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CONNECTIONS 52 deutsch

R&M Kundenmagazin, Cabling, Fiberoptik, Kupfer

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<strong>CONNECTIONS</strong> <strong>52</strong><br />

Digitale Transformation<br />

A9, Kanton Wallis:<br />

Mit R&M durch den Berg<br />

Netscale mit R&MinteliPhy:<br />

Absolute Kontrolle<br />

bei höchster Port-Dichte<br />

LAN bringt Licht ins Büro<br />

050.6426


Editorial<br />

Auf dem Weg<br />

in die digitale Ära<br />

050.6370 050.6427<br />

050.6304<br />

Geschätzte Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner<br />

Schneller als je zuvor verändert eine neue<br />

Technologie die Welt. Smartphones breiten<br />

sich seit zehn Jahren rasant aus und machen<br />

das Internet mobil, bringen es in fast jeden<br />

Winkel der Erde. Doch das ist erst der Anfang<br />

einer neuen Ära. Wir befinden uns an der<br />

Schwelle zur umfassenden Digitalisierung<br />

des privaten und öffentlichen Lebens, der<br />

Wirtschaft und der Produktion.<br />

Diese Transformation erfasst insbesondere<br />

auch Unternehmen wie R&M. Das Angebot<br />

an Connectivity-Lösungen erweitert sich in<br />

Richtung Software und digitale Dienstleistungen.<br />

Kunden, Lieferanten, Mitarbeitende<br />

und Management erfahren neue Formen der<br />

weltweiten digitalen Zusammenarbeit.<br />

Bestens vorbereitet<br />

Mit über 50 Jahren Erfahrung in der Kommunikations-<br />

und Netzwerktechnik ist R&M<br />

bestens vorbereitet. Obwohl in unserem Familienunternehmen<br />

Kontinuität und Tradition<br />

grossgeschrieben werden, nehmen wir neue<br />

Herausforderungen stets offen und flexibel<br />

an. Unternehmenskultur und -strategie<br />

unterstützen den digitalen Wandel.<br />

Das bestätigt sich im Experten-Interview in<br />

dieser neusten Ausgabe unseres Kundenmagazins.<br />

Und es bestätigt sich beispielsweise<br />

beim Einsatz des Infrastruktur-Managementsystems<br />

R&MinteliPhy in Rechenzentren der<br />

UBS in London. Erfahren Sie mehr darüber<br />

auf den Seiten 16 und 17.<br />

Neue Chancen erkannt<br />

Die Digitalisierung bringt Chancen. Das<br />

Serviceangebot für Sie, unsere geschätzte<br />

Kundschaft, lässt sich weiter optimieren und<br />

über den gesamten Produktlebenszyklus<br />

hinweg bedarfsgerecht gestalten. Projektplanung,<br />

Bestellprozesse, Logistik oder das<br />

Testing einer Verkabelungslösung lassen<br />

sich vereinfachen. Strassentunnel, Spitäler<br />

und Bürobeleuchtungen lassen sich digital<br />

leichter managen, wie unsere Berichte zeigen.<br />

Wir wollen unseren Kunden auch durch die<br />

Digitalisierung einen Mehrwert bieten.<br />

Digitale Transformation sollte unseres Erachtens<br />

als bereichsübergreifende Disziplin<br />

verstanden werden. Der technische Trend<br />

– flächendeckende Connectivity – überträgt<br />

sich gewissermassen auf die Menschen, ihr<br />

Handeln und ihre persönlichen und virtuellen<br />

Beziehungen. Starre Hierarchien weichen<br />

dem Netzwerkdenken. Der Beitrag von<br />

Prof.Dr. Andrea Belliger verdeutlicht diesen<br />

Ansatz.<br />

Mutig und forciert unterwegs<br />

Digitale Innovationen brauchen unternehmerischen<br />

Mut zur Veränderung und zur<br />

Weiterentwicklung. Das gilt gerade jetzt für<br />

die digitale Transformation. Damit sie erfolgreich<br />

gelingt, braucht es Mitarbeitende und<br />

Partner, die wie junge Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer denken. Sie dürfen ausprobieren<br />

und Fehler machen. Die bedarfsorientierte<br />

Implementierung von digitalen<br />

Konzepten, bei denen der Kundennutzen<br />

nach wie vor im Vordergrund steht, ist von<br />

zentraler Bedeutung.<br />

R&M geht diesen Weg konsequent, was aus<br />

Inhabersicht zu den entscheidenden Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens gehört.<br />

Letztlich gewinnen dabei alle Stakeholder an<br />

Effizienz. Und sie erhalten die Chance, völlig<br />

neue Business-Modelle zu entdecken.<br />

Ich wünsche Ihnen spannende Lektüre und<br />

bedanke mich für Ihr Vertrauen in unser<br />

Unternehmen.<br />

Martin Reichle<br />

Mitinhaber und Vizepräsident<br />

des Verwaltungsrats<br />

2 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Focus<br />

Success<br />

Trends<br />

Digitale Transformation –<br />

von Hierarchien zu Netzwerken<br />

4<br />

A9, Kanton Wallis, Schweiz<br />

mit R&M durch den Berg 8<br />

OM5 und SWDM4:<br />

It’s time for lime 11<br />

INCIBE, Spanien<br />

Cybersecurity-Referenzzentrum 12<br />

TCL:<br />

der blinde Fleck der Normung 19<br />

News<br />

Polaris-box:<br />

kleines Gehäuse, grosser Auftritt 10<br />

Netscale mit R&MinteliPhy:<br />

absolute Kontrolle<br />

bei höchster Port-Dichte 14<br />

Neues 48-Port-Panel<br />

für Kat. 6 A<br />

Module<br />

(Vorankündigung) 18<br />

R&MthinLine Rangierkabel:<br />

noch platzsparender 22<br />

Passive Optical LAN:<br />

speziell konfigurierter<br />

Etagenverteiler 26<br />

CPR-Brandschutzverordnung:<br />

Sicherheit hat Vorrang 32<br />

UBS Data Centers, London, UK<br />

R&MinteliPhy in der City of London 16<br />

Universitätsspital Basel, Schweiz<br />

Hochverfügbarkeit<br />

für beste Gesundheit 20<br />

Saraya Aqaba, Jordanien<br />

erstes FTTH-Projekt Jordaniens 24<br />

British American Tobacco, Ukraine<br />

R&M-Qualitätsstandard:<br />

eine bewusste Wahl 27<br />

Colt, Schweiz<br />

setzt auf SYNO Muffe 30<br />

Benfica Lissabon, Portugal<br />

neue High-Tech-Geschäfte<br />

in Lissabon 33<br />

Vivacom, Bulgarien<br />

Viva la qualità! 34<br />

R&M am FTTH Council Marseille<br />

Fachreferat Tobias Münzer 23<br />

LED:<br />

LAN bringt Licht ins Büro 28<br />

Corporate<br />

R&Mfreenet goes USA 15<br />

Application Notes:<br />

Best Practice zum Nachschlagen 35<br />

CSR Report 2015/16:<br />

R&M beweist Nachhaltigkeit 35<br />

Impressum:<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> <strong>52</strong> | April 2017<br />

Bild Titelseite:<br />

Jahrhundertprojekt im Wallis (Schweiz): Die<br />

Ausbaustrecke der Nationalstrasse A9 mit rund<br />

16 km Tunnelröhren wird durch ein hochmodernes<br />

Netzwerk begleitet, ausgestattet mit Komponenten<br />

von R&M.<br />

Herausgeber:<br />

Reichle & De-Massari AG, Binzstrasse 32,<br />

CHE-8620 Wetzikon, Schweiz, www.rdm.com<br />

e<strong>CONNECTIONS</strong>: www.connections.rdm.com<br />

Redaktionsteam:<br />

Erica Monti (Redaktionsleitung),<br />

erica.monti@rdm.com,<br />

Dr. Peter Cristea, Bernward Damm,<br />

René Eichenberger, Andreas Rüsseler<br />

Layout: KplusH, Amden, Markus Kuhn<br />

Druck: Uhl-Media GmbH, DEU-Bad Grönenbach<br />

Gesamtauflage: 13 000 Exemplare<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> erscheint zweimal jährlich<br />

und kann beim Herausgeber bestellt werden.<br />

Nachdruck mit Erlaubnis der Redaktion gestattet.<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

3


Focus<br />

Von Hierarchien<br />

zu Netzwerken<br />

Arbeitswelt, Geschäftswelt, Produktentwicklung und die interne Organisation von<br />

Unternehmen stellen sich derzeit der digitalen Transformation. René Eichenberger von der<br />

<strong>CONNECTIONS</strong>-Redaktion sprach mit der Schweizer Forscherin Prof.Dr. Andrea Belliger<br />

und R&M CEO Michel Riva darüber.<br />

Frage: Frau Prof.Dr. Belliger, inwieweit hat<br />

die digitale Transformation die Geschäftswelt<br />

bereits verändert?<br />

Prof. Dr. Andrea Belliger: Wenn wir auf die<br />

letzten zehn Jahre zurückschauen – damals<br />

kam das iPhone auf den Markt –, sehen wir,<br />

dass sich seitdem unser Kommunikationsverhalten<br />

unglaublich verändert hat. Die<br />

Wirtschaftswelt hat sich verändert, die Geschäftswelt<br />

verändert sich, der Wettbewerb<br />

verändert sich.<br />

Frage: Herr Riva, welchen Einfluss hat die<br />

Digitalisierung auf das Kunden- und Partnermanagement<br />

eines international tätigen<br />

Unternehmens wie R&M?<br />

R&M CEO Michel Riva: Die Digitalisierung<br />

ist in verschiedenen Bereichen bereits allgegenwärtig.<br />

Bei uns geht es primär um zwei<br />

Themenkreise: die Interaktion mit den Kunden<br />

und die Digitalisierung unserer Produkte und<br />

Lösungen.<br />

Mit der neuen Website streben wir beispielsweise<br />

an, den Kunden auf seinem ganzen Weg<br />

der Entscheidungsfindung, seiner «Customer<br />

Journey» digital zu begleiten. In Zukunft wird<br />

der Kunde bei der kompletten Zusammenstellung<br />

komplexer Lösungen bis hin zur Auftragsbearbeitung<br />

begleitet, mit unterstützendem<br />

Training inklusive.<br />

Unsere Lösungen werden durch die Digitalisierung<br />

intelligenter. So haben wir zum<br />

Beispiel vor drei Jahren das erste Produkt mit<br />

Sensorik auf den Markt gebracht: das Netzwerk-Monitoringsystem<br />

R&MinteliPhy. Solche<br />

Lösungen liefern kontinuierlich Informationen.<br />

Damit können Kunden ihr Netzwerk oder ihr<br />

Rechenzentrum laufend optimieren. Ich bin<br />

überzeugt, dass die Digitalisierung für unsere<br />

Kunden, aber auch für R&M künftig sehr<br />

grosse Vorteile bringen wird.<br />

Frage: Welche Rolle spielt die Digitalisierung<br />

im internen Bereich von Organisationen?<br />

Belliger: Bei der digitalen Transformation<br />

denkt man häufig nur an Technologie-Innovation.<br />

Das ist durchaus ein Teil der Transformation,<br />

aber im Kern geht es um einen sozialen<br />

Transformationsprozess. Der Weg führt von<br />

Systemen hin zu Netzwerken. Diese neuen<br />

Organisationsformen findet man auch im<br />

internen Bereich von Unternehmen.<br />

Sie werden nicht mehr Top-down gesteuert.<br />

Sie lassen offen, wer in welcher Funktion im<br />

Netzwerk tätig ist. Die Netzwerke haben offene<br />

Grenzen. Das Ganze sorgt für einen inneren<br />

Veränderungsprozess. Gefordert sind Werte<br />

wie offene Kommunikation, partizipative<br />

Ansätze, neuer Umgang mit Mitarbeitenden,<br />

Transparenz. Gefragt sind zunehmend auch<br />

Soft Skills.<br />

050.6430<br />

4 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


“Platzhalter Zitat: orientieren – Führungspersonen müssen<br />

sich damit auseinandersetzen, dass sich Netzwerke nicht<br />

top-down steuern lassen.”<br />

050.6428<br />

Frage: Wie sieht es bei R&M mit der internen<br />

digitalen Kommunikation aus?<br />

Riva: Das ist für uns sehr wichtig. Wir sind<br />

ein global aufgestelltes Unternehmen mit<br />

sechs Produktionsstandorten, über 30<br />

Vertriebsorganisationen und verschiedenen<br />

Entwicklungsstandorten. Die gesamte Kommunikation<br />

und Abstimmung, insbesondere<br />

bei internationalen Projekten, erfordert die<br />

Digitalisierung. Letztes Jahr haben wir Skype<br />

for Business eingeführt, um die internationale<br />

Kommunikation zu verbessern. Aktuell<br />

investieren wir in Digital Work Places mit<br />

dem Ziel, Prozesse zu beschleunigen und zu<br />

vereinfachen.<br />

Frage: Haben wir die richtigen Leute, um<br />

dieses Thema anzugehen? Häufig wird über<br />

Mangel an Fachkräften geklagt.<br />

Belliger: Die Frage lautet eigentlich, welche<br />

Kompetenzen wir künftig brauchen in unseren<br />

Unternehmen und in der Gesellschaft. Wir<br />

brauchen Menschen mit sozialer Kompetenz,<br />

die fähig sind, an komplexen Problemen zu<br />

arbeiten, mit Informationsfülle umzugehen,<br />

in internationalen virtuellen Teams zusammenzuarbeiten,<br />

mit Information-Overloads<br />

vernünftig umzugehen und flexibel auf Veränderungen<br />

zu reagieren. Das sind Faktoren,<br />

die wir heute noch nicht in den Lehrplänen<br />

von Schulen finden.<br />

Frage: Was tut R&M, um die richtigen Mitarbeitenden<br />

an Bord zu haben?<br />

Riva: Wir überlegen uns, welche Fachkräfte<br />

wir für welches Projekt brauchen. In dieser<br />

Hinsicht haben wir im Bereich Digitalisierung<br />

und Social Media einen absoluten<br />

Nachfrage-Überhang. Unsere Hauptaufgabe<br />

und Herausforderung ist jedoch nicht, die<br />

einzelnen Spezialisten zu finden, sondern<br />

eher, wie wir die 1000 Mitarbeitenden, die<br />

wir weltweit beschäftigen, an dieses Thema<br />

heranführen können. Ich denke, dass wir<br />

unsere Belegschaft bisher sehr erfolgreich in<br />

diesen Prozessen begleitet haben – mit der<br />

entsprechenden Weiterbildung und Schulung.<br />

Frage: Wie gehen Sie persönlich mit dem<br />

Thema Digitalisierung um?<br />

Belliger: Ich bin total digital und mehr oder<br />

weniger völlig vernetzt. Was mir noch fehlt,<br />

ist die Hausautomatisierung. Digitalisierung ist<br />

mein Themeninhalt, an dem ich forsche, der<br />

mich fasziniert und den ich auch lebe. Ohne<br />

Vernetzung, ohne Digitalisierung könnte ich<br />

nicht in diesen unterschiedlichen Funktionen<br />

unterwegs sein mit Job, Unternehmen, Familie.<br />

Diese Kombination wäre ohne vernetzte<br />

Arbeitsmöglichkeit nicht denkbar.<br />

Riva: Bei mir ist es ähnlich. Digitalisierung ist<br />

allgegenwärtig im Beruf und privat. Man muss<br />

offen sein, denn die Entwicklung ist schnell.<br />

Wenn man einige Jahre nicht dabei ist, dann<br />

ist man weg vom Fenster. Ich bin überzeugt,<br />

dass die Digitalisierung viele Vorteile für<br />

Gesellschaft und Unternehmen bringt. Es tut<br />

zwischendurch aber auch gut, einen Tag ganz<br />

ohne digitale Instrumente zu leben.<br />

Das Video in voller Länge ist hier verfügbar:<br />

www.youtube.com/user/ReichleDeMassariAG<br />

050.6429<br />

090.7272<br />

Olga René Tysyachnyuk Eichenberger | Project Manager<br />

Synergia Head of Corporate SE, UkraineCommunications<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

rene.eichenberger@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

5


Focus<br />

Digitale Transformation:<br />

Einfluss auf unser<br />

Kommunikationsverhalten<br />

050.6431<br />

Kürzlich verbrachte ich mit meiner Familie 10<br />

Tage in Berlin. Über die Vermittlungsplattform<br />

Airbnb habe ich ein Loft gebucht und bezahlt,<br />

die Flüge über die App einer Fluggesellschaft<br />

gekauft und die Boardingkarten Kindern und<br />

Mann per MMS weitergeleitet. Unser Auto<br />

haben wir auf einem Parkplatz, den wir über<br />

die App eines Parkplatzvermittlungsdienstes<br />

gefunden haben, abgestellt. In der <strong>deutsch</strong>en<br />

Hauptstadt angekommen, machten wir uns<br />

als Liebhaber von innovativen Gastrokonzepten<br />

auf die Suche nach interessanten<br />

Restaurants im Quartier. Dabei stiessen<br />

wir auf positive Feedbacks zu einem neuen<br />

indischen Restaurant. Über eine Online-Buchungsplattform<br />

reservierten wir einen Tisch<br />

für den Abend. Über einen Chat wurden wir<br />

– kaum angekommen – von einer Berliner<br />

Kollegin und Unternehmerin zum Apéro<br />

ganz in der Nähe eingeladen. Wir sprachen<br />

über Projekte in Berlin und der Schweiz. Und<br />

auch über das geplante Abendessen beim<br />

neuen Inder. Die Kollegin kannte das Lokal,<br />

hatte sich bisher aber nur Essen über einen<br />

Fahrradkurier-Lieferdienst nach Hause und<br />

ins Büro bestellt und wollte schon lange in<br />

dieses Restaurant. Wir erhöhten kurzerhand<br />

unsere Reservation über die Buchungsapp<br />

um zwei weitere Plätze und verschoben<br />

die Ankunftszeit um eine Stunde, weil es so<br />

schön war beim Apéro. Danach sassen wir<br />

zu viert im Restaurant, genossen das Essen<br />

und den wunderbaren Abend in Berlin. Die<br />

Kinder, die es sich in der Wohnung mit einer<br />

Pizza und einem Kinderfilm gemütlich gemacht<br />

hatten, genossen die elternfeie Zone<br />

und informierten uns darüber via WhatsApp.<br />

Mit einem «Like» auf der Facebook-Seite des<br />

Restaurants bedankten wir uns für den guten<br />

Service und das wunderbare Essen.<br />

Dieser Erlebnisbericht mag sehr digital erscheinen<br />

und vermutlich ist mein Verhalten<br />

(noch) nicht exemplarisch. Ich beschäftige<br />

mich beruflich mit Digitalisierung und hege<br />

eine grosse Leidenschaft für die Veränderungen,<br />

die mit der Digitalisierung stattfinden.<br />

Dabei interessieren mich einzelne technische<br />

Anwendungen weniger als die Veränderung<br />

unseres Kommunikationsverhaltens und<br />

die damit einhergehende gesellschaftliche<br />

Transformation.<br />

Verändertes Kommunikationsverhalten<br />

Menschen enthüllen heute online private,<br />

zuweilen intime Details aus ihrem Leben,<br />

auf YouTube lassen sich die Videomitschnitte<br />

der letzten Party abrufen und in den<br />

Social-Media-Plattformen wird munter<br />

geliked. Diese Entwicklung erstaunt: Vor<br />

20 Jahren herrschte in der Schweiz Angst<br />

vor dem Überwachungsstaat. Volkszählung<br />

oder Fichenaffären waren viel diskutierte<br />

Themen und man achtete darauf, persönliche<br />

Daten nicht preiszugeben, damit der<br />

Staat nicht zu viele Informationen über die<br />

Bürger erhielt. Heute werden bereitwillig<br />

persönliche Informationen, Vorlieben<br />

und Leidenschaften ins Netz gestellt. Die<br />

Gefährdung unserer Privatsphäre ist dabei<br />

so gross wie nie: Videoüberwachung,<br />

Internet-Nutzungsprofile, mobile Rufdatenerfassung,<br />

Vorratsdatenspeicherung,<br />

Identitätsmanagement – um nur einiges<br />

zu nennen. Und trotzdem lässt dieser Umstand<br />

heute viele Menschen kalt. Vielmehr<br />

herrscht eine gewisse Begeisterung an der<br />

medialen Selbstdarstellung.<br />

6 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


«Mit der Digitalisierung wirken Interaktionen und Kräfte,<br />

die sich nicht an hierarchischen Organisationsmustern<br />

orientieren – Führungspersonen müssen sich damit<br />

auseinandersetzen, dass sich Netzwerke nicht Top-down<br />

steuern lassen.»<br />

Unser Kommunikationsverhalten und die damit<br />

verbundene Nutzung des Internets haben sich<br />

in den letzten 10 Jahren massiv verändert. Dies<br />

hat vor allem mit der Entwicklung des Internets<br />

zu tun. Das Web hat sich von einem anfänglichen<br />

Medium der Informationspublikation hin<br />

zu einer veritablen Kommunikationsplattform<br />

entwickelt. Diese Entwicklung wird als Web<br />

2.0 bezeichnet. Facebook, YouTube, Businessplattformen<br />

wie Xing und LinkedIn, Blogs,<br />

Wikis, Twitter und Hunderte andere, zumeist<br />

kostenlose Applikationen gehören dazu. Aus<br />

einem Trend, der 2005 begonnen hat, ist eine<br />

Bewegung geworden. Das Interessante und<br />

Neue daran kommt im Begriff «soziale Netzwerke»<br />

zum Ausdruck. Im Zentrum des Web<br />

2.0 steht eine einfache, aber bestechende Philosophie<br />

– jene des Teilens und Mitteilens, des<br />

Interagierens und des Partizipierens. Mit Web<br />

1.0 (Internet bis ca. 2005) hatten wir vor allem<br />

die Vernetzung von Dokumenten – Web 2.0<br />

steht für die Vernetzung von Personen. Und<br />

es sind nicht nur die jüngeren Generationen,<br />

die sich in den Online-Netzwerken tummeln.<br />

Zunehmend gesellen sich die sogenannten<br />

«Silver Surfer» dazu. Menschen ab 65 gehören<br />

interessanterweise zur schnellstwachsenden<br />

Population, wenn es um die Nutzung sozialer<br />

Medien geht.<br />

Digital wird normal, aber …<br />

Digitalisierung ist schon lange ein Thema in<br />

fast allen Branchen. Die meisten Unternehmen<br />

unterhalten eine Website, mehrheitlich mit<br />

Verknüpfungen zu Social-Media-Plattformen,<br />

digitalen Unternehmensprozessen und mit der<br />

Nutzung von digitalen Technologien zur Warenbeschaffung.<br />

Bei Kundenkommunikation,<br />

Reputationsmanagement, Personalprozessen,<br />

interner Kommunikation und Wissensmanagement<br />

ist die Nutzung jedoch weniger<br />

weit fortgeschritten. Zentrale Hürden für das<br />

Nichtnutzen digitaler Kanäle in diesen Bereichen<br />

sind: fehlende Zeit, fehlendes Know-how,<br />

Datenschutzbedenken, Kosten und fehlende<br />

Investitionssicherheit. Die Entscheidung, sich<br />

voll auf die digitale Welt einzulassen, ist nicht<br />

einfach. Wer nicht mitmacht, läuft Gefahr, den<br />

Anschluss an einen neuen Markt zu verlieren.<br />

Und wer sich nur für einzelne Dienste entscheidet,<br />

sollte genau rechnen, damit es sich<br />

lohnt. Denn Vorteilen wie Umsatzsteigerung<br />

durch neue Absatzmöglichkeiten und grössere<br />

Bekanntheit stehen Risiken gegenüber: die<br />

Gefahr hoher Provisionen etwa oder dass<br />

sich grosse Plattformen als Marke zwischen<br />

das Unternehmen und den Kunden schieben<br />

und die Unternehmen ein Stück an Kontrolle<br />

und Kundenloyalität verlieren.<br />

Eine Frage der Unternehmenskultur<br />

Meist aber stehen sich Unternehmen selber im<br />

Weg, indem auf operativer und strategischer<br />

Führungsebene die digitale Transformation mit<br />

der Einführung neuer Technologien, digitaler<br />

Prozesse und Plattformen als erledigt betrachtet<br />

wird. Digitale Transformation ist aber mehr als<br />

das. Im Kern handelt es sich dabei um einen<br />

Veränderungsprozess, der Organisationsstrukturen<br />

tangiert. Offene, heterogene Netzwerke<br />

treten an die Stelle geschlossener, Top-down<br />

gesteuerter Systeme. Das impliziert neue<br />

Führungsstile. Führungspersonen müssen sich<br />

damit auseinandersetzen, dass sich Netzwerke<br />

nicht Top-down steuern lassen. Man muss wissen,<br />

dass permanent Interaktionen und Kräfte<br />

zur Wirkung kommen, die sich nicht an hierarchischen<br />

Organisationsmustern orientieren.<br />

Die digitale Transformation macht neue Werte<br />

und Normen, eine veränderte Grundhaltung<br />

Kunden und Mitarbeitenden gegenüber und<br />

eine Unternehmenskultur erforderlich, die<br />

der vernetzten Kommunikation gerecht wird.<br />

Kunden und Mitarbeitende wünschen sich<br />

eine offene Kommunikation, Transparenz und<br />

Partizipation. Unternehmenskommunikation<br />

nach innen und aussen soll offen, selbstkritisch,<br />

ehrlich und dialogbereit sein. Zudem<br />

ist vermehrt Transparenz gefordert: Wer als<br />

Einzelperson insbesondere in Führungspositionen<br />

nicht transparent ist, ist suspekt. Und<br />

Partizipation: Kunden und Mitarbeitende<br />

wollen auf Augenhöhe kommunizieren und<br />

einbezogen werden.<br />

Fazit<br />

Nach rund 20 Jahren Internet und 10 Jahren<br />

Social Media ist klar: Diese Medien verändern<br />

unser Leben tiefgreifender als irgendeine<br />

andere Technologie zuvor. Durch die Allgemeinverfügbarkeit<br />

von Wissen und Information<br />

werden alte Besitzstände wertlos, die<br />

Gesellschaft lässt sich nicht mehr durch bisher<br />

gültige Mechanismen verwalten und regieren.<br />

In Netzwerken gelten eigene Normen. An<br />

ihnen werden wir als Einzelpersonen und Unternehmen<br />

gemessen. Sich in der vernetzten<br />

Welt zu bewegen, sagte einmal jemand, sei<br />

wie eine geistige Übung, die dazu geeignet<br />

ist, Wertemuster in Bewegung zu versetzen.<br />

Wenn man sich auf die neuen Möglichkeiten<br />

einlässt, ändert sich der Arbeitsstil und nach<br />

einiger Zeit auch die Einstellung dazu.<br />

Die Faszination der digitalen Transformation<br />

liegt wohl darin begründet, dass sie uns teilhaben<br />

und teilnehmen lässt an einem grossen<br />

gesellschaftlichen Veränderungsprozess.<br />

Gewinner unter den Unternehmen werden<br />

vermutlich diejenigen sein, die die Werte der<br />

vernetzten Welt – offene Kommunikation,<br />

Transparenz und Authentizität – leben und es<br />

schaffen, sich auch online zu profilieren, indem<br />

sie eine starke eigene Marke etablieren.<br />

Zur Autorin<br />

Prof.Dr. Andrea Belliger,<br />

Prorektorin PH Luzern und Co-Leiterin Institut<br />

für Kommunikation & Führung,<br />

beschäftigt sich mit Themen der digitalen<br />

Transformation in unterschiedlichen Branchen.<br />

050.6432<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

7


Success<br />

Mit R&M durch den Berg<br />

Wo die Sonne am schönsten strahlt und Europas höchsten Weinberg verwöhnt,<br />

fühlten sich Autofahrer bisher gar nicht wohl. Denn Visp im Schweizer Kanton Wallis<br />

führte in Sachen Verkehr lange ein Schattendasein. Das ändert sich jetzt.<br />

Ein Netzwerk von R&M leistet dabei tatkräftige Unterstützung.<br />

050.6433<br />

050.6434<br />

Das sonnenverwöhnte Visp bildet seit Jahrhunderten<br />

einen Verkehrsknotenpunkt mitten<br />

in den Zentralalpen. Wer den Furka- und Simplonpass<br />

queren will, muss durch Visp. Auch<br />

wer in die weltberühmten Skiorte Zermatt,<br />

Saas-Fee und Grächen gelangen will, muss<br />

durch Visp. Das Städtchen an der oberen<br />

Rhone bietet optimale Bedingungen für den<br />

Tourismus und den Rebbau in Europas höchstgelegenem<br />

Weinberg. Aber Visp hat auch den<br />

Ruf als Nadelöhr für den Autoverkehr.<br />

Jetzt soll der Durchgangsverkehr aus Visp<br />

heraus. Das heisst in diesem Fall: hinein in<br />

den Berg. Zwei Tunnel mit insgesamt 16 km<br />

Länge werden die ersehnte Südumfahrung<br />

v.l.n.r.: Peter Meier, R&M Schweiz; Roberto<br />

Quartara, Marti Technik AG; Stefan Wenger,<br />

ANSB Wallis; Walter Kurzen, R&M Schweiz.<br />

«Mit R&M ist es möglich, kundenspezifische Lösungen<br />

schnell und unkompliziert zu definieren.»<br />

Stefan Wenger, Verantwortlicher Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen,<br />

ANSB Kt. Wallis<br />

ermöglichen. Die Schweiz investiert seit<br />

2001 in den Ausbau der Nationalstrasse A9<br />

im oberen Wallis, um optimale Bedingungen<br />

für die Anwohner und Verkehrsteilnehmer zu<br />

schaffen.<br />

Zu optimalen Verkehrsbedingungen gehören<br />

in der Schweiz moderne Autobahnen, die<br />

hinsichtlich Sicherheit, Technik und Komfort<br />

vorbildlich und zukunftsfähig ausgestattet<br />

sind. Das erfordert umfangreiche Installationen<br />

und ein hochmodernes Netzwerk entlang<br />

der Strecke.<br />

Viel Technik hinter den Kulissen<br />

Die Autofahrer werden kaum bemerken, wie viel<br />

Technik hinter den Kulissen steckt. Sie erwarten<br />

einen staufreien Verkehrsfluss, übersichtliche<br />

Leitsysteme, ununterbrochene Funkverbindung,<br />

und das nicht nur für ihre Sicherheit.<br />

Etwa 100 km Glasfaserkabel, 90 km Kommunikationskabel<br />

und 1000 FiberModule von<br />

R&M vernetzen die Tunnel-Südumfahrung<br />

bei Visp. Rund 10 Prozent der gesamten<br />

Investition entfallen auf Betriebs- und<br />

Sicherheitsausrüstungen. Die Installation ist<br />

für einen störungsfreien Lebenszyklus von<br />

15 Jahren ausgelegt. Eine hohe Anforderung,<br />

denn die klimatischen Bedingungen in den<br />

Tunnels fördern die Korrosion.<br />

Wenn die beiden Tunnel in Betrieb gehen, entstehen<br />

pausenlos grosse Mengen an digitalen<br />

Informationen. Sie stammen von mehr als 100<br />

Videokameras, über 100 Notruftelefonen,<br />

Verkehrssignalen, Brand- und Rauchmeldern,<br />

Sensoren und Hunderten von Steuerungen.<br />

Die Betriebsleitzentrale in Sierre nutzt die<br />

Daten, um Verkehrsflüsse, Lüftung, Tore und<br />

weitere Tunneleinrichtungen zu steuern.<br />

Damit die Informationen möglichst schnell<br />

fliessen, haben die Planer das Tunnelnetzwerk<br />

für eine Übertragungsleistung von 10 Gbit/s<br />

ausgelegt.<br />

Nachhaltiges Vertrauen<br />

Wie bei früheren Projekten vertraut das<br />

kantonale Amt für Nationalstrassenbau<br />

(ANSB) auf R&M als Partner für die Verkabelung<br />

im Berg. Das Amt legt Wert auf<br />

Kompetenz, Kontinuität und individuelle<br />

Unterstützung. Die Netzwerktechnik soll<br />

kompatibel sein zu früheren Bauabschnitten.<br />

Deshalb wird R&M in die jeweiligen<br />

Planungsphasen eingebunden – in diesem<br />

Fall mit Beteiligung des Installationspartners<br />

Marti Technik AG.<br />

8 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


050.6435<br />

Der Mehrwert<br />

Jahrhundertprojekt im Wallis<br />

Das Projekt Südumfahrung Visp beweist:<br />

– R&Ms Erfahrung im Strassen- und Tunnelbau<br />

– R&Ms Kompetenzen für komplexe Grossprojekte<br />

– R&Ms Fähigkeit, in frühen Planungsphasen zu<br />

beraten<br />

– R&Ms Ressourcen für sehr langfristige Projekte<br />

– R&Ms Einsatz für massgeschneiderte Lösungen<br />

– R&Ms Bereitschaft zu nachhaltiger Kooperation<br />

Bei der Wahl des Lieferanten entscheidet<br />

nicht allein der Preis. Für Stefan Wenger, verantwortlich<br />

für die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen<br />

beim ANSB im Kanton Wallis,<br />

zählen auch Kriterien, die sich nicht in Zahlen<br />

fassen lassen. Qualität und Erfahrung aus<br />

früheren Projekten gehören dazu. Ausserdem<br />

kommt es ihm auf eine gute Zusammenarbeit<br />

mit dem Installationsunternehmen und dessen<br />

Empfehlungen an.<br />

Flexibilität im Projekt<br />

Für den Installateur spielt die Handhabung<br />

eine zentrale Rolle. Wenn in einem Tunnelprojekt<br />

fünftausendmal Glasfasern gespleisst<br />

werden müssen, dann zählt die Zeit. Roberto<br />

Quartara, Projektleiter bei Marti Technik AG,<br />

spricht aus Erfahrung: «Trotz bester Planung<br />

wird das Zeitfenster für den Installateur am<br />

Ende immer eng. Viele Drittunternehmen sind<br />

involviert und die Infrastruktur wird bereits<br />

genutzt. Und es gibt laufend Änderungen, die<br />

es zu berücksichtigen gilt.» Deshalb schätzt<br />

Quartara die Unterstützung und Flexibilität<br />

von R&M: «Im Prozess wurden laufend Verbesserungsvorschläge<br />

eingebracht und von<br />

R&M umgehend berücksichtigt.»<br />

Die R&M-Lösung<br />

Das Daten- und Kommunikationsnetz für<br />

die Südumfahrung von Visp umfasst:<br />

– 100 km Glasfaserkabel<br />

– 90 km Kommunikationskabel<br />

– 1000 R&M FiberModule mit je<br />

12 E-2000* Steckern, Grade B<br />

– massgeschneiderte Gehäuse für<br />

Notrufsäulen<br />

– Komponenten für Schaltschränke und<br />

Technikräume<br />

* E-2000 in Lizenz der Diamond SA, Losone<br />

Die zweispurige, richtungsgetrennte<br />

Südumfahrung von Visp ist ein Teil der<br />

schweizerischen Nationalstrasse A9, die von<br />

Lausanne bis hinauf zum Simplon und damit<br />

zur italienischen Grenze führt. Die Autobahn<br />

und die neuen Tunnel sollen einerseits die<br />

Orte entlasten und andererseits das Wallis<br />

verkehrstechnisch neu erschliessen. Eine<br />

nachhaltige Entwicklung des Gewerbes und<br />

des Tourismus verspricht sich das Amt für<br />

Nationalstrassenbau (ANSB) des Kantons<br />

Wallis, das im Auftrag des Bundesamts für<br />

Strassen (ASTRA) den Ausbau vorantreibt.<br />

Für ASTRA und ANSB handelt es sich um<br />

ein «komplexes und langfristiges Projekt,<br />

sozusagen um ein Jahrhundertprojekt». Man<br />

rechnet mit einem Kostenvolumen von 1,5<br />

Milliarden Franken.<br />

Das sieht Stefan Wenger ähnlich: «Wir brauchen<br />

den Kontakt mit den Lieferanten, um<br />

spezifische Lösungen zu definieren. Bei R&M<br />

haben wir die Gewissheit, dass dies möglich<br />

ist.» Beispielsweise lieferte R&M für die Notrufstellen<br />

aufschnappbare Metallgehäuse,<br />

die an die speziellen Bedürfnisse des ANSB<br />

angepasst worden waren.<br />

Eine Herausforderung der Zukunft sieht<br />

Stefan Wenger in steigendem Bandbreitenbedarf.<br />

Die Verkehrsteilnehmer nutzen immer<br />

mehr Informationen und Infotainment. Das<br />

Netz muss die nötige Übertragungsleistung<br />

090.6099<br />

Peter Meier | R&M Schweiz<br />

peter.meier@rdm.com<br />

Der zweiröhrige Tunnel Eyholz, mit 4,2 km<br />

der längste der A9, wird in nächster Zeit<br />

fertiggestellt sein. Für den ebenfalls<br />

zweiröhrigen Tunnel Visp mit 2,6 km Länge<br />

ist die Fertigstellung per 2023/24 geplant.<br />

Er bezieht ein Stück des bisher einröhrigen,<br />

3,2 km langen Vispertaltunnels mit ein – mit<br />

einer imposanten kreuzungsfreien Verzweigung<br />

im Bergesinneren. Insgesamt bringt es die<br />

Südumfahrung auf rund 16 km Tunnelröhren.<br />

Ein kommunikationstechnisch hochmodernes<br />

Netzwerk begleitet die Strecke. Ausgestattet ist<br />

es mit Komponenten von R&M.<br />

erbringen. Die Fahrer der täglich 17 000<br />

Fahrzeuge, die künftig auf der A9 bei Visp<br />

zu erwarten sind, wollen sich darüber keine<br />

Gedanken machen. Sie gehen davon aus, dass<br />

auch in einem Alpentunnel ein zuverlässiges,<br />

schnelles und multifunktionales Daten- und<br />

Kommunikationsnetz zur Verfügung steht.<br />

090.6421<br />

Walter Kurzen | R&M Schweiz<br />

walter.kurzen@rdm.com<br />

050.6436<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

9


News<br />

Kleines Gehäuse,<br />

grosser Auftritt<br />

Sie ist multifunktional, staub- und wasserdicht und erfüllt alle Anforderungen für den<br />

perfekten Glasfaserabschluss in Gebäuden oder aussen an Fassaden und Masten.<br />

Die neue Polaris-box erweitert die R&M FTTH-Lösungen im Segment der Single und<br />

Multi Dwelling Units.<br />

050.6437<br />

Nur noch wenige Meter bis zum Kunden.<br />

Endlich kommt die Glasfaser ins Haus. Vorfreude<br />

auf nahezu grenzenlose Bandbreite<br />

breitet sich aus. Aber wie sieht der Glasfaserabschluss<br />

draussen am Gebäude, im Keller<br />

oder auf den Etagen aus? Netzbetreiber<br />

brauchen an dieser Stelle professionelle und<br />

sofort umsetzbare robuste Lösungen.<br />

Die Lösung heisst Polaris-box. Das neue<br />

Gehäuse – für Glasfaserabschlüsse in und<br />

an Gebäuden bietet professionelle, robuste<br />

geschützte optische Konnektivität.<br />

070.0283<br />

Die Polaris-box versteht sich als Multitalent.<br />

Ihr Einsatzgebiet reicht vom Einfamilienhaus<br />

bis zum ausgedehnten Gebäudekomplex. Vom<br />

Gebäudeeintrittspunkt über Steigzonen und<br />

Etagenverteiler bis zum Optical Termination<br />

Outlet. Das Fasermanagement im Inneren unterstützt<br />

Patch-, Spleiss- und Splitter-Konfigurationen<br />

sowie individuelle Bestückungen. Alle<br />

typischen FTTH-Topologien sind umsetzbar.<br />

Die neue kompakte Polaris-box 6 bietet in der<br />

Grundausstattung Platz für zwölf Spleiss- und<br />

sechs SC und E-2000* (BFF – Big Form Factor)<br />

bzw. zwölf LC-Simplex (SFF – Small Form<br />

Factor) Patch-Verbindungen. Das Equipment<br />

kann um vier neue FMT (Fiber Management<br />

Tray) Spleiss-Kassetten oder zwei zusätzliche<br />

Splitter-Kassetten erweitert werden.<br />

In die 1TPU (Tray Position Unit) Kassetten<br />

passen je zwölf Fasern mit Crimp- oder<br />

Schrumpfspleissschützen. Die 2TPU<br />

Splitterkassetten nehmen PLC-Splitter mit<br />

einem maximalen Split-Verhältnis von 2:32<br />

auf – bei Verwendung der 250-µm-Faser.<br />

Bei Vollbestückung terminiert die Box 60<br />

Spleiss- und zwölf Steckverbindungen im<br />

geschützten inneren Bereich des Gehäuses.<br />

Jede Konfiguration kann später nachgerüstet,<br />

erweitert oder geändert werden.<br />

Mit der integrierten Gehäusedichtung<br />

erfüllt die Box die Anforderungen der<br />

Gehäuse-Schutzklasse IP67. Die Kabeldichtungen<br />

erfüllen die IP65-Anforderungen.<br />

Einzigartig ist die zweiteilige modulare<br />

Dichtungslösung mit geschlitzten Elementen<br />

für die Kabeleinführungen.<br />

Die Polaris-box verfügt über drei aussenliegende<br />

Montagepunkte mit Langlöchern.<br />

Damit lässt sie sich an Wänden im Handumdrehen<br />

perfekt positionieren und ausrichten.<br />

Für einen schnellen Zugriff lässt sich die<br />

Haube werkzeugfrei öffnen, entfernen oder<br />

bei einer Position von 120° einrasten.<br />

* E-2000 gefertigt in Lizenz der Diamond SA, Losone<br />

050.6133 090.5789<br />

Bruno Patrick Ritter Schilter | | Product Manager<br />

bruno.ritter@rdm.com<br />

patrick.schilter@rdm.com<br />

10 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Trends<br />

Network Transformation:<br />

It’s time for lime<br />

Eine neue Glasfaserkategorie und ein neues Modulationsverfahren<br />

ebnen die Wege in eine schnellere Zukunft: OM5 und SWDM4.<br />

Data Center Manager können damit auf günstigere<br />

Multimode-Verkabelung setzen.<br />

050.6438<br />

Da der interne Data-Center-Traffic in den<br />

kommenden drei Jahren um 80 % zunehmen<br />

wird, drohen Bandbreitenengpässe. Um auf den<br />

anstehenden Traffic vorbereitet zu sein, müssen<br />

Netzwerk-Verantwortliche jetzt eine erhöhte<br />

Bandbreite durch die Implementierung von<br />

Glasfaserkabel unterstützen, die eine vereinfachte<br />

Netzwerk-Transformation ermöglichen.<br />

Soll die Netzwerkinfrastruktur auf 40 Gbit/s<br />

migriert werden, stehen bisher zwei Lösungen<br />

zur Verfügung: LC-Duplex mit Singlemodefaser<br />

(LR4) oder die paralleloptische Lösung mit<br />

Multimodefasern und MPO Steckern (SR4).<br />

Beide Varianten sind teuer und komplex. Nun<br />

gibt es mit OM5 und SWDM4 eine attraktive<br />

Alternative.<br />

Fortschritte bei der Laser-Technologie und<br />

beim Multiplexing gaben den Startschuss.<br />

Optische Übertragungen für 40 und 100 Gbit/s<br />

Data Rate No. of Lane Pairs Lane Rate SW code LW code<br />

050.6471<br />

Gb/s Fiber A Gb/s (MMF) (SMF)<br />

40 4 1 10 SR4 PSM4<br />

40 1 4 10 SWDM4 LR4<br />

40 1 1 40 FR<br />

100 10 1<br />

10 SR10<br />

100 4 1 25 SR4 PSM4<br />

100 1 4 25 SWDM4<br />

IEEE standards in BOLD; all others in ITALICS are proprietary.<br />

Bisher war das Wavelength Division Multiplexing<br />

(WDM) den teuren Singlemode-Lasern<br />

vorbehalten. Inzwischen beherrschen<br />

auch Multimode-VCSELs das Multiplexing.<br />

In der jüngsten Evolutionsstufe erfolgt<br />

die Signalübertragung auf den vier kurzen<br />

Wellenlängen 850, 880, 910 und 940 nm<br />

(Shortwave Wavelength Division Multiplexing).<br />

Deshalb nennt sich die Technologie<br />

SWDM4. Die entsprechenden SWDM4-<br />

Transceiver-Module übertragen 10 oder 25<br />

Gigabit je Wellenlänge. So wäre der Weg frei<br />

zu 40 bzw. 100 Gbit/s auf einem einzigen<br />

Duplex-Multimode-Faserpaar.<br />

Aber die vier Farben bewegen sich mit<br />

unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch<br />

die Faser. Bei herkömmlichen OM3- oder<br />

OM4-Fasern käme es zu chromatischer<br />

LR4<br />

SWDM4<br />

Quelle: Ethernet Alliance<br />

Einfach zu identifizieren: OM5-Multimode-<br />

Duplex-Glasfaserkabel sind limettengrün.<br />

Dispersion. Die neue Kategorie OM5 soll<br />

das Problem beheben. Sie wurde in der<br />

TIA-492AAAE veröffentlicht und ist heute<br />

als OM5 normiert.<br />

OM5-Fasern ermöglichen künftige Standards<br />

wie 40GBASE-SR, 100GBASE-SR,<br />

200GBASE-SR sowie 400GBASE-SR4 über<br />

vier Fasern. Die neue Kategorie ist rückwärtskompatibel<br />

zu OM4 und OM3.<br />

050.6181<br />

Olga Thomas Dr. Thomas Tysyachnyuk Wellinger, | docteur Project Manager ès sciences<br />

Synergia Market Manager SE, Ukraine<br />

Data Center<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

thomas.wellinger@rdm.com<br />

030.5691<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

11


Success<br />

INCIBE:<br />

eines der führenden Cybersecurity-<br />

Referenzzentren in Spanien<br />

050.6439<br />

12 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


050.6440<br />

Spanien hat ein neues Datenverarbeitungszentrum, das die geheimen Archive<br />

des spanischen Innenministeriums beherbergt.<br />

Das Nationale Institut für Cybersecurity<br />

(INCIBE) ist eine Behörde, die dem Ministerium<br />

für Industrie angegliedert ist. Sie berät<br />

Bürger, Unternehmen und die öffentliche<br />

Hand, gibt ihr Know-how über die Erkennung<br />

von Online-Bedrohungen an Verwaltungsbehörden<br />

und strategische Unternehmen<br />

weiter und veröffentlicht entsprechende<br />

Warnhinweise.<br />

Der neue nationale Sicherheitsraum verbindet<br />

Unternehmen mit dem Innenministerium.<br />

Dieser Vorgang wird vom<br />

spanischen Geheimdienst Centro Nacional<br />

de Inteligencia (CNI) überwacht und koordiniert.<br />

Das Rechenzentrum bedient sich des<br />

Inselkonzepts, nicht zuletzt aufgrund der<br />

extremen Sicherheitsmassnahmen, die für<br />

solche Anlagen gelten.<br />

050.6262<br />

Die Behörde befindet sich in der Stadt León<br />

im Nordwesten der Iberischen Halbinsel.<br />

Im Hinblick auf Innovation, technologische<br />

Forschung und Sicherheit von Informationssystemen<br />

stellt sie auf europäischer Ebene<br />

mittlerweile das technologische Referenzzentrum<br />

dar – mit einem der bedeutendsten<br />

Rechenzentren Spaniens.<br />

Eine Insel bleibt auch dann funktionsfähig,<br />

wenn sie sich nach einem Angriff oder einem<br />

sonstigen Vorfall ohne Direktverbindung zur<br />

Aussenwelt befindet. Das Rechenzentrum<br />

des INCIBE verfügt für solche Fälle über ein eigenes<br />

Kraftwerk für die Notstromversorgung<br />

und ist in der Lage, die Kommunikation per<br />

Satellit aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus<br />

werden die Daten solcher Rechenzentren<br />

in Zentren des spanischen Geheimdienstes<br />

CNI «gespiegelt». INCIBE ist eines dieser<br />

Referenzzentren des CNI. Als Hauptzweck<br />

steht die Krisenbewältigung bei Vorfällen,<br />

welche die Computer- und Netzsicherheit<br />

betreffen, im Vordergrund. INCIBE ist rund<br />

um die Uhr im Einsatz. Arbeitsschwerpunkte<br />

sind die Reaktion auf etwaige sicherheitsrelevante<br />

Zwischenfälle und deren Analyse<br />

in Zusammenarbeit mit den spanischen<br />

Sicherheitsbehörden.<br />

Ports sowie die Connectivitylösung und<br />

Verkabelung von R&M installiert. Die Lösung<br />

umfasst mehr als 1000 OM-Multimode-LWL-<br />

Ports mit einer Kapazität von 10/40/100 GB,<br />

welche die Konnektivität für insgesamt 25<br />

Server- und Verteilerracks liefern.<br />

Im Oktober 2016 fand eine Auditierung<br />

bei INCIBE statt. Sämtliche installierten<br />

Komponenten von R&M erzielten optimale<br />

Ergebnisse. Dieses Projekt war geprägt<br />

durch einen sehr ambitionierten Zeitplan.<br />

Dank der einwandfreien Ausführung durch<br />

TRC Informática und der hohen Qualität der<br />

R&M-Produkte konnten die Erwartungen<br />

sogar übertroffen werden.<br />

050.6441<br />

Anfang 2015 wurde mit der konkreten<br />

Projektplanung begonnen. Die Bauarbeiten<br />

wurden 2016 abgeschlossen. Das Technologieunternehmen<br />

TRC Informática, einer der<br />

wichtigsten Partner von R&M Iberia, war für<br />

die Installation zuständig. Im Rahmen des<br />

Projekts wurden mehr als 1500 RJ45 Kat. 6 A<br />

090.6619<br />

Raúl Villarroel del Pino | R&M Iberia<br />

raul.villarroel@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

13


News<br />

Absolute Kontrolle<br />

bei höchster Port-Dichte<br />

Bis zu 120 Steckverbindungen pro Höheneinheit im 19’’ Rack. Die R&M-Plattform Netscale<br />

bietet die höchste Packungsdichte für Glasfasernetze. Aber wie sollen Administratoren die<br />

Übersicht behalten? R&MinteliPhy erledigt das automatisch.<br />

090.7812<br />

Zwei R&M-Innovationen für Rechenzentren<br />

bilden jetzt eine Symbiose: das Ultra-High-<br />

Density-Rangierfeld Netscale und das Infrastruktur-Managementsystem<br />

R&MinteliPhy.<br />

Der Vorteil für Anwender: Tausende von<br />

Glasfaserverbindungen in einem Rack lassen<br />

sich gleichzeitig, vollautomatisch und in<br />

Echtzeit überwachen.<br />

Eine Weiterentwicklung der RFID-Sensortechnik<br />

für R&MinteliPhy macht es möglich.<br />

Speziell entwickelte Sensorbaugruppen lassen<br />

sich einfach in die Netscale-Module für<br />

LC- und MPO-Anschlusstechniken einbauen,<br />

wo sie eine Kupplungsreihe ersetzen. Die<br />

Stecker selbst werden im Feld mit RFID-Tags<br />

nachgerüstet.<br />

Die flexibel nutzbare Netscale-Modulstruktur<br />

mit ihrer praktischen Schubladentechnik<br />

bleibt erhalten. Die Module können einzeln<br />

für Wartungs- oder Kablierungsarbeiten aus<br />

dem Modulträger entnommen werden, ohne<br />

die R&MinteliPhy Funktionen der anderen<br />

Module zu beeinflussen.<br />

R&M ergänzt die Lösung um eine weitere<br />

hilfreiche Neuentwicklung: die R&MinteliPhy<br />

RFID-Sensoren für Netscale haben eine<br />

Selbsttestfunktion. Die Elektronik überwacht<br />

sich im laufenden Betrieb selbst und kann<br />

bei sich abzeichnenden Problemen Alarme<br />

auslösen. Das erhöht die Verfügbarkeit des<br />

Netzwerks, denn eventuell auftretende<br />

Fehler können rechtzeitig behoben werden,<br />

bevor sie zu einem Totalausfall führen.<br />

R&MinteliPhy für Netscale fügt sich nahtlos<br />

in die R&MinteliPhy Produktfamilie ein und ist<br />

kompatibel mit der bestehenden, eventuell<br />

bereits installierten R&MinteliPhy Hard- und<br />

Software. Mit R&MinteliPhy automatisieren<br />

Data Center ihr Infrastruktur-Management.<br />

Die wichtigsten Funktionen:<br />

– Überwachung der Patchkabel-Steckverbindungen<br />

in Echtzeit<br />

– Automatische Alarmierung bei nicht<br />

autorisierten Änderungen<br />

– Automatische Dokumentation von<br />

Verbindungswegen, Inventar etc.<br />

– Führung des Technikers bei der Ausführung<br />

von Rangieroperationen<br />

– Überwachung von Rangieroperationen<br />

mit automatischer Nachdokumentation der<br />

Netzwerkverbindungen<br />

Netscale ist damit die einzige High-Density-<br />

Lösung auf dem Markt, die höchste Portdichte<br />

mit umfassenden Management- und<br />

Automatisierungsfunktionen vereint.<br />

050.5558<br />

Reinhard Burkert | Product Manager<br />

reinhard.burkert@rdm.com<br />

14 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Corporate<br />

R&Mfreenet<br />

goes USA<br />

050.6442<br />

R&M USA Inc. erweitert das Produktportfolio. Ein komplettes Sortiment für die<br />

strukturierte LAN-Verkabelung mit Kupfer-Technologie wurde im März in Milpitas,<br />

Kalifornien, vorgestellt. Es basiert auf dem bewährten Verkabelungssystem R&Mfreenet,<br />

ergänzt um massgeschneiderte Lösungen für den US-Markt.<br />

Vor einem Jahr als Glasfaser-Spezialist gestartet,<br />

etabliert sich R&M USA Inc. jetzt auch<br />

als technologisch führender Anbieter von<br />

Kupfer-Lösungen für lokale Datennetze. Beim<br />

LAN-Sortiment für den US-Markt handelt es<br />

sich um eine speziell abgestimmte Auswahl<br />

aus dem modularen Verkabelungssystem<br />

R&Mfreenet.<br />

Das Angebot konzentriert sich auf die<br />

höheren Kategorien wie Kat. 6 ungeschirmt<br />

und Kat. 6 A<br />

geschirmt bzw. ungeschirmt. Die<br />

geschirmte Kat. 6 A<br />

Variante eignet sich ideal<br />

für die 10GBASE-T Übertragung, da sie eine<br />

signifikant erhöhte Schutzwirkung gegen<br />

elektromagnetische Störungen von aussen<br />

bietet. Die nach Schweizer Qualitätsmassstäben<br />

gefertigte R&M-Verbindungstechnik<br />

erfüllt grundsätzlich alle Übertragungsnormen,<br />

auch die in den USA vorherrschenden<br />

ANSI/TIA-Standards.<br />

Allerdings musste R&M USA Inc. ein neues<br />

Sortiment an Installations- und Rangierkabeln<br />

aufbauen, das die spezifischen Anforderungen<br />

des Brandschutzes und der Schutzklassen<br />

CMR und CMP erfüllt. Um flexibel und schnell<br />

auf Kundenwünsche reagieren zu können,<br />

wurde im R&M-Werk in Milpitas eine Produktionslinie<br />

für RJ45 Rangierkabel aufgebaut.<br />

Der Fertigungsprozess unterliegt den weltweit<br />

vorbildlichen R&M-Qualitätsmassstäben.<br />

Bei der Präsentation in Milpitas waren die<br />

Kunden insbesondere von den vielen Zusatzfunktionen<br />

begeistert. Das installationsfreundliche<br />

Verkabelungssystem R&Mfreenet<br />

kann z.B. um das dreistufige R&M Security<br />

System, IP-Schutzhüllen, Mikrosplitter und das<br />

Netzwerk-Monitoringsystem R&MinteliPhy<br />

erweitert werden. Grosse Neugier weckte<br />

auch der feldkonfektionierbare FM45 Stecker<br />

in Kombination mit Kat. 6 A<br />

Installationskabeln.<br />

In den USA gab es zuvor keine vergleichbaren<br />

Lösungen.<br />

Schulungen und Zertifizierungen für Installateure<br />

bietet R&M bereits seit Ende 2016 in<br />

den USA an. Die Absolventen geniessen die<br />

Vorteile des weltweiten R&M Qualified Partner<br />

Program (QPP). Dazu zählen erweiterte<br />

Support- und Garantieleistungen.<br />

090.7777<br />

090.6853<br />

Dieter Studer | Product Manager R&M USA<br />

dieter.studer@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

15


Success<br />

R&MinteliPhy<br />

in der City of London<br />

050.6443<br />

Der Architekt nannte es eine «perfekte Maschine für die Finanzwelt». Doch perfekt ist<br />

nicht nur das Design. Auch die Infrastruktur des neuen Londoner UBS Headquarters zeichnet<br />

sich durch ultimative Stärken aus. R&MinteliPhy verleiht dem Objekt einen «siebten Sinn»<br />

für Ports und Kabel.<br />

Infrastrukturen solcher Gebäude funktionieren<br />

nur dann perfekt, wenn sie korrekt dokumentiert<br />

sind. Jeder Fehler in der Dokumentation<br />

führt über kurz oder lang zu Fehlern bei der<br />

Ausführung von Änderungen, die weitreichende<br />

Folgen haben können. Eine Studie<br />

von Gartner hat festgestellt, dass 28 % der<br />

Ausfallzeiten in Rechenzentren ihre Ursache in<br />

falscher oder unvollständiger Dokumentation<br />

haben. Beim 65 000 m 2 grossen Büro- und<br />

Trading-Zentrum 5 Broadgate in der City of<br />

London stellte sich die Frage: Wie lassen sich<br />

diese imposanten Dimensionen beherrschen?<br />

Netzwerk-Administratoren würden sofort<br />

fragen: Wer oder was kann 63 000 Klasse E A<br />

Links und mehr als 125 000 Ports des Daten-,<br />

Kommunikations- und Gebäudenetzwerks<br />

kontrollieren? Wie können die zahllosen<br />

Informationen über die strukturierte Verkabelung<br />

und den aktuellen Zustand des<br />

Datennetzes vernünftig dokumentiert und<br />

ausgewertet werden? Management und<br />

Dokumentation der Netzwerk-Konnektivität<br />

zählen zu den grössten Herausforderungen in<br />

solchen Anlagen, bestätigt R&M.<br />

CIOs stellen entscheidende Fragen in diesem<br />

Zusammenhang. Ihre Bereiche benötigen<br />

ergänzend zu ökonomischen Daten Einblicke<br />

in das gesamte IT-Netzwerk – gewissermassen<br />

einen «siebten Sinn» für den gesamten Organismus.<br />

Schliesslich kommt nur eine Lösung<br />

infrage, die alle Sicherheits- und Compliance-<br />

Anforderungen eines weltweit operierenden<br />

Finanzdienstleisters perfekt erfüllt.<br />

Folglich suchten die Projektpartner für 5 Broadgate<br />

ein zuverlässiges, leistungsfähiges und<br />

einfach bedienbares Infrastruktur-Management-System.<br />

Es sollte neben 5 Broadgate auch<br />

die Dokumentation der Infrastruktur mehrerer<br />

anderer Bürogebäude und Rechenzentren verlässlich<br />

ermöglichen. Engpässe, die den Netzwerkbetrieb<br />

beeinträchtigen könnten, hatten vorzeitig<br />

erkennbar zu sein. Zudem waren Flexibilität und<br />

Skalierbarkeit gefordert, um das System jederzeit<br />

neuen Herausforderungen des digitalisierten<br />

Finanzmarktes perfekt anpassen zu können.<br />

Digitales Abbild des Netzwerks<br />

Weil Zuverlässigkeit, Höchstleistungen, Flexibilität<br />

und Skalierbarkeit zur Genetik des Verkabelungsspezialisten<br />

R&M gehören, lag die<br />

Antwort auf alle Fragen und Anforderungen<br />

auf der Hand. Die Projektpartner wählten<br />

R&MinteliPhy als universelles Planungs-,<br />

Dokumentations- und Reporting-Tool. Doch<br />

«R&M realisierte all unsere Anpassungswünsche sehr<br />

flexibel, zusammen mit dem Servicepartner Redstone.»<br />

Robin Holmes, Project Manager, UBS<br />

Der Kunde: UBS<br />

UBS ist ein international operierender Anbieter<br />

von Finanzdienstleistungen, dessen<br />

Kunden Privatpersonen, Unternehmen und<br />

Institutionen sind. Die Schweizer UBS Group<br />

ist in allen wichtigen Finanzzentren präsent.<br />

Sie unterhält Niederlassungen in mehr als<br />

50 Ländern. In Grossbritannien bietet UBS<br />

Leistungen in den Bereichen Vermögensverwaltung,<br />

Investment Banking und Asset<br />

Management an.<br />

Der Partner: Redstone<br />

Redstone Converged Solutions Ltd. hat 30<br />

Jahre Erfahrung im Bereich ICT-Infrastrukturplanung<br />

und ist unübertroffen auf dem britischen<br />

Markt. Bei Redstone stellen das fundierte<br />

Branchen-Know-how und das hohe Qualitätsbewusstsein<br />

bei der Konzeption von Netzwerkinfrastrukturen<br />

und Netzwerksystemen die Grundlagen<br />

für Infrastrukturplanungsleistungen dar. Das<br />

erfahrene Team ist mit der Komplexität vertraut,<br />

welche die Bereitstellung von Verkabelungs- und<br />

ICT-Infrastrukturprojekten mit sich bringt. In<br />

Zusammenarbeit mit den zentralen Stakeholdern<br />

stellt das Team sicher, dass deren Anforderungen<br />

erfüllt werden.<br />

Redstone hat zudem langjährige Erfahrungen<br />

durch die Bereitstellung einiger der umfangreichsten<br />

und komplexesten ICT-Infrastruktur- und<br />

-Verkabelungsprojekte in Grossbritannien.<br />

090.7356<br />

090.7224<br />

16 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Der Mehrwert<br />

Das Projekt beweist:<br />

– R&MinteliPhy bietet eine robuste Lösung für<br />

das Infrastruktur-Management. Es erfüllt die<br />

anspruchsvollen Bedürfnisse von Finanzdienstleistern.<br />

– R&M und die Servicepartner verfügen über<br />

Ressourcen, um den Server und ein präzises<br />

digitales Abbild einer komplexen Netzwerkinfrastruktur<br />

aufzubauen.<br />

– Die R&MinteliPhy Software kann spezifischen<br />

Bedürfnissen eines Kunden angepasst werden.<br />

– R&MinteliPhy lässt sich beliebig skalieren, um<br />

selbst grösste Netzwerke zu dokumentieren.<br />

090.6934<br />

Photographer: John Madden, johnmaddenphoto.com<br />

R&MinteliPhy Manage – die Software für automatisiertes Infrastrukturmanagement<br />

R&MinteliPhy ist ein flexibel einsetzbares<br />

intelligentes System für das automatisierte<br />

Infrastrukturmanagement (AIM) in Rechenzentren<br />

und lokalen Datennetzen. Diagramme,<br />

Netzwerkpläne und aussagekräftige<br />

Berichte liefern den Administratoren eine<br />

präzise Übersicht über das Netzwerk.<br />

Analysen, Diagnosen, Unterstützung in Notsituationen<br />

– alle Aufgaben können zentral<br />

mit wenigen Mausklicks erledigt werden.<br />

R&MinteliPhy unterstützt die Planung und kontrollierte<br />

Umsetzung von Änderungen. Das System<br />

erstellt automatisch Arbeitsanweisungen,<br />

Materiallisten und Kabelbeschriftungen für Installationsunternehmen.<br />

Mit den integrierten<br />

R&MinteliPhy Reportfunktionen können Grafiken<br />

und Statistiken sekundenschnell abgerufen werden<br />

– für die Einhaltung von Dienstleistungsverträgen,<br />

für Überwachung, Planung, Risikoanalysen<br />

sowie für Audits und Zertifizierungen. Die Vorgaben<br />

in Bezug auf Datenschutz, Datensicherheit<br />

und Compliance können auf kostengünstige,<br />

zuverlässige Weise erfüllt werden.<br />

Perfektion besteht auch darin, ein solches<br />

System bis ins kleinste Detail den individuellen<br />

Anwendungsbedürfnissen anzupassen.<br />

Unter anderem wünschte der Kunde ein<br />

Rebranding von R&MinteliPhy im hauseigenen<br />

Corporate Design und mit dem bei UBS<br />

gebräuchlichen Namen CMS (Cable Management<br />

System). Auch wurde verlangt, spezielle<br />

Templates und Reports auf dem R&MinteliPhy<br />

Server bereitzustellen.<br />

Mit Unterstützung des R&MinteliPhy Competence<br />

Center in Wetzikon machten sich die Ingenieure<br />

des britischen R&M-Partners Redstone<br />

Converged Solutions Ltd. ans Werk. Parallel zur<br />

Installation der Verkabelung entwickelten sie<br />

auf dem R&MinteliPhy Server für 5 Broadgate<br />

ein vollständiges digitales Abbild des Netzwerks.<br />

Nach einem Testlauf ab Oktober 2015 ging der<br />

Server im Juni 2016 in produktiven Betrieb mit<br />

einer kompletten Dokumentation von mehr<br />

als 500 Racks in der «Maschine» und in zwei<br />

weiteren Rechenzentren in UK. Weitere 90<br />

Racks und ein internationales Rechenzentrum<br />

werden noch integriert. Redstone stellt vor Ort<br />

den laufenden Support zur Verfügung.<br />

Dreidimensionale Visualisierung<br />

Besonders schätzen die Anwender die dreidimensionale<br />

Visualisierung der physikalischen<br />

Netzwerk-Infrastruktur (3D Modelling und<br />

Rendering). Dieses R&MinteliPhy Feature<br />

erleichtert die Übersicht und gibt realistische<br />

dreidimensionale Ansichten der Installationen<br />

wieder. Weitere wichtige Funktionen von<br />

R&MinteliPhy, die sowohl beim Aufbau der<br />

Dokumentation als auch jetzt, im produktiven<br />

Betrieb, unentbehrlich sind:<br />

– Festlegung der Kabelführung und darauf<br />

basierende Berechnung von Kabellängen<br />

bei der Planung von neuen Verbindungen<br />

050.5753 050.5655<br />

Olga Stefan Tysyachnyuk Ries | Project Manager<br />

Synergia Head of Global SE, Ukraine Key Account Management<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

stefan.ries@rdm.com<br />

– Arbeitsauftragsmanagement zur kontrollierten<br />

Abwicklung der täglich anfallenden<br />

Patchaufträge<br />

– Ressourcen-Management zur effizienten<br />

Auslastung der Kapazitäten in Racks und<br />

Kabelkanälen<br />

UBS-Projektmanager Robin Holmes stellte<br />

zufrieden fest: «R&M realisierte all unsere Anpassungswünsche<br />

sehr flexibel, zusammen mit<br />

dem Servicepartner Redstone.» Nach den guten<br />

Erfahrungen mit R&MinteliPhy untersucht der<br />

Kunde nun, wie sich das System zur globalen<br />

Dokumentationsplattform ausbauen lässt.<br />

Geoff Dear | R&M UK<br />

geoff.dear@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

17


News<br />

Vorankündigung<br />

Neues 48-Port-Panel<br />

für Kat. 6 A<br />

Module<br />

High-Density-Verkabelung auf einer Höheneinheit kann völlig mühelos sein.<br />

Das beweist die neue Generation der 48-Port-HD-Panel von R&M. Sie eignen sich<br />

für Kat. 6 A<br />

und Kat. 6 A<br />

EL Module sowie optional für Glasfaserkupplungen.<br />

090.7223<br />

050.6444<br />

Rechenzentren verlangen heute eine<br />

möglichst hohe Packungsdichte. Je mehr<br />

Verbindungen ins 19’’ Rack passen, umso<br />

effizienter und ökonomischer lässt sich die<br />

wertvolle Fläche nutzen. Hinzu kommt die<br />

Forderung nach vielseitig verwendbaren<br />

Rangierfeldern, denn Versatilität reduziert<br />

Kosten. Gleichzeitig soll der Installations- und<br />

Wartungsaufwand so gering wie möglich<br />

sein. Das bedeutet: Rangierfelder müssen<br />

schnell und einfach zu handhaben sein.<br />

Das neue 48-Port-HD-Panel von R&M, das<br />

vor allem für den Einsatz der Kupfermodule<br />

Kat. 6 A<br />

und Kat. 6 A<br />

EL im Rechenzentrum<br />

optimiert wurde, erfüllt all diese Anforderungen.<br />

Und es kann noch mehr. Mit optionalen<br />

Adaptern lassen sich LC-Duplex und SC-Simplex<br />

Glasfaserkupplungen einbauen. An der<br />

Rückseite können bei Bedarf Spleisskassetten<br />

aufgesetzt werden.<br />

Die Hybrid-Konstruktion aus Metall und<br />

Kunststoff bietet mehrere Vorteile. Das<br />

Metall mit Antikorrosions-Beschichtung<br />

bringt Stabilität und lässt sich mühelos erden.<br />

Der frontseitige Kunststoffeinsatz sorgt für<br />

die optische Veredelung und erfüllt mehrere<br />

Funktionen. Er enthält die Front-Entriegelung<br />

für die Module. Sie lassen sich im Handumdrehen<br />

ein- und ausbauen.<br />

Zugleich bietet die Kunststoff-Front alle<br />

Optionen für Sicherheitszubehörteile und<br />

die mühelose Administration. Mit Farbcodierungen<br />

behalten Sie die Übersicht und<br />

selbst ein individuelles Firmenlogo lässt sich<br />

integrieren. Blinddeckel und Beschriftungsfelder<br />

des bestehenden HD Panels sind<br />

kompatibel. Durch einfaches Drehen der<br />

neuen Blinddeckel können diese auch mit den<br />

Beschriftungsfeldern gemeinsam eingesetzt<br />

werden. Das dreistufige R&M Sicherheitssystem<br />

mit Farbcodierung und mechanischem<br />

Schutz passt genauso wie die Sen-<br />

soren für das automatisierte Infrastruktur-<br />

Management-System R&MinteliPhy.<br />

R&M hat zudem eine neuartige Kabelführung<br />

entwickelt. Die wiederverwendbare Kunststoffhalterung<br />

mit flexiblen runden Ösen lässt<br />

sich mit einem Handgriff auf den rückwärtigen<br />

Träger stecken. Die Kabel werden in die<br />

Ösen geklickt und lassen sich genauso einfach<br />

herausnehmen. Das erspart die mühsame<br />

Arbeit mit Kabelbindern und beschleunigt<br />

Wartungsjobs. Dennoch sind auch Halterungen<br />

für die traditionelle Zugentlastung mittels<br />

Kabelbindern vorhanden.<br />

Das 48-Port-HD-Panel steht in geschirmter<br />

und ungeschirmter sowie grauer und<br />

schwarzer Ausführung zur Verfügung.<br />

090.7783<br />

Roger J. Karrer | Product Manager<br />

roger.karrer@rdm.com<br />

18 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Trends<br />

TCL:<br />

der blinde Fleck der Normung<br />

Es ist soweit. Rund die Hälfte der Kunden verlangt 10-Gigabit-taugliche Kupferverkabelungen<br />

mit Kabeln und Komponenten der Kategorie 6 A<br />

, Tendenz steigend.<br />

Ist damit die Tauglichkeit der Installation für 10GBASE-T garantiert?<br />

Wenn es um 10-Gigabit-Tauglichkeit geht,<br />

blicken Netzwerktechniker gebannt auf NEXT<br />

und Near-End Crosstalk bzw. Nahnebensprechen<br />

als kritischen Parameter der Übertragungsqualität<br />

und Performance eines Links.<br />

Dabei gewinnt mit der höheren Datenrate<br />

ein weiterer Parameter an Bedeutung: TCL,<br />

Transverse Conversion Loss.<br />

Der Effekt ist folgender: Unsymmetrien in<br />

Kabeln und Steckverbindungen wandeln<br />

einen Teil des im Idealfall symmetrischen Differenzsignals<br />

in ein Gleichtaktsignal um. Das<br />

muss an sich nicht kritisch sein, denn es wird<br />

typischerweise im Eingangstransformator des<br />

Empfängers eliminiert.<br />

Das bedeutet für den Installationsalltag: Wenn<br />

eine 10GBASE-T-Übertragungsstrecke ohne<br />

den Einfluss des Gleichtaktsignals gerade noch<br />

der Norm entspricht, dann sollten Anwender<br />

zweimal hinschauen. Denn es ist abzusehen,<br />

dass mit einem zusätzlichen Übersprechen<br />

durch die Rückwandlung des Gleichtaktsignals<br />

die Grenzwerte überschritten werden.<br />

Die Normen weisen in dieser Hinsicht einen<br />

blinden Fleck auf. Sie definieren zu grosse<br />

Toleranzen für die TCL-Grenzwerte. Es kann<br />

passieren, dass eine 10-Gigabit-Übertragung<br />

nicht möglich ist, obwohl alle einzelnen<br />

Komponenten der Norm entsprechen – ein<br />

Albtraum für Endkunden und Installateure.<br />

Allerdings kann ein Gleichtaktsignal, welches<br />

in einer Komponente entstand, in einer anderen<br />

Komponente wieder in ein Differenzsignal<br />

umgewandelt werden und dort als zusätzliches<br />

NEXT in Erscheinung treten. Und – scheinbar<br />

paradox, aber physikalisch nachvollziehbar:<br />

Geschirmte Kabel, die einen exzellenten<br />

Schutz vor Störeinkopplungen von aussen<br />

bieten, sind im Hinblick auf die Symmetrie oft<br />

den ungeschirmten unterlegen.<br />

Abnahmemessung<br />

PL<br />

Komponenten von R&M sind so ausgelegt,<br />

dass sie die Anforderungen der Normen weit<br />

übertreffen. Beispielsweise garantiert der Permanent<br />

Link der Klasse E A<br />

mit Komponenten<br />

von R&M je nach Produkt eine Übersprech-Reserve<br />

von 2 oder 4 dB. So kann eine gewisse<br />

Verschlechterung durch TCL von Rangierkabeln<br />

kompensiert werden. Umgekehrt gilt für R&M<br />

Rangierkabel eine hausinterne Spezifikation, die<br />

schärfer ist als die Norm.<br />

Channel<br />

Class E A<br />

Mit R&M Verkabelungssystemen der Klasse<br />

EA erhalten Installateure und Anwender die<br />

Sicherheit, dass die Installation auf Anhieb<br />

10GBASE-T-tauglich ist. Dies auch in Kombination<br />

mit Komponenten anderer Anbieter.<br />

Die NEXT-Reserve in R&M Permanent Links<br />

lässt eine gewisse Verschlechterung der<br />

Werte durch normkonforme Rangierkabel<br />

anderer Anbieter zu. Umgekehrt sind R&M<br />

Rangierkabel so spezifiziert, dass das erzeugte<br />

Gleichtaktsignal in Permanent Links anderer<br />

Anbieter keine übermässige Erhöhung des<br />

Übersprechens bewirkt.<br />

050.6445<br />

Anwendung<br />

PL<br />

050.6474<br />

Permanent-Link-Messgeräte haben definiert gute Symmetrie-Eigenschaften: Der Link ist<br />

laut Messung in Ordnung. Ein normgerechtes Patchkabel mit grösserer Unsymmetrie kann<br />

durch Umwandlung von TCL in NEXT dennoch die 10-Gigabit-Tauglichkeit zunichtemachen.<br />

(grau: Differenzsignal; rot: Gleichtaktsignal)<br />

050.5749<br />

Olga Matthias Tysyachnyuk Gerber | Project Manager<br />

Synergia Market Manager SE, Ukraine LAN Cabling<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

matthias.gerber@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

19


Success<br />

Hochverfügbarkeit<br />

für beste Gesundheit<br />

050.6446<br />

Beste Schweizer Patientenversorgung trifft auf führende Schweizer Netzwerktechnik:<br />

Das Universitätsspital Basel setzt in seinem neuen Rechenzentrum auf Kompetenz und<br />

Produkte von R&M.<br />

Das Universitätsspital Basel ist eines von fünf<br />

Universitätsspitälern der Schweiz. Es ist das<br />

Zentrumsspital der gesamten Region Nordwestschweiz.<br />

Rund 6500 Mitarbeitende,<br />

darunter ein hoher Anteil Auszubildende, sorgen<br />

für die Genesung und das Wohlergehen<br />

von jährlich über 35 000 Patienten. Die enge<br />

Zusammenarbeit mit der Universität garantiert<br />

interdisziplinäre Behandlungskonzepte<br />

und Innovationen in allen medizinischen<br />

Fachrichtungen.<br />

Jahrhundertealte Kooperation<br />

mit Universität<br />

Die im Unispital Basel eingesetzten Diagnostik-<br />

und Therapiemethoden entsprechen dem<br />

neusten Stand der Wissenschaft. Ausserdem<br />

legt die Spitalleitung grössten Wert auf eine<br />

optimale Patientenbetreuung und interprofessionelle<br />

Zusammenarbeit des Fachpersonals.<br />

Darüber hinaus existiert eine intensive<br />

«R&M hat unsere Bedürfnisse bestens berücksichtigt –<br />

wir konnten viel von der Kompetenz des Connectivityspezialisten<br />

profitieren.»<br />

Roger Liniger, Abteilungsleiter Betrieb Ressort ICT, Universitätsspital Basel<br />

Kooperation mit externen Partnern wie mit<br />

zuweisenden Ärzten, anderen Spitälern,<br />

Krankenkassen und Behörden. Insbesondere<br />

mit der Medizinischen Fakultät der Universität<br />

Basel besteht eine enge Zusammenarbeit,<br />

die auf einer langen Tradition beruht; sie lässt<br />

sich bis ins Jahr 1460 zurückverfolgen, dem<br />

Gründungsjahr der Universität Basel. Deren<br />

Medizinische Fakultät war die erste, die es<br />

nördlich der Alpen überhaupt gab. Heute sind<br />

die wichtigsten gemeinsamen Aufgaben die<br />

Forschung sowie die Aus- und Weiterbildung<br />

von Ärzten.<br />

Innovative Medizin<br />

Die gute Abstimmung zwischen Fakultät<br />

und Spital ermöglicht Innovationen sowie<br />

Verbesserungen in der Diagnostik und Behandlung.<br />

In den vergangenen Jahren wurden<br />

zahlreiche spezialisierte Behandlungszentren<br />

aufgebaut und weiterentwickelt. Dazu zählen<br />

ein Tumorzentrum und Zentren für Herz,<br />

Lunge, Notfall, Hirnschlag, Wirbelsäule,<br />

Nierentransplantation sowie Stammzelltransplantation.<br />

Auch mit den in der Region ansässigen<br />

Life-Science-Unternehmen arbeitet das<br />

Universitätsspital Basel eng zusammen.<br />

20 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


050.6447 050.6448 050.6449<br />

Die hohe Qualität der Diagnostik und Behandlung<br />

sowie die intensive Zusammenarbeit mit<br />

externen Partnern erzeugen entsprechend<br />

umfangreiche Datenmengen. Das Universitätsspital<br />

Basel musste daher seine bestehende<br />

Server-Infrastruktur erneuern – das<br />

Rechenzentrum war technisch nicht mehr<br />

auf dem neusten Stand. Vor allem hinsichtlich<br />

Hochverfügbarkeit und Redundanz sollte das<br />

neue Data Center höchste Ansprüche erfüllen.<br />

Gesamtlösung aus einer Hand<br />

R&M war bereits in die Planungs- und Konzeptphase<br />

involviert. Die Gesamtprojektleitung<br />

wurde durch Christian Giddey, Inhaber<br />

und Geschäftsführer der Firma A4P.ch, durchgeführt.<br />

Das Unternehmen ist spezialisiert auf<br />

die Entwicklung und Leitung von ICT- und<br />

Data-Center-Projekten. Das Ergebnis ist eine<br />

Komplettlösung aus einer Hand. R&M realisierte<br />

sie als Solution Provider bis zur Abnahme und<br />

begleitet den Kunden auch danach. Durch die<br />

Inputs von R&M bereits in der Konzeptphase<br />

konnte die Verkabelungsinfrastruktur schnell<br />

und einfach implementiert werden. So wurde<br />

für den Auftraggeber das Risiko minimiert<br />

und die Rentabilität maximiert. Weitere<br />

grosse Vorteile für das Unispital Basel waren<br />

die hohe Port-Dichte und Skalierbarkeit der<br />

R&M-Produkte.<br />

Garantie und Zufriedenheit<br />

Im Rahmen der 25-Jahr-Systemgarantie<br />

gewährleistet R&M das einwandfreie, langfristige<br />

Funktionieren des installierten Verkabelungssystems<br />

und die Übertragung aller<br />

ratifizierten Netzwerkdienste. Die Abnahmemessung<br />

erfolgte durch R&M und ist Basis<br />

für die Systemgarantie. Im Endausbau wird<br />

es zwei Rechenzentren an unterschiedlichen<br />

Standorten geben. Das im hochmodernen<br />

neuen «Rossetti-Bau» des Unispitals Basel<br />

realisierte Rechenzentrum entspricht 50 %<br />

des Gesamtprojekts. Der zweite Standort soll<br />

im Jahr 2017 abgeschlossen sein.<br />

Die R&M-Produkte erfüllen die Bedürfnisse<br />

des Unispitals Basel, voll und ganz. Darüber<br />

hinaus sorgten die hohe Professionalität der<br />

R&M-Mitarbeitenden und der involvierten<br />

Partner für den Erfolg des Projekts. Die<br />

Installationsarbeiten wurden durch Alpiq<br />

InTec Schweiz ausgeführt – einmal mehr sehr<br />

zuverlässig, kompetent und termingerecht.<br />

Roger Liniger, Abteilungsleiter Betrieb im<br />

Ressort ICT des Unispitals Basel, ist mit dem<br />

Projekt voll zufrieden: «Die Zusammenarbeit<br />

mit R&M hat sehr gut geklappt, unsere Anforderungen<br />

wurden bestens berücksichtigt.<br />

Wir konnten viel von der Kompetenz und den<br />

Erfahrungen profitieren, die R&M einbrachte.<br />

Das Ergebnis ist eine Lösung, die unseren<br />

Bedürfnissen optimal entspricht.»<br />

Christian Giddey zeigt sich von den<br />

R&M-Produkten begeistert: «Ich finde es<br />

beeindruckend, dass ein so anspruchsvolles<br />

Projekt mit Standardprodukten in dieser<br />

hohen Qualität umgesetzt werden kann. Das<br />

zeigt, dass das Sortiment von R&M bestens<br />

auf die Marktbedürfnisse abgestimmt ist.»<br />

v.l.n.r.: Matthias Kummer, R&M Schweiz;<br />

Patrick Hagen, Bauleitender Monteur, Alpiq<br />

InTec Schweiz; Roger Liniger, Abteilungsleiter<br />

Ressort ICT, Universitätsspital Basel;<br />

Christophe Barreca, Projektleiter Elektro,<br />

Alpiq InTec Schweiz; Christian Giddey,<br />

Geschäftsführer A4P.ch; Paolo Iazurlo,<br />

R&M Schweiz.<br />

050.6450<br />

Facts & Figures Rechenzentrum<br />

Universitätsspital Basel:<br />

– 600 Port Kupfer Kat. 6 A<br />

ISO mit 6-fach<br />

Kat. 6 A<br />

/s Trunks vorkonfektioniert<br />

– 11<strong>52</strong> Fasern MM auf MPO System,<br />

vorkonfektioniert mit LC Kassetten<br />

– 60 Meter Fiber Raceway<br />

050.6128<br />

Paolo Iazurlo | R&M Schweiz<br />

paolo.iazurlo@rdm.com<br />

050.6337<br />

Matthias Kummer | R&M Schweiz<br />

matthias.kummer@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

21


News<br />

Noch platzsparender:<br />

R&MthinLine Rangierkabel<br />

Platz sparen gehört zur «feinen Linie» im Rechenzentrum. Es ist eine Kunst, das<br />

Kabelvolumen zu minimieren. Das gelingt mit thinLine, dem neuen Rangierkabel von R&M.<br />

Es ist ein Viertel dünner als herkömmliche Kabel.<br />

050.6451<br />

Speziell für den Einsatz im Rechenzentrum<br />

bringt R&M neue Kupfer-Rangierkabel auf<br />

den Markt. Sie zeichnen sich durch eine besonders<br />

schlanke Konstruktion aus. Die neuen<br />

thinLine-Kabel haben einen Durchmesser von<br />

nur 4,5 mm – was einer Volumenreduktion<br />

von rund 50 % gegenüber herkömmlichen<br />

Kat. 6 oder Kat. 6 A<br />

Rangierkabeln entspricht.<br />

In der ungeschirmten thinLine-Variante<br />

werden paarverseilte Litzenkabel mit einem<br />

Kabeldurchmesser von AWG28 bis AWG30<br />

geführt.<br />

Die thinLine-Kabel sind nicht nur dünner und<br />

leichter, sondern auch flexibler als herkömmli-<br />

che Kabel. Sie können in engen Biegeradien<br />

verlegt werden und lassen sich leicht in Racks<br />

und Kabelführungen verstauen. Ein Plus für<br />

das Kabelmanagement im Rechenzentrum.<br />

R&M spezifiziert die thinLine-Kabel für<br />

Channel bis Klasse E/E A<br />

und garantiert die<br />

entsprechende Performance. Die Tabelle<br />

zeigt, welche Übertragungsstrecken unterstützt<br />

werden. thinLine-Kabel werden nach<br />

strengen R&M-Qualitätskriterien gefertigt.<br />

Weitere Anwendungsgebiete sind Büros,<br />

Homeoffices und Wohnungen. Hier lassen<br />

sich die dünnen Kabel leicht unter Sockel-<br />

leisten verstecken. So ermöglichen sie eine<br />

optisch schönere Installation.<br />

Die Kabel eignen sich für die Power-over-<br />

Ethernet-Leistungsstufen PoE und PoEP.<br />

Bei 4PPoE muss die Bün delgrösse reduziert<br />

werden, um der erhöhten Wärmeentwicklung<br />

entgegenzuwirken.<br />

050.64<strong>52</strong><br />

Gleichungen für horizontale Übertragungsstrecken im Bürogebäude<br />

Modell<br />

Modellgleichungen<br />

Klasse D Channel Klasse E/E A<br />

Channel Klasse F/F A<br />

Channel<br />

2 Stecker H = 109 – F*X H = 107 – 3 a – F*X H = 107 – 2 a – F*X<br />

3 Stecker H = 107 – F*X H = 106 – 3 a – F*X H = 106 – 3 a – F*X<br />

3 Stecker SP H = 107 – F*X – C*Y H = 106 – 3 a – F*X – C*Y H = 106 – 3 a – F*X – C*Y<br />

4 Stecker H = 105 – F*X – C*Y H = 105 – 3 a – F*X – C*Y H = 105 – 3 a – F*X – C*Y<br />

C Länge des SP-Kabels (m) (SP = Sammelpunkt)<br />

F kombinierte Länge der Rangier-/Anschlusskabel, Geräte-/Arbeitsplatzseite (m)<br />

H maximale Länge der festen horizontalen Verkabelung (m)<br />

L Länge des LVP-Kabels (m)<br />

X Kabeldämpfungsfaktor zwischen flexiblen Kabeln mit kleinerem Kupfer-Querschnitt<br />

und Installationskabel (UTP/STP = 1,5) und für thinLine-Kabel (UTP/STP = 2,0)<br />

Y Kabeldämpfungsfaktor zwischen flexiblem Kabel mit kleinerem Kupfer-Querschnitt<br />

und Installationskabel (SP-Kabel UTP/STP = 1,5)<br />

Z grösste Länge des Bereichsverteilungskabels (m)<br />

6-mm-Kabel – 65 Kabel total.<br />

4,5-mm-Kabel – 119 Kabel total.<br />

050.6453<br />

a<br />

Diese Längenkürzung ist notwendig, um eine Marge für unterschiedliche Dämpfungen<br />

bei hohen Frequenzen zu schaffen.<br />

Die höhere Kabeldämpfung wird im Verkabelungsmodell berücksichtigt mit dem Faktor 2<br />

(Wert X), was eine korrekte Längenberechnung ermöglicht.<br />

050.6477<br />

090.7783<br />

Roger J. Karrer | Product Manager<br />

roger.karrer@rdm.com<br />

22 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Trends<br />

R&M<br />

auf der FTTH-Konferenz 2017<br />

Die jährliche Konferenz des FTTH Council gilt als die weltweit grösste Veranstaltung<br />

ihres Fachgebiets. Bei der diesjährigen Konferenz in Marseille sprach Tobias Münzer über<br />

die Digitalisierung als potenziell bahnbrechende Neuerung für Glasfasernetze.<br />

050.6454<br />

Tobias Münzer, Market Manager Public<br />

Networks bei R&M, erläuterte, vor welchen<br />

Herausforderungen und Veränderungen<br />

ganze Branchen durch die bevorstehende<br />

Digitalisierung stehen und wie sich die<br />

Kommunikationsinfrastrukturen im Hinblick<br />

auf Verfügbarkeit, Latenz, Kapazitäten und<br />

Datendurchsatz entwickeln müssen. Der<br />

Fortschritt in Richtung Digitalisierung hat<br />

sich bereits langfristig abgezeichnet und<br />

kann mit früheren industriellen Revolutionen<br />

verglichen werden. Die einzelnen Phasen<br />

der Digitalisierung wurden, beginnend bei<br />

den frühen Technologien bis zum Zeitalter<br />

der Informations- und Kommunikationstechnik,<br />

von den Kindertagen des Internets<br />

und der PDAs bis hin zu Entwicklungen im<br />

Mobile Computing mit 4G und 5G und dem<br />

Aufstieg von Künstlicher Intelligenz näher<br />

erläutert.<br />

Diese Entwicklung wird auch den Schritt vom<br />

derzeit genutzten Web 3.0 (semantisches<br />

Web) zum Web 4.0 ermöglichen, bei dem<br />

es sich um eine Verschmelzung von Internet<br />

und Alltagswirklichkeit handelt. Kurz gesagt<br />

weiss das neue Web, welche Informationen<br />

wir benötigen, ohne dass wir diese explizit<br />

über Eingabegeräte (Smartphones, Tablets,<br />

PCs etc.) anfordern müssen.<br />

Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung<br />

ist der flächendeckende Glasfaserausbau<br />

gegenwärtig nicht unbedingt erforderlich, da<br />

die Datennutzung immer stärker über mobile<br />

Geräte erfolgt. R&M weist jedoch darauf hin,<br />

dass weit mehr Mobilfunkzellen erforderlich<br />

sein werden, um die stetig steigende Nachfrage<br />

bedienen zu können. Der neue Übertragungsstandard<br />

5G, der damit zunehmende<br />

Datenverkehr und der Wunsch nach geringer<br />

Latenz erfordern zusätzliche Antennenstandorte.<br />

Diese müssen mit verlässlichen Glasfasernetzen<br />

verbunden werden; der Ausbau<br />

von Mobilfunk- und Festnetzen muss daher<br />

Hand in Hand erfolgen.<br />

Herausforderungen<br />

für die passive Infrastruktur<br />

Kontinuierlich steigende Datenraten/<br />

Bandbreiten<br />

Geringe Latenz und hohe Verfügbarkeit<br />

Langfristige Funktionsfähigkeit<br />

050.6480<br />

Während die Datenkommunikation über und<br />

künftig noch verstärkt zwischen Endgeräten<br />

zunehmen wird, sind Netzqualität, Zuverlässigkeit<br />

und Flexibilität entscheidende Faktoren<br />

für den Erfolg der Anbieter, betonte Tobias<br />

Münzer. Dazu sind präzise, mit den lokalen<br />

Anforderungen konforme Spezifikationen,<br />

verlässliche Produkte, ein zuverlässiger Ausrüster<br />

für eine langfristige Zusammenarbeit<br />

und eine hohe Detailgenauigkeit in der Ausführungs-<br />

und Wartungsphase erforderlich.<br />

Dabei ist zu bedenken, dass die passive<br />

Infrastruktur auf Jahrzehnte hinaus erhalten<br />

bleiben und den oben genannten Anforderungen<br />

auch künftig gerecht werden soll.<br />

Installateure im Kampf gegen<br />

Unwetter<br />

R&M stellte die multifunktionale Polaris-box<br />

6 auf der Konferenz vor. Die Plattform für<br />

den Glasfaserabschluss in und aussen an Gebäuden<br />

erfüllt mit einem innovativen Dichtkonzept<br />

die Anforderungen der Schutzarten<br />

IP54 und IP65. Die Besucher konnten die<br />

Funktionen der Box auf spielerische Weise<br />

kennenlernen und sie in 3D selbst konfigurieren.<br />

Zu diesem Zweck hat R&M eine typische<br />

Installationssituation der Box in Virtual-Reality<br />

abgebildet, bei der die Polaris-box innert<br />

kürzester Zeit installiert werden musste, da<br />

ein schweres Unwetter nahte.<br />

Das FTTH Council ist eine global operierende<br />

Organisation mit Abteilungen für Afrika, die<br />

Region Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika,<br />

den Nahen und Mittleren Osten und Nordaf-<br />

Anforderungen<br />

an die passive Infrastruktur<br />

Upgrade-Flexibilität passend zu künftigen<br />

Übertragungstechnologien<br />

Zuverlässige Produkte mit entsprechender<br />

Spezifikation<br />

Ordnungsgemässe Installation, unterstützt<br />

durch eine intuitive Handhabung<br />

rika sowie die USA. Shajan George, Technical<br />

Director bei R&M Indien, ist Mitglied im<br />

Ausschuss für Bildung und Ausbildung des<br />

FTTH Council Asien-Pazifik. Edgar van<br />

Essen, Managing Director Westeuropa, ist<br />

Vorstandsmitglied des FTTH Council Europe.<br />

Mindestanforderungen für die<br />

Spezifikation passiver Infrastruktur<br />

– Beschreibung der Anwendung und Nutzung<br />

– Normen für Anforderungen und Prüfmethoden<br />

(IEC/EN/Telcordia usw.)<br />

– Installationsmethoden<br />

– Instandhaltungsanforderungen<br />

– Kompatibilität<br />

– Austauschbarkeit, Reparierbarkeit<br />

– Produkt- und Ersatzteilverfügbarkeit<br />

050.5963<br />

Olga Tobias Tysyachnyuk Münzer | Project Manager<br />

Synergia Market Manager SE, Ukraine Public Networks<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

tobias.muenzer@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

23


Success<br />

R&M unterstützt erstes FTTH-<br />

Projekt Jordaniens<br />

mit wegweisenden<br />

Konnektivitätslösungen<br />

050.6361<br />

Saraya Aqaba, die luxuriöse Tourismus- und Freizeitdestination am Roten Meer am Golf<br />

von Akaba ist die erste Region in Jordanien, in der FTTH-Konnektivität (Fiber to the Home)<br />

eingeführt wird. Mehr als 800 Wohneinheiten und gewerbliche Objekte kommen in den<br />

Genuss einer Hochgeschwindigkeits-Netzanbindung und der aktuellsten Triple-Play-<br />

Angebote von Telekommunikationsanbietern.<br />

Die hochkarätige Tourismus- und Freizeitdestination<br />

mit einer Fläche von mehr<br />

als 634 000 Quadratmetern beinhaltet<br />

Wohnungen, Premium-Fünfsternehotels,<br />

mehrere Veranstaltungslokale, modernste<br />

Geschäftsobjekte und den Souk Saraya – ein<br />

Shopping- und Ausgehviertel mit einem Mix<br />

aus Restaurants, Einzelhandelsgeschäften<br />

und Nightlife-Angeboten. Die Installation<br />

der R&M-Verkabelungslösungen wurde<br />

fachkompetent durchgeführt durch den<br />

jordanischen Partner Optimiza.<br />

In den letzten Jahren wurde FTTH auch bei<br />

Stadtentwicklungsprojekten immer wichtiger,<br />

da der Lebensstil der lokalen Bevölkerung immer<br />

mehr durch vielfältige Online-Angebote<br />

geprägt wird. Raed Al-Omari, Geschäftsführer<br />

Mega Projects, äussert sich wie folgt dazu:<br />

«Saraya Aqaba bietet seinen Bewohnern<br />

und Gästen modernste Einrichtungen und<br />

Angebote. Die durch uns bereitgestellte<br />

Glasfaserinfrastruktur dient als robuste<br />

Plattform, mit der zahlreiche moderne und<br />

unverzichtbare Services angeboten werden.<br />

Wir haben in die besten Technologien von<br />

R&M investiert. Durch unser Vertrauen in<br />

einen marktführenden Anbieter stellen wir sicher,<br />

dass das Netzwerk den Anforderungen<br />

der Nutzer auch auf lange Sicht gerecht wird.»<br />

FTTH eröffnet dank Gigabit-Konnektivität<br />

viele neue Möglichkeiten. Dazu zählen<br />

Triple-Play-Angebote (Telefonie, schnelles<br />

Internet und Fernsehen) von Telekommunikationsanbietern.<br />

Komfort und Sicherheit<br />

haben bei den Entwicklern dieses Megaprojekts<br />

hohe Priorität. Deshalb werden<br />

auch wichtige Dienste wie Brandmelde-,<br />

Videoüberwachungs- und Sprechanlagen<br />

sowie Zutrittskontrollanlagen über das<br />

FTTH-Netz mit einem zentral verwalteten<br />

System verbunden.<br />

Bei diesem ersten FTTH-Projekt Jordaniens<br />

stand das Know-how von erfahrenen<br />

Experten besonders stark im Vordergrund.<br />

R&M hat insbesondere in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten, in Saudi-Arabien und<br />

in Oman zahlreiche vergleichbare Projekte<br />

realisiert und bietet das nötige technische<br />

Know-how und die Beratungskompetenz,<br />

die in der Planungs-, Implementierungs- und<br />

Testphase erforderlich sind. Auch die Pro-<br />

24 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


«Wir haben in die besten Technologien von R&M investiert.<br />

So können wir sicherstellen, dass das Netzwerk den Anforderungen<br />

der Nutzer auch auf lange Sicht gerecht wird.»<br />

Raed Al-Omari, Geschäftsführer Mega Projects<br />

duktqualität war ein wichtiges Kriterium bei<br />

der Auswahl des Anbieters, da das Netzwerk<br />

heutigen und künftigen Anforderungen<br />

gerecht werden muss. «Heute stellen wir<br />

10-GbE-Konnektivität über dieses Netzwerk<br />

bereit. Dank der Qualität und der Leistungsmerkmale<br />

der Lösungen können wir diese<br />

Geschwindigkeit bei Bedarf um den Faktor 4<br />

erhöhen, ohne Änderungen an der Verkabelungsinfrastruktur<br />

vornehmen zu müssen», so<br />

Raed Al-Omari.<br />

090.7257<br />

Optimiza setzte das Kat. 6 Kupferverkabelungssystem<br />

von R&M für die horizontale<br />

Verkabelung ein. Das ganze Gelände ist<br />

mittels GPON-Technologie per FTTH<br />

vernetzt. Breitbandkonnektivität steht<br />

somit allen zur Verfügung. Installiert wurden<br />

auch kundenspezifisch angepasste<br />

Smart-Home-Schaltschranklösungen für die<br />

Kupferkabel- und Glasfaseroptikanbindung<br />

sowie die ONT-Anlagen des Serviceanbieters<br />

in den Räumlichkeiten der Kunden.<br />

050.6362<br />

R&M ist stolz darauf, Partner bei einem<br />

weiteren viel beachteten Stadtentwicklungsprojekt<br />

zu sein. Angesichts des technischen<br />

Fortschritts im Mittleren Osten und der<br />

anspruchsvollen Kunden ist FTTH die<br />

Technologie der Wahl, um den wachsenden<br />

Erwartungen gerecht zu werden. Dank<br />

marktführender Lösungen und der hohen<br />

Kompetenz des Partners Optimiza verfügt<br />

Saraya Aqaba heute über eine zukunftssichere<br />

Hardwareinfrastruktur, mit der modernste<br />

Kommunikationsdienste angeboten werden<br />

können.<br />

050.6363<br />

050.5661<br />

Olga Mohammad Tysyachnyuk Sweidan | Project Manager<br />

Synergia R&M Middle SE, Ukraine East, Turkey & Africa<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

mohammad.sweidan@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

25


News<br />

050.6455<br />

Etagenverteiler<br />

für Passive Optical LAN (POL)<br />

030.5657<br />

Wie lässt sich ein Passive Optical LAN (POL) möglichst effizient und normgerecht<br />

installieren? R&M antwortet darauf mit einem speziell konfigurierten Etagenverteiler.<br />

Er basiert auf der Venus-Plattform und bietet überraschend viele Optionen.<br />

Der Etagenverteiler für POL-Infrastrukturen<br />

nennt sich Venus FLA2-POL-32/16-SPL. Das<br />

Gehäuse bietet Platz für den Anschluss von<br />

37 horizontal verlegten Kabeln, wovon fünf<br />

als sogenannte Direct Ports verwendbar sind.<br />

R&M bietet den Verteiler in drei Versionen<br />

an: für Spleissverbindungen, für feldkonfektionierbare<br />

Steckverbindungen und für<br />

vorkonfektionierte Verkabelungslösungen.<br />

Vorinstallierte Pigtails erleichtern den<br />

Anschluss des Splittereinschubs ungemein.<br />

Installateure müssen nur noch die ankommenden<br />

Kabel auf das Spleiss-System<br />

führen und verspleissen. Die Anordnung<br />

im Gehäuse definiert zugleich eine eindeutige<br />

Grenze zwischen der Backbone- und<br />

Etagenverkabelung. Die Spleissung wird<br />

mit Schrumpfspleissschutz ausgeführt. Ein<br />

Überlängenmanagement mit Radiusbegrenzung<br />

für die ankommenden Backbone- und<br />

abgehenden horizontalen Kabel zählt zur<br />

Grundausstattung.<br />

Der R&M Splittereinschub ODF kann in den<br />

Grössen 1HE und 2HE verbaut werden. Beim<br />

1HE Einschub ist eine maximale Splittung<br />

von 2:16 vorgesehen. Der 2HE Einschub<br />

unterstützt eine Aufteilung bis 2:32.<br />

Die Staubschutzkappen der Splitteranschlüsse<br />

haben eine Doppelfunktion: Sie schützen<br />

die Adapter- bzw. Faserenden und halten die<br />

Pigtail-Stecker in einer Park-Position. Der<br />

Vorteil: Sicherheit und Kontrolle für Installateure.<br />

Beim Aktivieren eines Ports muss<br />

zuerst die entsprechende Staubschutzkappe<br />

entfernt und der Stecker aus der Park-Position<br />

herausgenommen werden. Erst danach<br />

lässt er sich einstecken. Diese Lösung dient<br />

dazu, die aktiven und freien Ports jederzeit<br />

mit einem Blick identifizieren zu können.<br />

Das durchdachte Konzept der bewussten<br />

Port-Aktivierung zeigt auf, was R&M mit dem<br />

Slogan «Connectivity that matters» meint.<br />

Die Standardausführung der Venus FLA2-<br />

POL-32/16-SPL enthält zwei vorkonfektionierte<br />

Direct Ports. Damit lassen sich Teilnehmer<br />

bzw. Verbraucher unter Umgehung<br />

der Splitter direkt anschliessen. Die Lösung<br />

dient zum Beispiel dazu, Geräte mit einem<br />

höheren Bandbreitenbedarf wie Wireless<br />

Access Points zu unterstützen.<br />

Die für POL ausgelegten Etagenverteiler von<br />

R&M erleichtern mit ihrer übersichtlichen<br />

Schnellmontagetechnik nicht nur den Installateuren<br />

die Arbeit. Planer gewinnen die Sicherheit,<br />

die Richtlinien strukturierter Verkabelung<br />

einhalten zu können. Sie erhalten eine Gesamtlösung<br />

aus einer Hand. Der POL-Systemkatalog<br />

bietet eine entsprechende Übersicht. Wichtig:<br />

Das modulare Prinzip der R&M-Lösungen ermöglicht<br />

es, eine Verkabelung auch noch Jahre<br />

später nahtlos zu erweitern, zu integrieren oder<br />

anzupassen.<br />

Mehr Informationen:<br />

Lars Züllig | Product Manager<br />

lars.zuellig@rdm.com<br />

050.6456<br />

26 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Success<br />

R&M-Qualitätsstandard –<br />

eine bewusste Wahl<br />

des Global Players British American Tobacco<br />

050.6457<br />

British American Tobacco (BAT) operiert seit mehr als zwanzig<br />

Jahren erfolgreich auf dem ukrainischen Markt.<br />

Das international tätige Unternehmen<br />

BAT wurde 1902 gegründet und zählt zu<br />

den zehn führenden Firmen, die an der<br />

Londoner Börse notiert sind. BAT operiert<br />

seit mehr als zwanzig Jahren erfolgreich auf<br />

dem ukrainischen Markt und war die erste<br />

Auslandsinvestition in der ukrainischen Tabakindustrie.<br />

Das Unternehmen beschäftigt<br />

rund 1000 Mitarbeiter in der Ukraine und<br />

war 2016 der viertgrösste Steuerzahler des<br />

Landes. Im Tabakwerk Pryluky werden neun<br />

Zigarettenmarken hergestellt, die in sechs<br />

Länder exportiert werden. BAT entwickelt<br />

und optimiert seine weltweiten Produktionskapazitäten<br />

kontinuierlich und setzt dabei<br />

modernste Fertigungstechniken ein.<br />

Bei der Evaluation einer neuen Netzwerkinfrastruktur<br />

für das Werk Pryluky sowie<br />

eines strukturierten Verkabelungssystems<br />

für die neuen Büros in Kiew fiel die Wahl auf<br />

Lösungen von R&M. Im neuen BAT-Bürogebäude<br />

ging es vor allem darum, funktionelle<br />

Arbeitsbereiche zu schaffen, eine Infrastruktur<br />

mit hervorragender Netzwerkanbindung<br />

zu installieren sowie Komfortzonen für<br />

die Mitarbeitenden zu schaffen. Das Bürogebäude<br />

von British American Tobacco<br />

bietet Platz auf zwei Etagen für Server- und<br />

Technikräume, Büroinfrastruktur, geräumige<br />

Empfangs- und Arbeitsbereiche, Konferenzräume<br />

sowie Ruhe- und Aufenthaltsräume.<br />

Für das Büronetzwerk wurden Kat. 5e<br />

Konnektivitätslösungen verwendet, welche<br />

die Anforderungen der internationalen Norm<br />

ISO/IEC 11801 für Klasse D erfüllen.<br />

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit<br />

durch Office Solutions Ukraine (www.<br />

office-solutions.com.ua/) und Synergia<br />

SE (R&M-Vertriebspartner in der Ukraine)<br />

realisiert.<br />

Valeriy Letyagin, Projektleiter Office Solutions<br />

Ukraine, bestätigt, dass die R&M-Lösungen<br />

aufgrund ihrer hohen Qualität und Zuverlässigkeit,<br />

der hervorragenden Anschlussmöglichkeiten<br />

und der herausragenden Modularität und<br />

Flexibilität ausgewählt wurden. Ein weiterer<br />

Vorteil ist die die Kompatibilität zu Zubehörprodukten<br />

zahlreicher Hersteller. Aus Sicht des<br />

Installationsunternehmens sind die R&M-Lösungen<br />

«Easy Lock» und «Tool Free» besonders<br />

einfach zu konfektionieren und anzuwenden.<br />

050.6204<br />

Die R&M-Lösung<br />

– Anzahl Ports: 435<br />

– Rangierfelder, 24 x RJ45, Kat. 5e,<br />

geschirmt, vollständig bestückt: 20<br />

– Anschlussleisten Kat. 5e, RJ45/s: 435<br />

– Rangierkabel Kat. 5e, SF/UTP: 495<br />

– Installationskabel Kat. 5e, F/UTP, 4P,<br />

200 MHz, LSZH: über 24 km<br />

050.6235<br />

Olga Tysyachnyuk | | Project Manager<br />

Synergia SE, Ukraine<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

27


Trends<br />

LAN bringt Licht<br />

ins Büro<br />

050.6458<br />

Der Trend zur LED-Beleuchtung eröffnet neue Perspektiven. Aufgrund des geringen<br />

Energiebedarfs können neuste LED mittels Power over Ethernet versorgt werden. So erhalten<br />

sie sogar eine IP-Adresse und können als allgegenwärtige Sensorplattformen für intelligente<br />

Gebäudeautomation dienen. Die Verkabelung sollte jedoch optimal geplant werden.<br />

Der Fortschritt der LED-Technologie ermöglicht<br />

heute Lichtpunkte, die nur 30 Watt<br />

benötigen und trotzdem eine professionelle<br />

Beleuchtung bieten. 30 Watt sind eine Grössenordnung,<br />

die sogar mittels Power over<br />

Ethernet Plus (PoEP) versorgt werden kann.<br />

Ein lokales Datennetz mit PoE-Betrieb könnte<br />

also die nötige Infrastruktur für die Beleuchtung<br />

in Büros und Gebäuden bereitstellen.<br />

Damit erhält jeder Lichtpunkt eine IP-Adresse<br />

und Daten können zum Lichtpunkt gesendet<br />

und von diesem empfangen werden.<br />

Lichtpunkte werden somit mit Sensoren zur<br />

Steuerung eines intelligenten Gebäudemanagements<br />

ausgerüstet. Temperatur, Luftqualität,<br />

Raumbelegung werden zu Stellgrössen<br />

für Klima- und Beleuchtungskontrollen.<br />

Die Nutzung des Mediums Licht als Kommunikationsmittel<br />

ermöglicht neue Anwendungen<br />

wie z.B. ein präzises «Indoor Positioning<br />

System» oder die Führung von Personen<br />

durch optische Signale. Das sind faszinierende<br />

neue Möglichkeiten. Alle führenden<br />

Hersteller von Beleuchtungstechnik haben<br />

das Potenzial erkannt und bieten bereits<br />

entsprechende Lösungen an.<br />

Die Hürde: Service Outlets<br />

In der konkreten Situation vor Ort funktioniert<br />

die Sache heute noch nicht so einfach.<br />

Denn häufig fehlen eine entsprechende<br />

Verkabelung und eine Lösung für die Stromversorgung.<br />

Beispielsweise beschreibt die EN<br />

50173-6 eine Verkabelung, bei der an den<br />

Bürodecken Service Outlets (SO) installiert<br />

werden. Diese sind bisher für die Versorgung<br />

von WLAN Access Points ausgelegt. Über die<br />

SO lassen sich aber auch die Lichtpunkte ins<br />

LAN integrieren. Allerdings sind dafür typischerweise<br />

nicht genügend Anschlusspunkte<br />

am SO vorhanden.<br />

28 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Diese Struktur würde jedoch ermöglichen,<br />

jede Komponente eines Beleuchtungssystems<br />

vom Stockwerkverteiler aus mittels<br />

PoE zu speisen. Allerdings erfordert dies<br />

eine aufwändige Sternverkabelung zu jedem<br />

einzelnen Punkt. R&M bietet für diese<br />

Anwendung bereits Lösungen auf Basis der<br />

U-Box an, die bis zu 24 Ports pro Service<br />

Outlet bereitstellen.<br />

Zur Reduktion des Verkabelungsaufwandes<br />

kann jedes einzelne SO mit einem aktiven<br />

Switch ausgerüstet werden. Ein solcher speziell<br />

für die LED-Speisung ausgelegter Switch<br />

ermöglicht die Multiplikation der Leitungen<br />

innerhalb einer Zone. Der Switch-Hersteller<br />

Cisco beschreitet diesen Weg beispielsweise<br />

mit dem «Digital Ceiling»-Konzept.<br />

Zu beachten ist, dass sich die Anforderungen<br />

an Service Outlets in diesem Zusammenhang<br />

signifikant ändern. In der Vergangenheit<br />

konnten Planer und Installateure in der Regel<br />

davon ausgehen, dass die angeschlossenen<br />

Geräte vom Stockwerkverteiler aus gespeist<br />

werden. Die neueren Konzepte erfordern,<br />

dass am SO eine dezidierte, allenfalls unterbrechungsfrei<br />

ausgeführte 230-V-Stromversorgung<br />

für leistungsstarke Aktivgeräte<br />

vorhanden ist.<br />

Lösung für Digital Ceiling<br />

Eine Lösung findet sich im Extended-Office-<br />

Cabling-(EOC-)Programm von R&M. Damit<br />

lassen sich die Konzepte der strukturierten<br />

Verkabelung auf diese neue Anwendung<br />

ausdehnen. Das EOC-Portfolio stellt unter<br />

anderem die U-Box und Power Outlets zur<br />

Verfügung. Eine Kombination beider Produkte<br />

ermöglicht die Verteilung von Datenleitungen<br />

und Stromversorgung in der Bürodecke.<br />

Dies führt zur gewünschten Ausrüstung für<br />

die Service Outlets und LED-Beleuchtung.<br />

R&M unterstützt mit diesen Speziallösungen<br />

die Digital-Ceiling-Initiative von Cisco. Die<br />

U-Box dient dabei als ein Service Outlet (SO)<br />

oder als Service Consolidation Point (SCP).<br />

Die spezifischen U-Box-Varianten bieten dem<br />

Zonen-Switch Anschlussmöglichkeiten für Datenverbindung<br />

und 230-V-Stromversorgung.<br />

In der einfachen SO-Version wird die Verbindung<br />

zwischen Switch und Lichtpunkt<br />

fliegend, mittels Rangierkabeln, erstellt. Bei<br />

der SCP-Version erfolgt die Verkabelung<br />

zwischen Switch und Lichtpunkt mittels einer<br />

vorinstallierten CP-Verkabelung durch den<br />

SCP. Auf diese Weise lässt sich die passive<br />

Infrastruktur komplett getrennt von den Aktivgeräten<br />

aufbauen und prüfen. Der Digital-<br />

Ceiling-Switch sitzt ausserhalb der Box und<br />

die Ports werden bei Inbetriebnahme durch<br />

Patchen zum SCP mit den Lichtpunkten<br />

verbunden.<br />

Wege zur Gebäudeautomation<br />

Die von R&M beschriebenen Konzepte ebnen<br />

den Weg zu einer planbaren Erschliessung<br />

der Decke für eine IP-basierte intelligente<br />

Gebäudeautomation mittels strukturierter<br />

Verkabelung. Die Lösungen nutzen bei der<br />

Arbeitsplatzerschliessung erprobte und<br />

millionenfach bewährte Ansätze aus der<br />

Datenverkabelungswelt. Je nach Situation<br />

bietet das eine oder andere Konzept eine<br />

optimale Lösung für die zukunftsgerechte<br />

Infrastrukturverkabelung eines modernen<br />

Bürogebäudes.<br />

050.6459<br />

041.0286<br />

050.5749<br />

Olga Matthias Tysyachnyuk Gerber | Project Manager<br />

Synergia Market Manager SE, Ukraine LAN Cabling<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

matthias.gerber@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

29


Success<br />

Colt<br />

setzt auf SYNO Muffe<br />

Ein neues Glasfasernetz war nötig. Und es musste<br />

schnell und nachhaltig gebaut werden. Der britische<br />

IT- und Telekommunikationsdienstleister Colt benötigte<br />

für einen Standort in der Schweiz eine Sofortlösung.<br />

Mit der neuen SYNO Gel-Muffe von R&M war die<br />

Herausforderung schnell gemeistert.<br />

090.7<strong>52</strong>8<br />

Die Colt Group S.A. unterhält in 28 Ländern<br />

und 205 Agglomerationen Daten- und<br />

Kommunikationsnetze für anspruchsvolle<br />

Services. Das Unternehmen konzentriert<br />

sich besonders auf eigene Metro-Netze,<br />

die auf Glasfaser basieren, und mietet sich<br />

gezielt über Interkonnektionspunkte in andere<br />

Netze ein. So kann Colt die Bedürfnisse<br />

seiner Kunden vom Long-Distance- über<br />

den Metro-Bereich bis hin zur letzten Meile<br />

optimal erfüllen.<br />

Doch an einem Standort in der Schweiz<br />

kündigte ein Drittanbieter überraschend die<br />

gemietete Trasse. Sie erstreckt sich über viele<br />

Kilometer. Colt benötigte eine sehr schnelle<br />

und trotzdem nachhaltige Lösung, um seine<br />

Kunden weiterhin versorgen zu können.<br />

Gefordert wurde eine alternative Verkabelungslösung,<br />

die exklusive Performance-Anforderungen<br />

erfüllt und sich mit vorhandenen<br />

Infrastrukturen kombinieren lässt.<br />

Leichtes Handling<br />

Colt fragte bei R&M an und gemeinsam<br />

wurde ad hoc eine qualitativ überzeugende<br />

Lösung gefunden. Dabei kam erstmals die<br />

SYNO Gel-Muffe zum Einsatz, die R&M 2016<br />

vorgestellt hatte. Innerhalb weniger Tage liess<br />

sich das alternative Glasfasernetz mithilfe<br />

der SYNO Muffe aufbauen. Die Installateure<br />

fanden sich aufgrund des logischen Aufbaus<br />

der Muffe intuitiv zurecht. Schulungen waren<br />

nicht nötig.<br />

Durch das Baukastensystem der SYNO Muffe<br />

erübrigt sich mühsames Einfädeln der Glasfaserkabel<br />

durch den Muffenboden. Somit<br />

kamen die Techniker viel schneller voran als<br />

bisher gewohnt. Da oft nachträgliche Installationsarbeiten<br />

anstehen, wünschte Colt eine<br />

flexible Plattform. Gerade diese Anforderung<br />

erfüllt die SYNO Muffe von R&M. Ihre Bestückung<br />

lässt sich jederzeit ändern.<br />

Stéphane Gottraux, Manager Service Delivery<br />

und Customer Experience bei Colt, sagt: «Die<br />

Swissness der R&M-Lösungen überzeugt<br />

mich nach wie vor. Produkte von R&M decken<br />

Kundenbedürfnisse besser ab als diejenigen<br />

der Konkurrenz.» Swissness bedeutete für ihn<br />

in diesem Fall, vertraute Schweizer Präzision,<br />

Zuverlässigkeit und bedienerfreundliche<br />

Technik nutzen zu können. Die Investition in<br />

die neuen Muffen versteht der Kunde auch<br />

als Investition in die Zukunft. Er wird auch bei<br />

weiteren Ausbauten auf R&M setzen.<br />

«Die Swissness der R&M-Lösungen überzeugt mich nach<br />

wie vor. Produkte von R&M decken Kundenbedürfnisse<br />

besser ab als diejenigen der Konkurrenz.»<br />

050.6460<br />

Stéphane Gottraux, Manager Service Delivery und Customer Experience, Colt<br />

30 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong><br />

050.6395


Auch die Betreuung und Flexibilität von R&M<br />

überzeugten Stéphane Gottraux: «Mein Kundenbetreuer<br />

ist für mich jederzeit erreichbar<br />

und hat immer ein offenes Ohr für meine<br />

Anliegen. Kundenspezifische Anpassungen<br />

sind bei R&M immer möglich.»<br />

Seit Jahren arbeiten Colt und R&M erfolgreich<br />

zusammen. Der Kunde hatte sich bereits<br />

2012 entschieden, den Optical Distribution<br />

Frame (ODF) von R&M einzusetzen (siehe<br />

Bericht im Magazin <strong>CONNECTIONS</strong> No. 43).<br />

Der ODF deckt die Bedürfnisse des IT- und<br />

Telko-Dienstleisters präzise ab. Daher wird<br />

er in mehreren Ländern eingesetzt. Qualität,<br />

platzsparende Konstruktion, einfache Montage<br />

und hoher Installationskomfort hatten Colt<br />

auf Anhieb überzeugt.<br />

Durchdachte Infrastruktur<br />

Colt bietet Unternehmen in Europa, Asien<br />

und Nordamerika auf deren Bedarf zugeschnittene<br />

Netzwerkservices mit hoher<br />

Bandbreite. Durch sein eigenes intelligentes<br />

Netzwerk, das Colt IQ Network (www.colt.<br />

net/de/our-network), welches vollständig in<br />

die Cloud integriert ist, unterstützt Colt Unternehmen<br />

bei ihrer digitalen Transformation.<br />

Weltweit sind bereits über 700 Rechenzentren<br />

sowie mehr als 24 500 Gebäude direkt<br />

an das Colt IQ Network angeschlossen und<br />

der Ausbau wird kontinuierlich fortgeführt.<br />

Colt ist Innovationsführer beim Thema<br />

Software-Defined Networking (SDN) und<br />

Network Functions Virtualization (NFV).<br />

Für Colt stehen die Kunden an erster Stelle.<br />

Das Unternehmen legt den Fokus auf lokale<br />

Lösungen und lokalen Support für global<br />

agierende Unternehmen. Kunden sind Firmen<br />

aus datenintensiven Branchen in mehr<br />

als 200 Städten in rund 30 Ländern.<br />

Modular und flexibel<br />

Die SYNO Muffe zeichnet sich durch grösste<br />

Flexibilität aus. Die acht radial angeordneten<br />

modularen Kabeleinführungen unterstützen<br />

beliebige Konfigurationen und Mischbestückungen<br />

von Kabeln und Mikrorohren.<br />

Netzbetreiber können individueller und<br />

kurzfristiger planen, denn Umrüstungen sind<br />

immer möglich. Die Kabeleinführungs-Kits<br />

lassen sich mit wenigen Handgriffen öffnen,<br />

schliessen, wechseln und nachrüsten.<br />

Das Baukastensystem für Kabeleinführungen<br />

macht mühsames Einfädeln der<br />

Glasfaserkabel durch den Muffenboden<br />

überflüssig. Die Kabel werden seitlich<br />

eingelegt. Die aufwändige Abdichtung mit<br />

Schrumpfschläuchen entfällt. Stattdessen<br />

dichten integrierte Blöcke aus dem eigens<br />

entwickelten SYNO Gel die Muffe ab. Die<br />

Kabelbuchten und einzelnen Kabel bleiben<br />

frei zugänglich. So kann die Muffe auch<br />

im laufenden Netzwerkbetrieb umgerüstet<br />

oder mit zusätzlichen Glasfaserkabeln bestückt<br />

werden.<br />

Die von R&M entwickelte SYNO Gel-Technologie<br />

ist eine Innovation für mechanische<br />

Kaltabdichtungen. Beim Verschliessen der<br />

Kabeleinführung legt sich das Gel um<br />

jedes Kabel und verhindert das Eindringen<br />

von Staub und Feuchtigkeit. Wechselnde<br />

Temperaturen, mechanische Belastungen<br />

oder Wasserdruck können der Haubenmuffe<br />

nichts anhaben.<br />

Ein weiterer Vorteil liegt im Systemansatz<br />

von R&M. Innen arbeitet das Single Circuit<br />

Management System von R&M mit der<br />

skalierbaren Kassettentechnik. Die grösste<br />

der drei Muffen-Varianten kann bis zu<br />

11<strong>52</strong> Fasern und Spleisse aufnehmen. Der<br />

faserschonende 40-mm-Biegeradius ist bei<br />

jeder Packungsdichte gewährleistet.<br />

Colt geniesst einen ausgezeichneten Ruf<br />

im Markt und positioniert sich als Technologie-Leader.<br />

Um dem guten Ruf gerecht zu<br />

werden, investiert das Unternehmen derzeit<br />

in ein Next Generation Network. Künftig<br />

müssen Kunden nur die Bandbreite bezahlen,<br />

die sie effektiv benötigen, da die Auslastung<br />

von Netzen stark vom Tagesgeschäft abhängt<br />

und daher grosse Unterschiede aufweist.<br />

090.7<strong>52</strong>9<br />

050.6461<br />

050.5562<br />

Thomas De Steffani | R&M Schweiz<br />

thomas.desteffani@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

31


News<br />

Sicherheit<br />

hat Vorrang<br />

Nur drei Minuten. So viel Zeit bleibt in der Regel, um ein brennendes Gebäude zu verlassen.<br />

Lebensgefährlicher Rauch breitet sich sofort aus, wenn Kunststoffe in Brand geraten.<br />

R&M folgt einer Direktive der EU und unterstützt den vorsorgenden Brandschutz.<br />

050.6425<br />

Mit der neuen Brandschutzverordnung «Construction<br />

Products Regulation» (CPR) will die<br />

Europäische Union eine länderübergreifende<br />

einheitliche Brandschutzeinstufung durchsetzen.<br />

Ziel ist, Menschen in Gebäuden im Notfall<br />

besser vor giftigen Dämpfen und der schnellen<br />

Ausbreitung eines Feuers zu schützen.<br />

Die CPR entspricht einem Gesetz. Sie<br />

verlangt, dass als Bauprodukte geltende Verkabelungen<br />

ab dem 1. Juli 2017 hinsichtlich<br />

ihres Brandverhaltens geprüft und gekennzeichnet<br />

sein müssen. Insbesondere sind fest<br />

Empfehlungen für die künftige Verwendung der EU-Brandschutzklassen<br />

Euroklassen<br />

A ca<br />

B1 ca<br />

Flammenausbreitung/<br />

Wärmeentwicklung<br />

Rauchentwicklung/<br />

-dichte<br />

Säureentwicklung/<br />

Korrosivität<br />

Brennende<br />

Tropfen<br />

B2 ca<br />

s1 a1 d1<br />

C ca<br />

s1 a1 d1<br />

D ca<br />

s2 a2 d1<br />

E ca<br />

F ca<br />

Zusätzliche Klassen<br />

installierte Produkte wie Daten- und Kommunikationskabel<br />

von der Direktive betroffen<br />

– Kupfer- genauso wie Glasfaserkabel. Auch<br />

vorbestückte Verkabelungsstrecken zählen<br />

dazu, wenn sie funktionsbedingt permanent<br />

im Gebäude bleiben.<br />

R&M hat das Sortiment frühzeitig auf<br />

europäische und internationale Standards<br />

abgestimmt. Dazu wurden umfangreiche<br />

Tests in Prüflabors durchgeführt und wo<br />

notwendig neue Kabeltypen entwickelt und<br />

ins Portfolio aufgenommen.<br />

* Die notwendige Brandschutzklasse für die Installationskabel wird durch die zuständige<br />

Brandschutzbehörde vorgegeben.<br />

Brandschutzstufe<br />

der Installationskabel<br />

(Einsatzempfehlungen<br />

von R&M)*<br />

NA<br />

NA<br />

Sehr hoch<br />

(z.B. Fluchtweg, Tunnel,<br />

Hochsicherheits-Industrien)<br />

Hoch<br />

(z.B. Spitäler, Pflegeheime,<br />

Schulen)<br />

Mittel<br />

(z.B. öffentliche Gebäude, Hotels,<br />

Flughäfen, Industrieumfeld)<br />

Normal<br />

(z.B. normales Bürogebäude,<br />

Heimbereich)<br />

Gering<br />

(nicht empfohlen)<br />

050.6483<br />

Seit März 2017 kennzeichnet R&M Installationskabel<br />

mit den Brandschutzklassen,<br />

wie sie in der CPR definiert sind. Ab 1. Juli<br />

2017 erhalten auch die vorkonfektionierten<br />

Verkabelungssysteme diese Kennzeichnung.<br />

Die CPR fordert zusätzlich sogenannte<br />

Leistungserklärungen, welche R&M auf<br />

Anfrage abgibt. Im R&M-Datenblatt erhalten<br />

Planer, Installateure und Kunden umfassende<br />

Informationen, die sie als Nachweise für die<br />

Gebäudesicherheit verwenden können.<br />

Planer sollten beachten, dass die Sicherheitsanforderungen<br />

variieren können. Zwar<br />

vereinheitlicht die CPR die Klassifizierung von<br />

Bauprodukten. Lokale Brandschutzbehörden<br />

der EU-Länder können für unterschiedliche<br />

Anwendungsbereiche aber die Klasse frei<br />

wählen. Eine Empfehlung von R&M zum sinnvollen<br />

Einsatz der Brandschutzklassen zeigt<br />

die nebenstehende Tabelle. Seit März 2017<br />

sind bei R&M neue Installationskabel eingeführt,<br />

welche eine lückenlose Abdeckung der<br />

Brandschutzklassen E, D, C und B2 ermöglichen.<br />

R&M wird den Markt in Bezug auf<br />

die Anforderungen der Brandschutzklassen<br />

beobachten und je nach Bedarf zusätzliche<br />

Kabel ins Portfolio aufnehmen.<br />

050.6133<br />

Bruno Ritter | Product Manager<br />

bruno.ritter@rdm.com<br />

32 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Success<br />

Benfica eröffnet neue<br />

High-Tech-Geschäfte<br />

in Lissabon<br />

050.6462<br />

In Portugal geniessen technische Innovationen einen hohen Stellenwert.<br />

Es überrascht daher nicht, dass der Fussballclub Sport Lisboa e Benfica (SL Benfica)<br />

auch in technologischer Hinsicht neue Massstäbe setzt.<br />

Der Club beschäftigt 120 Spieler und hat<br />

weltweit 14 Millionen Anhänger. Er besitzt<br />

ein Stadion mit 65 000 Plätzen und den<br />

Fernsehkanal Benfica TV mit 500 000 Abonnenten.<br />

Neuste Technologien spielen bei<br />

diesem Club eine bedeutende Rolle.<br />

Bei SL Benfica kommen verschiedene Technologien<br />

zum Einsatz, auch hinsichtlich der<br />

Spieler und des Fussballfeldes. Der Verein<br />

eröffnete kürzlich drei neue Shops, die mit<br />

modernsten technologischen Features ausgestattet<br />

sind, wie beispielsweise Videowänden<br />

und verschiedenen interaktiven Funktionen.<br />

Interaktive Shops<br />

Zur grossen Freude der Fans wurde der Megastore<br />

des Clubs, der sich auf dem Clubgelände<br />

befindet, mit einem grundlegend neuen<br />

Design ausgestattet. Weiter wurden zwei<br />

neue Shops eröffnet – einer im Stadtzentrum<br />

von Lissabon mit 300 m 2 und ein weiterer im<br />

Einkaufszentrum Strada Outlet mit 130 m 2 .<br />

Zertifizierte Partnerschaft<br />

Bei der Realisierung der Shop-Bauvorhaben<br />

arbeitete R&M eng mit Cilnet zusammen,<br />

dem zertifizierten Partner und Integrator bei<br />

allen Projekten, die für SL Benfica bislang<br />

realisiert wurden.<br />

«Die Zusammenarbeit mit R&M ist hervorragend.<br />

Die Marke R&M steht für Qualität<br />

und effizienten technischen Support», so<br />

João Feio, Pre-Sales Manager bei Cilnet.<br />

«Wir setzen auf neue digitale Trends. Bei der<br />

Umsetzung in die Praxis beauftragen wir den<br />

besten Integrator und den besten Konnektivitätsanbieter,<br />

damit alle Anforderungen<br />

bedarfsgerecht realisiert werden und unsere<br />

Kunden eine maximale Nutzungsqualität<br />

geniessen können», erläutert José Pedro<br />

Ribeiro, IT Manager bei SL Benfica.<br />

Benfica feiert 2017 das 113. Vereinsjubiläum.<br />

Die Fans werden von den neuen Shopangeboten<br />

begeistert sein.<br />

050.6262<br />

«Die Zusammenarbeit mit R&M ist hervorragend.<br />

Die Marke R&M steht für Qualität und effizienten<br />

technischen Support.»<br />

João Feio, Pre-Sales Manager Cilnet, Portugal<br />

050.5772<br />

Paulo Pinto | R&M Iberia<br />

paulo.pinto@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

33


Success<br />

Viva la qualità!<br />

050.6463<br />

Vivacom ist das führende Telekommunikationsunternehmen Bulgariens. Seine Dienstleistungen<br />

umfassen jede Art von Datenservice wie Festnetz- und Mobiltelefonie sowie<br />

Breitband-Internet mit Glasfaser-, Kupfer- und Satellitenübertragung.<br />

Weiter gehören mehrere Radio- und Fernsehsender<br />

zum Angebot. Ausserdem entwickelt<br />

Vivacom individuelle, kundenspezifische Telekommunikationslösungen.<br />

Das umfassende<br />

Produktangebot erfordert eine entsprechende<br />

Ausstattung, sowohl technisch wie auch<br />

in personeller Hinsicht: Das Unternehmen<br />

beschäftigt 6000 Mitarbeitende, davon rund<br />

1200 am Hauptsitz in Sofia.<br />

Vivacom bietet rund fünf Millionen Services<br />

für Unternehmen und private Kunden<br />

an. 3159 Millionen Mobilfunkteilnehmer,<br />

957 000 Festnetztelefone, rund 422 000<br />

Breitbandkunden und 404 000 Pay-TV-<br />

Kunden sowie ca. 4000 Internet-Hotspots in<br />

Bulgarien sind mit dem Vivacom-Netzwerk<br />

verbunden. Das 4G-Netz erreicht 83 % der<br />

Bevölkerung, währenddem das 3G-Netz<br />

99,99 % der Bevölkerung sowie 99,65 % der<br />

Fläche Bulgariens abdeckt.<br />

Starker Service für höchste<br />

Ansprüche<br />

Vivacom erweiterte 2016 sein Rechenzentrum.<br />

Ziel war es, den wachsenden Bedarf<br />

an schneller Datenübertragung zu decken<br />

und für die steigenden Anforderungen der<br />

Zukunft gerüstet zu sein. Daher musste in<br />

den Rangierfeldern eine maximale Portdichte<br />

geschaffen sowie ein intelligentes<br />

Überwachungssystem eingerichtet werden.<br />

R&M hat den Kunden mit dem High Density<br />

ODF und dem neuen R&MinteliPhy-System<br />

für automatisches Infrastrukturmanagement<br />

(AIM) überzeugt.<br />

Das AIM-System von R&M bietet einen hundertprozentigen<br />

Überblick über den Status<br />

und die Konfiguration des Netzwerks und ersetzt<br />

manuelle Aktivitäten mit standardisierten<br />

Prozessen. Diese Anforderungen konnten<br />

dank zahlreicher zusätzlicher Konfigurationen<br />

sowie neu erstellter Vorlagen von R&M erfüllt<br />

werden. So sind die Informationen jederzeit<br />

auf dem neusten Stand. Mit der Lösung von<br />

R&M kann Vivacom seine laufenden Kosten<br />

senken, da die Wartung von Tabellen und<br />

Datenbanken nun einen geringeren Aufwand<br />

erfordert. Das Unternehmen profitiert zudem<br />

von einer effizienten Fehlersuche, reibungslosen<br />

MAC-Prozessen, einer optimalen Kapazitätsausnutzung<br />

und einem zuverlässigen<br />

Qualitätsmanagement.<br />

050.6464<br />

R&M rüstete drei Standorte in Sofia sowie zwei<br />

weitere in Plovdiv und Varna mit seiner Lösung<br />

aus. Lieferung und Installation umfassten neun<br />

1200 x 380 x 2200 mm grosse Schränke mit<br />

1704 SC/PC-Ports und das entsprechende<br />

Kabelmanagement. Die gesamte Systemlösung<br />

wurde an die spezifischen Anforderungen des<br />

Kunden angepasst. Das Projektvolumen belief<br />

sich auf rund EUR 580 000.<br />

050.6465<br />

Tsvetan Dimitrov | R&M Bulgaria<br />

tsvetan.dimitrov@rdm.com<br />

34 04I2017–<strong>52</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>


Corporate<br />

Best Practice zum Nachschlagen<br />

Eine neue Ratgeber-Serie von R&M liefert<br />

Planern und Installateuren praktische Ideen<br />

und Anregungen zur Lösung von Verkabelungsaufgaben.<br />

Die Anwendungsbeschreibungen<br />

bzw. Application Notes enthalten<br />

konkrete Hilfestellungen zu den vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten von R&M-Produkten.<br />

Kunden und Partner können in den digitalen<br />

Broschüren nachschlagen und so ihre tägliche<br />

Planungs- und Installationsarbeit erheblich<br />

vereinfachen.<br />

Die erste Application Note befasst sich mit<br />

dem feldmontierbaren FM45 Stecker und<br />

ist soeben erschienen. Sie beschreibt sechs<br />

Szenarien, in denen der FM45 zur schnellen<br />

und pragmatischen Lösung von Verkabelungsherausforderungen<br />

beitragen kann.<br />

FM45 Anwendungen<br />

Sechs Ideen für die schnelle Verkabelung<br />

Die Ratgeber-Serie wird fortgesetzt. Im Lauf der<br />

Zeit entsteht eine Bibliothek mit zahlreichen<br />

Ideen und Tipps. Partner erhalten die Application<br />

Notes bei den R&M-Niederlassungen.<br />

Die Application Notes beschreiben auf je<br />

einer Seite eine mehr oder weniger typische<br />

Aufgabenstellung. Zum Teil sind auch<br />

exotische Herausforderungen dargestellt.<br />

Weiter werden Lösungswege mit Vor- und<br />

Nachteilen aufgezeigt, die sich mit R&M-Produkten<br />

umsetzen lassen.<br />

Hauptsitz<br />

Reichle & De-Massari AG<br />

Binzstrasse 32<br />

CH-8620 Wetzikon, Switzerland<br />

+41 (0)44 933 81 11<br />

www.rdm.com<br />

050.6466<br />

050.5749<br />

Olga Matthias Tysyachnyuk Gerber | Project Manager<br />

Synergia Market Manager SE, Ukraine LAN Cabling<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

matthias.gerber@rdm.com<br />

Corporate<br />

R&M beweist Nachhaltigkeit<br />

Mit dem vierten Corporate Social Responsibility<br />

(CSR) Report bestätigt R&M seine nachhaltige<br />

Unternehmensführung. Das umfangreiche<br />

Dokument informiert über die ökonomischen,<br />

ökologischen und sozialen Fortschritte, die<br />

R&M in den Geschäftsjahren 2015 und 2016<br />

erreicht hat, und beinhaltet auch einen detaillierten<br />

Katalog mit Zielen. «Sämtliche CSR-<br />

Ziele wurden im Berichtszeitraum erreicht»,<br />

lautet die Bilanz von CEO Michel Riva.<br />

Von zentraler Bedeutung ist eine ausgewogene<br />

und nachhaltige Corporate Governance. Im<br />

ökonomischen Bereich steht die strategische<br />

Geschäftsentwicklung im Vordergrund,<br />

während die Kultur des Unternehmens sowie<br />

Themen rund um die Mitarbeitenden im<br />

sozialen Teil erläutert werden. Im Report muss<br />

auch nachgewiesen werden, was eine Organisation<br />

zum Schutz des Klimas, der Natur und<br />

der Ressourcen unternimmt. R&M setzt seit<br />

Jahren konsequent auf umweltschonende Materialien<br />

und Produktionsmittel. Die Geschäftsund<br />

Fertigungsprozesse orientieren sich nicht<br />

nur an der unternehmerischen Verantwortung<br />

und Effizienzsteigerung. Sie unterliegen auch<br />

einem extern auditierten Umweltmanagementsystem<br />

gemäss ISO 14001:2015. Die<br />

R&M-Gruppe hat 2016 ein entsprechendes<br />

Zertifizierungsverfahren erfolgreich absolviert.<br />

Der R&M CSR-Report orientiert sich an den<br />

Standards der Global Reporting Initiative<br />

(GRI), einer internationalen Organisation, die<br />

nachhaltiges ökonomisches und ökologisches<br />

Verhalten in Wirtschaft und Gesellschaft<br />

fördert.<br />

Weitere Informationen unter: www.rdm.com/<br />

Unternehmen/Unternehmerische Verantwortung<br />

050.6470<br />

090.7272<br />

Olga René Tysyachnyuk Eichenberger | Project Manager<br />

Synergia Head of Corporate SE, UkraineCommunications<br />

olga.tysyachnuk@synergia.ua<br />

rene.eichenberger@rdm.com<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> 04I2017–<strong>52</strong><br />

35


www.connections.rdm.com<br />

Elektronisches Kundenmagazin<br />

e<strong>CONNECTIONS</strong> – laufend<br />

topaktuelle Themen online.<br />

050.6467<br />

Reichle & De-Massari AG<br />

Binzstrasse 32<br />

CHE-8620 Wetzikon<br />

Telefon +41 (0)44 933 81 11<br />

Telefax +41 (0)44 930 49 41

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