch durch die Betrachtung<br />

einen kleinen Anreiz geschaffen haben,<br />

eurem eigenen Glauben nochmal<br />

auf den Zahn zu fühlen und ihn vor<br />

eurem inneren Auge zu visualisieren.<br />

_<br />

Subjektive Antworten treffen auf<br />

subjektive Interpretation - es ist<br />

„GLAUBE 2 “.<br />

projekt


17<br />

„druck von oben“<br />

J. B.


19<br />

Frau J. B.<br />

* 03. September 1991<br />

katholisch<br />

agnostiker<br />

Definiere Glaube im Allgemeinen.<br />

Instanz, die Menschen Halt geben soll,<br />

Sicherheit, Gemeinschaft, ein Hafen<br />

Was ist Glaube für dich persönlich?<br />

blinder Gehorsam, Ausnutzung, hassstiftend,<br />

Feindseligkeit, Ausschließung, Bereicherung<br />

Was assoziierst du mit Glaube?<br />

Kirche, Krieg, Beten, Prunk<br />

Welches Gefühl vermittelt dir Glaube?<br />

Knoten im Bauch & Hals, ersticken,<br />

etwas sehr schlechtes, Wut<br />

Welche Bilder erscheinen dir als<br />

erstes im Kopf bei dem Wort Glaube?<br />

Differenz Arm & Reich, Ablassbriefe,<br />

Glaubenskriege, Missbrauch<br />

Welche Farbe hat für dich Glaube?<br />

bedrohliches schwarz<br />

Welche Form hat für dich Glaube?<br />

Dreieck


21<br />

„wechselwirkung“<br />

J. K.


23<br />

Herr J. K.<br />

* 24. September 1989<br />

katholisch<br />

agnostiker<br />

Definiere Glaube im Allgemeinen.<br />

Halt, Religion, Zusammengehörigkeit<br />

Was ist Glaube für dich persönlich?<br />

Glaubensgemeinschaft, Zusammengehörigkeit,<br />

Missbrauch von Werten, etwas größeres als Religion<br />

Was assoziierst du mit Glaube?<br />

Zusammengehörigkeit = Glaubenskriege<br />

Welches Gefühl vermittelt dir Glaube?<br />

positiv & negativ zur selben Zeit,<br />

situationsabhängig<br />

Welche Bilder erscheinen dir als<br />

erstes im Kopf bei dem Wort Glaube?<br />

religiöse Symbole, Weltall, schwarz<br />

Welche Farbe hat für dich Glaube?<br />

weiß & schwarz<br />

Welche Form hat für dich Glaube?<br />

Kreis (Unendlichkeit)


25<br />

„versperrte hoffung“<br />

H. W.


27<br />

Herr H. W.<br />

* 30. September 1963<br />

evangelisch<br />

kein glaube<br />

Definiere Glaube im Allgemeinen.<br />

ungefähre Gewissheit, dass es eine höhere<br />

Kraft gibt, die sich wissenschaftlicher<br />

Betrachtung entzieht<br />

Was ist Glaube für dich persönlich?<br />

Hindernis, überflüssig, schädlich, im besten Falle<br />

für machtlose Menschen einstehend<br />

Was assoziierst du mit Glaube.?<br />

Kreuze, Monde, Kappen, Kirchen, Tempel<br />

Welches Gefühl vermittelt dir Glaube?<br />

Unbehagen, Unverständniss, Ungedult, Mitleid<br />

Welche Bilder erscheinen dir als<br />

erstes im Kopf bei dem Wort Glaube?<br />

Christus am Kreuz, Khomenei<br />

Welche Farbe hat für dich Glaube?<br />

/<br />

Welche Form hat für dich Glaube?<br />

/


29<br />

„zuversicht“<br />

H. H.


31<br />

Frau H.H.<br />

* 17. Januar 1985<br />

evangelisch<br />

karma<br />

Definiere Glaube im Allgemeinen.<br />

keine Beweise, eine höhere Sache, etwas, dass größer<br />

ist als man selbst, anlehnen, Kraft ziehen, Hoffnung,<br />

gern Übertreibung ins Extreme, Zuflucht, Konstanz<br />

Was ist Glaube für dich persönlich?<br />

Perspektive, Hoffnung, Antrieb,<br />

Erdung, durchbeißend<br />

Was assoziierst du mit Glaube.?<br />

Religion, Gott, Kraft,<br />

Wahn, aber auch positive Bestätigung<br />

Welches Gefühl vermittelt dir Glaube?<br />

Stärke, Zuversicht, Mut,<br />

mit Vorsicht zu genießen<br />

Welche Bilder erscheinen dir als<br />

erstes im Kopf bei dem Wort Glaube?<br />

Ikonen (Gottesdarstellungen),<br />

Himmel, „verrückte“ Extreme<br />

Welche Farbe hat für dich Glaube?<br />

blau<br />

Welche Form hat für dich Glaube?<br />

Halbkreis (leuchtend), Heiligenschein


33<br />

„gemeinsam füreinander“<br />

S. M.


35<br />

Frau S. M.<br />

* 16. August 1987<br />

katholisch<br />

katholisch<br />

Definiere Glaube im Allgemeinen.<br />

Glaube ist eine nicht greifbare, daher metapyhsische<br />

Sehnsucht nach einem festen Punkt im Leben.<br />

Dieser Punkt gibt uns Halt und vermittelt Werte und<br />

Normen für den Umgang miteinander.<br />

Was ist Glaube für dich persönlich?<br />

Lebensseinstellung, Nächstenliebe,<br />

Solidarität, frei wählbar<br />

Was assoziierst du mit Glaube.?<br />

Gemeinschaft, Menschen, Solidarität,<br />

Respekt und Akzeptanz<br />

Welches Gefühl vermittelt dir Glaube?<br />

Kraft, mehr Energie für Widerstand, Halt<br />

Welche Bilder erscheinen dir als<br />

erstes im Kopf, bei dem Wort Glaube?<br />

Licht, viele Menschen, Berge<br />

Welche Farbe hat für dich Glaube?<br />

rot und gelb<br />

Welche Form hat für dich Glaube?<br />

Kugel


37<br />

„gefährliche spirale“<br />

J. E.


39<br />

evangelisch<br />

Herr J. E.<br />

* 23. Mai 1980<br />

Mix aus Konfuzius, Buddha,<br />

Lao Tse, Kant & Gin Tonic<br />

Definiere Glaube im Allgemeinen.<br />

persönliche Erfahrung – Doktrin – gefährlich,<br />

das was man lernt, man wird dumm gehalten,<br />

wird gefährlich<br />

Was ist Glaube für dich persönlich?<br />

überholter Irrsinn, leider auch neue<br />

„Glaubensformen“ Kapitalismus = Religion<br />

Was assoziierst du mit Glaube?<br />

gute Grundidee, ich halte es<br />

mehr mit der Philosophie<br />

Welches Gefühl vermittelt dir Glaube?<br />

nix Gutes<br />

Welche Bilder erscheinen dir als<br />

erstes im Kopf bei dem Wort Glaube?<br />

Schwert, Geldsack<br />

Welche Farbe hat für dich Glaube?<br />

keine (zu differenziert) – oder alle<br />

Welche Form hat für dich Glaube?<br />

Spirale


41<br />

„das kleinste im glauben“<br />

V. L.


43<br />

Frau V. L.<br />

* 21. August 1987<br />

evangelisch<br />

athe ist<br />

Definiere Glaube im Allgemeinen.<br />

Glauben kann man an viele Dinge. Ich glaube an<br />

die Wissenschaft, die Evolution und an Kausalität<br />

Was ist Glaube für dich persönlich?<br />

Glaube ist etwas, dass man stets in Frage stellen<br />

und revidieren darf. Ich glaube an die Wissenschaft,<br />

an die Evolution und Kausalität<br />

Was assoziierst du mit Glaube.?<br />

Reflektiertheit, Art des Denkens,<br />

Glaube ist etwas, an das man sich festhält,<br />

eine Art des Denkens<br />

Welches Gefühl vermittelt dir Glaube?<br />

Sicherheit und Rückzugsort<br />

Welche Bilder erscheinen dir als<br />

erstes im Kopf bei dem Wort Glaube?<br />

Religiöser Glaube, Christentum ist zuerst im<br />

Kopf, die Ebenbildlichkeit Gottes, aber wenn ich<br />

explizitert darüber nachdenke, ist Glaube<br />

eher etwas wie Rückhalt<br />

Welche Farbe hat für dich Glaube?<br />

weiß bzw. durchsichtig, da es neutral ist und<br />

niemanden etwas angeht. Glaube ist zugleich<br />

schwarz, da es auch den konträren Aspekt betrifft<br />

Welche Form hat für dich Glaube?<br />

ein Kreis, da er etwas unendliches und<br />

zugleich prozesshaftes symbolisiert


eitrag 47


49<br />

SPLITTER VOM<br />

KREUZE_<br />

sie machen mich <strong>BLIND</strong><br />

H. Britz<br />

Subjektiver Glaube und Hochreligion.<br />

Ein Beitrag für die Kampagne<br />

Blind.<br />

_<br />

Transsubstantiation. Nicht aufgepasst,<br />

was? Reli-Unterricht für<br />

höhere Klassen. Die Wandlung.<br />

Wer glaubt das? Wer? Jedenfalls<br />

kein Messdiener. Als solcher betrete<br />

ich in Koblenz begehbare, ebenerdige<br />

Grüfte, Mausoleen, Grabstätten.<br />

Das Weihrauchschiffchen spendet<br />

ein mildes Sedativum. Links und<br />

rechts hochgestapelt: Särge, teilweise<br />

eingefallen. Glücklich die anderen:<br />

Sie dienen bei Hochzeiten.<br />

_<br />

Wer glaubt ernsthaft, dass er bei<br />

der hl. Messe Blut und Leib Christi<br />

zu sich nimmt? Wie viele von denen,<br />

die sich in die Reihe zur Kommunion<br />

begeben? Theologische Glaubenssätze<br />

einer Religion. Katholizismus.<br />

Die einzige, deren Rituale (Liturgie)<br />

ichinsofern kenne, als ich sie jahrelang<br />

erlebt habe. In der Messdienerrunde<br />

die Frage: Was es damit auf<br />

sich habe? Betretenes Schweigen.<br />

Ob wirnicht besser wieder herausgehen<br />

und weiter Fußball spielen<br />

könnten. Diesseits gegen Jenseits.<br />

Kein Interesse daran, dass und wieso<br />

der Erlöser uns seinen Leib hingab.<br />

Ich meine, mehr geht nicht. Der<br />

Katholizismus gilt als Religion des<br />

sinnlich Vermittelten, Konkreten,<br />

Anschaulichen. Die meisten glauben<br />

wohl dennoch an eine symbolische<br />

Handlung. Das ist sie nicht. Es ist<br />

der Leib Christi. So die Theologie.<br />

Hochreligion und subjektive Aneignung<br />

von Glaubensinhalten: Zwei<br />

Paar Schuhe. Ist die Religion der<br />

Glaube, den ich daraus mache? Was<br />

bei mir davon ankommt, hängen<br />

bleibt?<br />

_<br />

Schulzeit auf einem konfessionellen<br />

Gymnasium. Ein Schulkamerad veröffentlicht<br />

später eine theologische<br />

Arbeit, in der er Frage nachgeht,<br />

ob die Kommunion Opfer- oder<br />

Mahlcharakter habe. Bei ihm ganz<br />

klar: Opfercharakter. Später erfahre<br />

ich, dass er nach Absolvent eines<br />

Priesterseminars radikale Postionen<br />

vertritt: Die des Sedisvakantismus,<br />

also der des leeren Stuhls (Papststuhl).<br />

Sie erkennen Päpste ab dem<br />

2. Vatikanischen Konzil in den 60er<br />

Jahren nicht mehr an, da das Konzil<br />

Häresien (Zweifel an Glaubenswahrheiten)<br />

verbreitet habe. Spätere<br />

Veröffentlichungen von ihm sind antisemitischer<br />

Natur; Verschwörungstheorien<br />

und Glaube an Spuk treffen<br />

auf religiöse Abseitigkeiten: Im Verlag<br />

des Ex-Polizisten, Herrn Kopp,<br />

wohlfeil. Dort herrscht „Tag und<br />

Nacht durch stete Produktion“ -alles<br />

geht weg, ratzfatz. „Kritik der reinen<br />

beitrag


51<br />

Vernunft“, eines der Hauptwerke<br />

Immanuel Kants: Begründet mit eine<br />

Bewegung, die Aufklärung, die uns<br />

seit 250 Jahren trägt. Am Arsch.<br />

Wir leben im Zeitalter der Post-Aufklärung.<br />

Hauchdünn die Schicht,<br />

die uns von Hexenverbrennungen<br />

trennt. Hagezussa. Die auf dem Hag<br />

sitzt. Hexenglaube als Funktion des<br />

Wandels des Verhältnisses der Hochreligion<br />

zur Zauberei. Dämonologie<br />

hält Einzug in die Juristerei. Mönche<br />

üben sich in Nekromantie. Mein Gott<br />

ist stärker als deiner.<br />

_<br />

Schaurig: Die „Protokolle der Weisen<br />

von Zion“ als erfüllt anzusehen<br />

(mein ehemaliger Schulkamerad)<br />

- welchen subjektiven Glauben,<br />

welches Weltbild hat er entwickelt?<br />

Noch schlimmer: Der Verdacht,<br />

dass die Umstände, die im „dunklen<br />

Mittelalter“ zum Hexenwahn geführt<br />

haben, strukturell auch heute<br />

gegeben sind. Wir sind verführbar.<br />

Mein Eindruck einer Ausstellung zur<br />

Konstruktion des Hexenglaubens in<br />

Speyer. Subjektivität: Kein Anspruch<br />

auf Unverführbarkeit!<br />

_<br />

Ich meine ganz offen, diese Geschichte<br />

ist so abgedreht. Sie zeigten<br />

mir einen Prospekt, mit Fotos der<br />

Engel. Wallende Kleider, offenes,<br />

blondes Haar, lichte Gesichter. Ja, so<br />

könnte es aussehen, dort. Und hier,<br />

hier ist es schon so, seht her. Frömmigkeit.<br />

Mitleid erregende Frömmigkeit<br />

in den Gesichtern und Gesten<br />

und Haltungen der Kirchgänger. Ist<br />

das der Speck, mit dem sie Mäuse<br />

fangen? Ein Kloster an der Mosel,<br />

das Messen liest, in denen Engelsgleiche<br />

Frauen - Nonnen - auftreten.<br />

Sie sind schön. Überirdisch schön.<br />

_<br />

Schon wieder diese Verführung.<br />

Schon wieder Reli für höhere Klassen.<br />

Das Kerygma. Auferstehung ist<br />

nicht leiblich. Sondern ins Wort, in<br />

die Verkündigung (Kerygma). Der<br />

historische Jesus (siehe Flavius<br />

Josephus) und der auferstandene<br />

Xus sind nicht als reale Personen<br />

identisch. Wir begegnen dem gekreuzigten<br />

Jesus im Wort, in der Schrift<br />

wieder. So jedenfalls Rudolf Bultmann,<br />

Aufsehen erregender evangelischer<br />

Theologe. „Stundenlang saß<br />

er auf der Kirchenbank. Was denken<br />

Sie, hat er dort gemacht?“ Keinen<br />

blaßen Dunst. Inhalte der Hochreligion:<br />

Ich zweifle sie subjektiv an,<br />

sie müssen zu dem passen, was ich<br />

sonst über diese Welt der Radios<br />

und klinischer Methoden weiß und<br />

denke. Und Anhänger der Religion<br />

entwickeln diese weiter. Aus ihrem<br />

subjektiven Verständnis. Bultmann<br />

hatte Glück, nicht herausgeschmissen<br />

worden zu sein. Salopp gesagt.<br />

_<br />

„Wie können Sie leben, ohne zu<br />

glauben?“ „Ich glaube an die Geschichte.“<br />

„Sie sind eine verdammte<br />

Kommunistin.“ Nicht-wörtliche Zitate<br />

aus „Der Spion, der aus der Kälte<br />

kam.“ Gott ist eine Krücke. Ja, aber<br />

wir brauchen sie noch zum Laufen.<br />

Wir können ohne nicht. Welcher Art<br />

ist also die Verletzung? Und wann<br />

heilt sie? Wie? Recht hat er, der<br />

tolle Mensch. Ein Physiotherapeut,<br />

kein Seelenklempner. Die Stelle bei<br />

Nietzsche, mit „Gott ist tot“.<br />

_<br />

Es ist schwer, Gott entsagen. Sind<br />

alle subjektiven, nicht von der<br />

Hochreligion bestimmten Glaubensformen,<br />

auch darauf zurückzuführen?<br />

Also auch wenn wir abseits der<br />

Hochreligion nur für uns ein Glaubensreservat<br />

aufmachen - es entsteht<br />

unter denselben Bedingungen, die<br />

alle Glaubenssystem hervorbringen?<br />

_<br />

Anselm von Canterbury: Der ontologische<br />

Gottesbeweis. Schon lauert<br />

die nächste Verführung, intellektueller<br />

Art. Gott ist das Höchste, was<br />

man sich ausdenken kann. (Oder:<br />

Das Perfekte, Vollkommene - die<br />

Vorstellung dessen ist Gott). Aber<br />

was, wenn dies nur ein Gedanke<br />

wäre? Dann wäre es nicht vollkommen<br />

und nicht das Höchste. Denn<br />

höher als eine gedankliche Existenz<br />

ist die reale. Und da Gott das<br />

Höchste ist, existiert er in der realen<br />

Welt. Sonst landet er nur auf Platz<br />

2, als bloß virtuelle Existenz. Und<br />

als Nr.2 ist man nicht vollkommen.<br />

Und damit wäre Gott nicht vollkommen.<br />

Wenn ich mir schon etwas<br />

vollkommen vorstellen kann, dann<br />

muss auch existieren, denn Existenz<br />

gehört zur Vollkommenheit.<br />

Es dauert vielleicht ein wenig, bis<br />

man den Taschenspielertrick erkennt,<br />

aber am Ende: Gaunilo,<br />

ein Mönch, hat dies auf eine Insel<br />

bezogen. Diese Insel sei die schönste<br />

Insel überhaupt. Wenn sie aber nur<br />

in meinen Gedanken existiert, ist<br />

jedes beliebige reale Land vollkommener<br />

als sie, allein schon, weil es<br />

real existiert. Sagen wir also selbst<br />

das Gebiet um den Reaktor von<br />

Tschernobyl. Wenn ich also die<br />

vollkommene und schönste Insel<br />

denken kann, dann muss sie auch<br />

existieren. Mangels (natur-) wissenschaftlicher<br />

Beschäftigung,<br />

rein auf theoretische Konstrukte<br />

zurückgeworfen (Spekulieren) geht<br />

die Subjektivität abenteuerliche<br />

Wege in diesen Zeiten (11. Jhdt.)<br />

Und manches davon wird berühmt.<br />

Anselm lebte bis 1109, 1098 wurde<br />

Hildegard von Bingen geboren.<br />

Ihre subjektive Fortschreibung des<br />

hochreligiösen Glaubens besteht in<br />

ihren Visionen. Damit entzieht sich<br />

das Subjekt völlig der Außenwelt<br />

- Anselm rationaler Ansatz ist mitteilbar,<br />

nachvollziehbar, diskutierbar.<br />

Hildegards Visionen: Wir müssen<br />

ihr glauben, dass sie dies gehabt hat<br />

(warum nicht?), wir haben aber nur<br />

die Beschreibung, und können das<br />

Erlebnis nicht wiederholen.<br />

_<br />

Die besten Arten, dem Wahnsinn<br />

in der Vorstellung des sich ausdehnenden<br />

Universums zu entgehen:<br />

Zu blöd sein oder Big-Bang-Theory.


53<br />

Sheldon ist der wahre Seelentröster.<br />

Was ist hinter dem Ereignis-Horizont?<br />

Also an der Grenze des sich<br />

ausdehnenden Universums? Wenn<br />

dort schon ein Raum ist, in den sich<br />

das Universum ausdehnt, wie kann<br />

er vorher da sein, wenn doch alles<br />

erst mit dem Universum entsteht?<br />

Also mit unseren gedanklichen<br />

Möglichkeiten ist dies nicht erfassbar,<br />

da wir (laut Kant , siehe oben)<br />

in den Kategorien Raum und Zeit<br />

denken. Wir können uns davon nicht<br />

befreien, das sind unsere Denk- und<br />

Vorstellungswerkzeuge. Und die<br />

setzen auch unserer Subjektivität<br />

Grenzen. Und somit stoßen wir stets<br />

an diese Stell. Weder Hildegard noch<br />

Anselm kannten diese Probleme.<br />

Ihre subjektive Auslegung der Hochreligion<br />

ruhte auf dem Fundament<br />

dessen, dass die Welt eben nicht ein<br />

ständiges expandierendes Etwas sei.<br />

Sondern gottgegeben. Ausgefüllt.<br />

Hier brauchen wir wieder die „Krücke<br />

Gott“ oder wir nehmen es hin<br />

und gehen damit um - warum nicht<br />

in einer soap, die zeigt, dass sich ausdehnendes<br />

Universum hin oder her,<br />

damit nichts an dem, was unseren<br />

Alltag ausmacht, ändert - also wer<br />

mit wem ausgeht, was anzieht oder<br />

zu welcher Party eingeladen ist oder<br />

nicht. Subjektiv gesehen: Geht mich<br />

das Universum nichts an.<br />

_<br />

Glaubenssysteme sind Konstrukte<br />

- eine auf Empirie fußende<br />

Herleitung fehlt. Insofern gesehen<br />

sind alle subjektiven Varianten und<br />

Auslegungen genauso legitim wie die<br />

bisherige Lehre. Gegen Bultmanns<br />

Behauptung der Auferstehung Jesu<br />

rein in das Kerygma läßt sich kein<br />

Argument anführen - außerhalb des<br />

Ringes um das „richtige“ Verständnis<br />

biblischer Texte. Das ultimative Argument<br />

bestünde darin, nachzuweisen,<br />

dass es den auferstandenen Xus<br />

gibt, was nicht möglich ist. Bestenfalls<br />

gibt es theologische Debatten<br />

im Rahmen der historisch-kritischen<br />

Methode, die sprachwissenschaftliche<br />

und historisch-archäologische<br />

Befunde heranziehen. Im Gegensatz<br />

zu Debatten im MINT-Bereich kön<br />

nen darüberhinaus keine intersubjektiv<br />

überprüfbaren /nachvollziehbaren<br />

Argumente angeführt werden.<br />

_<br />

Subjektive Konstrukte unterscheidet<br />

von Hochreligion die Ableitung von<br />

einem Stifter oder der Offenbarung<br />

(Buchreligion). Beides sind kulturell<br />

bedingte Konstrukte, deren Funktion<br />

aus ihrer kulturellen Entstehung<br />

folgt. Religion als Kultur. Deren subjektive<br />

Aneignung, Weiterentwicklun<br />

und Überformung ist als kulturelles<br />

Konstrukt ebenso legitim wie das<br />

Konstrukt der Hochreligion.


wusstest du, was ...<br />

55<br />

... tag für tag in<br />

falschem<br />

namen passiert?


57<br />

GLAUBENSKRIEGE_<br />

Unter einem Religionskrieg, seltener Glaubenskrieg, wird im<br />

Allgemeinen ein Krieg verstanden, der aus Gründen der Religion<br />

geführt wird. Religion allein ist jedoch fast nie die einzige Ursache<br />

für einen Krieg. Zumeist geht es auch um Geld und um Macht:<br />

Oft wollen ein Machthaber oder eine Gruppe von Menschen noch<br />

mehr Macht über andere Menschen erlangen und möglichst viele<br />

Dinge bestimmen. Dazu brauchen Sie vor allem Geld. Daher streiten<br />

die Parteien häufig um wertvolle Bodenschätze.<br />

_<br />

Das war schon in der Geschichte so. Bereits die alten Griechen<br />

führten Kriege, um ihre Heiligtümer zu schützen. Im Mittelalter<br />

kämpften Christen und Muslime darum, wer die größeren Rechte<br />

an Jerusalem hat. Der Streit ist bis heute nicht geschlichtet.<br />

_<br />

Auch katholische und protestantische Christen lieferten sich große<br />

Kriege in Europa. Dazu zählten die acht Hugenottenkriege von<br />

1562 bis 1598 und der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648.<br />

_<br />

Religiöse Gruppen bekämpfen sich auch heute noch in Bürgerkriegen,<br />

welche Ausmaße annehmen, die ihre Landesgrenzen weit<br />

überschreiten.


BE<br />

UBE<br />

blind-definition<br />

59<br />

GLA<br />

_ ist für uns eine der subjektivsten Dinge im<br />

Leben eines Menschen. Manche finden in der<br />

Religion ihren Glauben. Andere ihn in der<br />

Natur oder in etwas völlig anderem. Jeder kann<br />

glauben, ohne sich einer Konfession zugehörig<br />

zu fühlen. Religion und Glaube gehören für uns<br />

nicht zwingend zueinader. Uns ist wichtig, dass<br />

jeder seinen Glauben ausleben kann, solange er<br />

niemanden damit bedrängt oder diskriminiert.<br />

believe what u want!<br />

GLA


„MENSCHEN WOLLEN<br />

DIE WAHRHEIT NICHT SEHEN,<br />

UM IHRE ILLUSIONEN<br />

AUFRECHT ZU ERHALTEN.“<br />

61


63<br />

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natürlich könnt ihr uns auch über<br />

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65<br />

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„blind“<br />

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bachelorabschlussarbeit<br />

von jörg kappus<br />

wintersemester 2016/17<br />

hochschule trier<br />

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betreut von<br />

prof. anna bulanda-pantalacci<br />

till neuer, dipl.-des.<br />

ich möchte mich von ganzem herzen<br />

bei der schwarmintelligenz bedanken,<br />

ohne die diese arbeit nicht in diesem<br />

maße zustande gekommen wäre<br />

_ DANKE<br />

in diesem sinne<br />

„why were they open?“<br />

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