Grönland Fotografie 2016 - Dieter Lott
Grönland Fotografie Dieter Lott
- Seite 3 und 4: Im August / September 2016 entstand
- Seite 22: Montag, 22. August 2016 „Es ist n
Grönland<br />
<strong>Fotografie</strong> <strong>Dieter</strong> <strong>Lott</strong>
Im August / September <strong>2016</strong> entstanden während<br />
einer Kreuzfaht mit der „Albatros“ nach<br />
Grönland über 1500 Aufnahmen.<br />
Die Reise hat mich so begeistert, dass ich diesen<br />
umfangreichen Bildband gestaltet habe.<br />
Natürlich war die Auswahl der Bilder schwierig,<br />
und ich entschloss mich für eine kronologische<br />
Reihenfolge. Hiebei kam mir der Umstand<br />
zugute, dass unser Tischnachbar ein Reisetagebuch<br />
geschrieben hat. Natürlich ist die Bildauswahl<br />
subjektiv und entspricht meinen Interessen<br />
und Vorlieben.<br />
In Ausschnitten konnte ich so den Text verwenden<br />
und jedem Reisetag voranstellen.<br />
Mein Dank geht an unseren Tischnachbarn<br />
Friedrich Kluth aus Anrath.<br />
<strong>Dieter</strong> <strong>Lott</strong><br />
Ammassalik 21.8.<strong>2016</strong><br />
Prins Christan Sund 22.8.<strong>2016</strong><br />
Paamiut 23.8.<strong>2016</strong><br />
Manitsoq 24.8.<strong>2016</strong><br />
Qeqertarsuaq 25.8.<strong>2016</strong><br />
Uummannaq 26.8.<strong>2016</strong><br />
Diskobucht,Ilulissat 27.8.<strong>2016</strong><br />
Ilulissat 28.8.<strong>2016</strong><br />
Sisimiut 29.8.<strong>2016</strong><br />
Kangerlussuaq 30.8.<strong>2016</strong><br />
Nûk 31.8.<strong>2016</strong><br />
Nanortalik 1.9.<strong>2016</strong>
Sonntag, 21.August <strong>2016</strong><br />
„Um halb sieben geht unser Blick aus dem Kabinenfenster,<br />
und was sehen wir? Eisberge und<br />
einen Küstenstreifen. Das bedeutet, wir haben<br />
Grönland erreicht.<br />
Rasch erledigen wir unsere Morgentoilette, und<br />
dann geht es an Deck. Es ist bewölkt, aber<br />
trocken, und die Temperatur liegt deutlich über<br />
10 Grad.<br />
Als wir in der „Möwe“ unser Frühstück einnehmen,<br />
liegt die Albatros vor Ammassalik auf<br />
Reede. Das Örtchen bietet einen pittoresken<br />
Anblick mit seinen überwiegend rot, blau und<br />
gelb angemalten Häuschen, die sich an den<br />
Hang schmiegen.<br />
Amassalik, das auch Tasiilaq genannt wird,<br />
wurde 1894 von den Dänen gegründet und ist<br />
mit rund 2.000 Einwohnern die größte Ortschaft<br />
Ostgrönlands.“<br />
„Um 12.00 Uhr sind alle Tenderboote wieder<br />
an ihrem Platz auf dem Schiff, und die Albatros<br />
verabschiedet sich mit der obligatorischen Abschiedsmelodie<br />
und nimmt Kurs auf den „Prins<br />
Christian Sund“ an der Südspitze Grönlands.“
Montag, 22. August <strong>2016</strong><br />
„Es ist noch deutlich vor 11.00 Uhr, als wir den<br />
Prins-Christian-Sund erreichen.<br />
Der Prins-Christian-Sund, oder wie die Einheimischen<br />
sagen, Ikerassuaq, gehört zu Grönland<br />
und trennt die im Süden vorgelagerte Inselgruppe<br />
mit Kap Farvel vom Festland. Der Sund<br />
verbindet die Labradorsee im Westen mit der Irmingersee<br />
im Osten. Die Meeresstraße ist etwa<br />
100 Kilometer lang. Aus touristischen Gründen<br />
wird der Sund gern von Kreuzfahrtschiffen<br />
durchfahren.<br />
Eine überwältigend schöne Landschaft mit<br />
schroffen Steilküsten, Wasserfällen und im kristallklaren<br />
Wasser treibenden Eisbergen begleitet<br />
uns während der ca. sechsstündigen Passage<br />
bei strahlendem Sonnenschein.“
Dienstag, 23. August <strong>2016</strong><br />
„Auf das Mittagessen verzichten wir, weil gegen<br />
12.00 Uhr das Übersetzen mit den Tenderbooten<br />
in den Hafen des kleinen Ortes beginnt.<br />
Paamiut, was so viel heißt wie „Volk an der<br />
Mündung“, wurde 1742 gegründet und liegt<br />
am Eingang zum zickzackförmigen Kuannersoog-Fjord,<br />
in dem häufig Wale zu erleben sind.<br />
Die Menschen hier am Fjord lebten in früheren<br />
Jahrhunderten ausschließlich von Walfang und<br />
Pelztierjagd. In einem kleinen Museum des<br />
pittoresken Ortes wird an diese Zeit erinnert.<br />
Den Seeadler, auf Grönländisch „Nattoralik“,<br />
betrachten die Einheimischen als ihren Schutzengel.“<br />
„Gegen halb drei haben wir genug gesehen und<br />
fahren mit dem Tenderboot wieder zur Albatros<br />
zurück. Die See ist ziemlich bewegt, und das<br />
kleine Schiffchen schaukelt gehörig.“
Mittwoch, 24. August <strong>2016</strong><br />
„Unser heutiges Ziel ist Maniitsoq, mit rund<br />
3000 Einwohnern einer der größten Orte Grönlands.<br />
Die Häuser verteilen sich auf mehrere<br />
kleine Inseln, die miteinander durch Brücken<br />
verbunden sind. Wegen der vielen Kanäle und<br />
kleinen Wasserstraßen wird Maniitsoq auch das<br />
„Venedig Grönlands“ genannt. Das Hinterland<br />
des 1755 gegründeten Ortes ist von bis zu 2000<br />
Meter hohen Bergen geprägt.“
Donnerstag, 25. August <strong>2016</strong><br />
„Man merkt, dass wir ein gutes Stück nach<br />
Norden vorangekommen sind, denn in einiger<br />
Entfernung schwimmen die ersten Eisberge.<br />
Immer näher kommen wir unserem heutigen<br />
Etappenziel Qekertarsuak auf der sog, „Discoinsel“.<br />
Gegen 12.00 Uhr erreichen wir die „Discobucht“,<br />
und die Tenderboote werden zu Wasser<br />
gelassen.<br />
Qekertarsuak, was übersetzt soviel wie „Große<br />
Insel“ bedeutet, ist der Hauptort der Discoinsel.<br />
Wir befinden uns hier rund 300 km nördlich des<br />
Polarkreises, und entsprechend spärlich ist die<br />
Vegetation. Die Landschaft allerdings ist beeindruckend.<br />
Schroffe Basaltberge und eine flache<br />
Schärenlandschaft bilden einen bemerkenswerten<br />
Kontrast.<br />
Geradezu spektakulär sind die Eisberge, die im<br />
„Kangia“, dem Eisfjord, zu bewundern sind. Sie<br />
treiben so lange durch den Fjord und die Discobucht,<br />
bis sie soweit abgeschmolzen sind, dass<br />
sie das Unterwassergebirge, das der Bucht<br />
vorgelagert ist, überwinden und in den Atlantik<br />
gelangen können.<br />
In dem Ort Qekertarsuak, dessen Kolonialgeschichte<br />
1773 beginnt, leben heute zwischen<br />
850 und 900 Menschen, überwiegend von der<br />
Fischerei.“
Freitag, 26. August <strong>2016</strong><br />
„Heute werden wir den nördlichsten Hafen unserer<br />
Reise erreichen: Uummannaq, nach Plan<br />
schon um sieben Uhr morgens.<br />
Wir haben uns den Wecker gestellt und sind früh<br />
auf den Beinen.<br />
In dem Fjord vor Uummannaq treiben unzählige<br />
Eisberge in bizarren Formen, zum Teil von riesigem<br />
Ausmaß. Die meisten davon bekommen wir<br />
allerdings erst zu sehen, als wir die Rückfahrt<br />
durch den Fjord antreten, weil wir diesen auf der<br />
Hinfahrt nachts passiert hatten.“
Samstag, 27. August <strong>2016</strong><br />
„Die Albatros ist heute Morgen gegen acht Uhr<br />
in der Discobucht vor Ilulissat vor Anker gegangen.<br />
Riesige Eisberge treiben in der Bucht. Ein<br />
paar Mal muss die Albatros ihre Position wechseln,<br />
da die Gefahr besteht, mit einem dieser<br />
Giganten zu kollidieren. Das bedeutet zwar<br />
keine Gefahr für das Schiff, aber unsere Gangway<br />
könnte Schaden nehmen, und alle weiteren<br />
Landgänge wären gefährdet.<br />
Ilulissat liegt an der Discobucht im Westen<br />
Grönlands und hat rund viereinhalbtausend<br />
Einwohner.“
Sonntag, 28. August <strong>2016</strong><br />
„Der gestrige Tag war ohne Zweifel einer der<br />
am stärksten beeindruckenden der Reise! Das<br />
Wetter war zwar nicht so berauschend, denn es<br />
hat den ganzen Tag genieselt, und die Sicht war<br />
auch nicht gerade die beste, aber die Bootsfahrt<br />
durch den sogenannten „Eisfjord Kangia“<br />
war ein Erlebnis, das ich mir so nicht hätte vorstellen<br />
können!“<br />
„An diesem Fjord befindet sich der so genannte<br />
„Sermeq Kujalleq“, einer der aktivsten Gletscher<br />
der Welt. Er wurde 2004 von der UNES-<br />
CO zum Weltkulturerbe erklärt.<br />
Der ca. 40 Kilometer lange und sieben Kilometer<br />
breite Eisfjord produziert täglich rund<br />
zwanzig Millionen Tonnen Eis. Alle zwei bis vier<br />
Wochen kalbt der Gletscher. Die riesigen Abbruchstücke,<br />
von denen ca. 90 Prozent der Eismasse<br />
unter der Oberfläche schwimmt, können<br />
zunächst frei treiben, denn in Gletschernähe hat<br />
der Fjord eine Tiefe von rund 1200 Metern. An<br />
der Mündung zur Discobucht hat der Fjord nur<br />
noch eine Wassertiefe von etwa 200 Metern,<br />
wodurch ein gewaltiger Rückstau der Eisberge<br />
in den Fjord entsteht.<br />
Die Bilder von Eisbergen kennt man zwar aus<br />
dem Fernsehen und aus Magazinen, aber diese<br />
Kolosse live und aus nächster Nähe zu erleben,<br />
ist schon was ganz Anderes!“
Montag, 29. August <strong>2016</strong><br />
„Sisimut, was übersetzt soviel heißt wie „Die<br />
Siedlung an den Fuchslöchern“, ist mit rund<br />
fünfeinhalbtausend Einwohnern die zweitgrößte<br />
Stadt Grönlands.<br />
Sie liegt etwa hundert Kilometer nördlich des<br />
Polarkreises auf einer dem Inlandeis vorgelagerten<br />
Halbinsel.“<br />
„Dass wir den Tag gemeinsam mit unserer<br />
Tischgemeinschaft in der Atlantik-Bar ausklingen<br />
lassen, gehört inzwischen schon zum<br />
normalen Tagesablauf!“
Dienstag, 30. August <strong>2016</strong><br />
„Durch den gleichnamigen Fjord, der sich rund<br />
200 Kilometer ins Landesinnere hineinzieht, sind<br />
wir gegen halb sieben in Kangerlussuaq, was<br />
soviel heißt wie „Langer Fjord“, angekommen.<br />
Der Ort mit etwa 550 Einwohnern liegt ungefähr<br />
auf Höhe des Polarkreises.<br />
Das Wetter verspricht, sehr schön zu werden,<br />
denn schon jetzt scheint die Sonne.“<br />
„Es ist gegen 17.00 Uhr, als wir Kangerlussuaq<br />
verlassen, durch den Fjord wieder hinausfahren<br />
und Kurs auf Nûk nehmen.“
Mittwoch, 31. August <strong>2016</strong><br />
„Der Bus für unsere „Panoramafahrt“ ist ein in<br />
die Jahre gekommener Bus aus dem Linienverkehr<br />
mit Kassiervorrichtung beim Fahrer usw.<br />
Aber die Erläuterungen, die uns der einheimische<br />
Reisebegleiter in recht gutem Deutsch<br />
bietet, (unterstützt vom Busfahrer, der ebenfalls<br />
gut Deutsch spricht) sind sehr aufschlussreich<br />
und geben einen guten Überblick über die Sitation<br />
des stark expandierenden Örtchens Nûk.<br />
Nûk, die Hauptstadt Grönlands, ist die älteste<br />
Stadt des Landes. Es liegt in einer der schönsten<br />
Naturlandschaften der Arktis. Der Golfstrom<br />
streift diesen Teil von Grönland und verhindert<br />
im Winter ein Zufrieren des Meeres.“
Donnerstag, 1. September <strong>2016</strong><br />
„Gegen 14.00 Uhr ist die Albatros vor Nanortalik<br />
angekommen und geht auf Reede vor Anker.<br />
Nanortalik ist die südlichste Stadt Grönlands<br />
und liegt auf der gleichnamigen Insel an der<br />
Mündung des Fjords Tasermuit. Sie wurde 1797<br />
gegründet und hat heute rund 1400 Einwohner.<br />
Der Name der Stadt bedeutet soviel wie „der<br />
Ort mit den Eisbären“.“
<strong>Dieter</strong> <strong>Lott</strong><br />
1940 in Karlsruhe geboren<br />
1956-1959 Fotografenlehre<br />
1959-1963 Studium an den Werkkunstschulen<br />
Saarbrücken und Darmstadt.<br />
Abschluss als Diplom-Designer<br />
1964-1966 Freischaffende Tätigkeit<br />
als Grafik- und Fotodesigner<br />
in Karlsruhe<br />
1966 -1972 Assistent bei Prof. Kilian Breier<br />
an der Hochschule für bildende<br />
Kunst in Hamburg<br />
1972-2003 Dozent für Grafik-Design und<br />
<strong>Fotografie</strong> an der Fachhochschule<br />
in Mainz,<br />
Fachbereich Gestaltung<br />
1974 Ernennung zum Professor<br />
1982 - 1989 Dekan des Fachbereiches<br />
Kommunikationsdesign<br />
1991 erscheint das Buch,<br />
„Desktop-Fotografik“<br />
2010 Kulturpreis Landkreis<br />
Mainz-Bingen<br />
Lebt und arbeitet in Bodenheim und<br />
auf Lanzarote<br />
www.lott-art.de<br />
www.lott-art-lanzarote.de<br />
www.lott-art-aktuell.de<br />
lott-art@arcor.de
Grönland<br />
<strong>Fotografie</strong> <strong>Dieter</strong> <strong>Lott</strong>