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Deutscher Foxterrier-Verband e. V. DFV<br />
Ortsgruppe Achern/Ortenau<br />
www.foxterrier-haitz.de<br />
Gerhard Haitz · Maiwaldstr. 24 · 77855 Achern · Tel.: 07843-1375<br />
E-Mail: C.Haitz@t-online.de<br />
Foxterrier – als Mantrailer im Team der Nase nach<br />
Brixxy vom Aarhorst (gewölft:<br />
30.01.2009) ist eine Drahthaar-Foxterrierhündin<br />
aus jagdlicher Leistungszucht.<br />
Sie wurde im Zwinger „vom<br />
Keilergrund“ jagdlich geführt, ausgebildet<br />
und erzogen. Sie ist im Frühjahr<br />
2015 – also mit 6 Jahren – zu uns in<br />
eine Nicht-Jäger-Familie gekommen.<br />
Sie ist in die Familie voll integriert und<br />
hat 2 feste Bezugspersonen.<br />
Uns war von vornherein klar, dass dies<br />
für uns eine besondere Verantwortung<br />
und Herausforderung darstellt, obwohl<br />
wir jahrzehntelange Terrier-Erfahrung<br />
haben. Einfaches Gassi gehen, im Park<br />
oder im Stadtforst, reicht für einen<br />
Hund mit jagdlicher Vergangenheit<br />
nicht aus – es war klar: Wir müssen mit<br />
Brixxy arbeiten.<br />
Wie also könnte eine artgerechte Beschäftigung<br />
aussehen? Einfaches Dummy-Apportieren<br />
schien uns zu einfach.<br />
Außerdem hatten wir Brixxy sehr<br />
schnell als lernwilligen, selbständigen,<br />
selbstbewussten und außergewöhnlich<br />
sozialisierten Hund kennengelernt.<br />
Wie kamen wir auf Mantrailing?<br />
Nachdem wir uns mit verschiedenen<br />
„artgerechten Beschäftigungsmethoden“<br />
auseinandergesetzt hatten, rückte<br />
das Thema „Mantrailing“ bei uns in<br />
den Fokus:<br />
Jagen – Beute machen – belohnt werden!<br />
Das muss es sein!<br />
Nach entsprechenden Anfragen bei<br />
Hundeschulen, meist mit der Antwort<br />
„machen wir auch!“, war uns klar, dass<br />
das Thema zu speziell ist, um es ohne<br />
erfahrene, professionelle Unterstützung<br />
anzugehen.<br />
Die haben wir dann bei Dogs Job (zur<br />
Info: www.dogsjob.de) gefunden.<br />
Es sollte räumlich in der Nähe sein. Es<br />
muss nachgewiesene Erfahrung und<br />
fundierte Ausbildung zu dem Thema<br />
vorliegen. Das Training sollte systematisch<br />
und individuell aufgebaut sein.<br />
Die Gruppengröße nicht zu groß, 3-5<br />
Hunde. Die Zeitabstände – zumindest<br />
am Anfang – zwischen den Trainingsterminen<br />
sollte nicht zu groß sein (1 – 2<br />
Mal pro Woche). Und es sollte sich eine<br />
spontane, persönliche Sympathie von<br />
uns und vor allem von Brixxy aus zu<br />
dem Trainer einstellen.<br />
Wie es los ging?<br />
Zunächst ging es darum, das „Startritual“<br />
zu lernen. Der Hund bleibt bis zu<br />
seinem Einsatz in seiner Box im Auto.<br />
Dann darf er am Halsband zunächst<br />
mal im „Kreise schnüffeln“, um sich<br />
mit dem Umfeld vertraut zu machen.<br />
Dem Anfängerhund zeigt der Runner<br />
(= die Versteckperson) die Belohnung,<br />
die Dose mit dem speziellen Leckerle,<br />
und entfernt sich für den Hund sichtbar<br />
eine kurze Strecke. Danach bekommt<br />
der Hund seine Arbeitskleidung angezogen,<br />
spezielles Trailgeschirr und<br />
Trailleine. Dem Hund wird dann die<br />
Geruchsprobe (Taschentuch, Mütze,<br />
Kleidungsstücke) des Runners vorgehalten<br />
und mit einem bestimmten<br />
Kommando (bei uns: Trail) aufgefordert,<br />
dem Runner zu folgen und sich<br />
die Belohnung zu holen. Als erstes<br />
musste Brixxy lernen, mit hoher Nase<br />
zu suchen, das war sie ja von der Fährtenarbeit<br />
nicht gewohnt. Wenn dies<br />
funktioniert, findet die Trailparty statt,<br />
die Anwesenden bejubeln den erfolgreichen<br />
Trailer. Man glaubt nicht, wie<br />
sich Hunde über so einen Gruppenjubel<br />
freuen.<br />
Dann wird das Trailgeschirr sofort<br />
abgenommen – der Hund versteht, dass<br />
der Job beendet ist. Für den Hund ist<br />
die konzentrierte Nasenarbeit ein hohes<br />
Maß an anstrengender Kopfarbeit.<br />
Er bekommt frisches Wasser und eine<br />
Ruhepause in seiner Box.<br />
Auf dieser Basis wurde dann das<br />
weitere Trainingsprogramm, was die<br />
Dauer und die Komplexität der Trails<br />
betrifft, auf- und ausgebaut:<br />
Zunächst hat der Hund keinen Sichtkontakt<br />
mehr zum Runner. Dann<br />
kennt zwar der Hundeführer die Richtung,<br />
aber nicht die konkrete Versteckposition.<br />
Dann kennt weder der Hund noch der<br />
Führer den Trailverlauf – nur der Flanker<br />
(= Trainer) kennt die Details und<br />
kann somit entsprechende Hilfe und<br />
Unterstützung geben, insbesondere<br />
Hinweise zur Interpretation der Körpersprache<br />
des Hundes – ansonsten ist<br />
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