David_R._Hawkins
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<strong>David</strong> R. <strong>Hawkins</strong><br />
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie<br />
<strong>David</strong> Ramon <strong>Hawkins</strong> (* 3. Juni 1927 in Milwaukee, Wisconsin; † 19. September 2012 in Sedona, Arizona)<br />
war ein US-amerikanischer Mystiker, Arzt, Psychiater, spiritueller Lehrer und Autor.<br />
<strong>Hawkins</strong> arbeitete als Psychiater und leitete eine große psychiatrische Praxis im Staat New York. Nach der<br />
Niederlegung der klinischen Tätigkeit 1980 beschäftigte sich der in Zurückgezogenheit lebende <strong>Hawkins</strong><br />
sieben Jahre lang vorwiegend mit Spiritualität und dem Bewusstsein. 1995 veröffentlichte er das Buch „Die<br />
Ebenen des Bewusstseins“.<br />
<strong>Hawkins</strong>' Hauptanliegen war die Förderung der Spiritualität im Menschen. Nach seiner Lehre ist spirituelles<br />
Wachstum das grundlegendste und tiefgreifendste Mittel zur Linderung von Leid in dieser Welt. Nach seinen<br />
Vorstellungen leben Menschen auf unterschiedlichen Bewusstseinsebenen und nehmen Wirklichkeit und<br />
Wahrheit in Relation zu ihrer Ebene wahr.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Leben<br />
2 <strong>Hawkins</strong>' Lehre über Bewusstsein und Spiritualität<br />
2.1 Die Bewusstseinsebenen<br />
2.1.1 Bewusstseinsentwicklung<br />
2.2 Schwerpunkte der Lehre<br />
2.2.1 Integrität vs. Nicht-Integrität<br />
2.2.2 Inhalt und Kontext<br />
2.2.3 Ego und Selbst<br />
2.2.4 Nicht-Dualität und Nicht-Linearität<br />
2.2.5 Leben und Tod<br />
2.2.6 Die Natur Gottes<br />
2.3 <strong>Hawkins</strong>' Abgrenzung und Einordnung seiner Lehre<br />
2.3.1 Seine Kritik an Religion<br />
2.3.2 Abgrenzung zur Esoterik<br />
2.3.3 Zuordnung zur Spiritualität<br />
3 Kritik<br />
4 Ehrungen<br />
5 Veröffentlichungen<br />
6 Weblinks<br />
Leben<br />
<strong>Hawkins</strong> wuchs in Wisconsin in den USA auf. Nach autobiografischen Angaben hatte er bereits als Kind und<br />
Heranwachsender außergewöhnliche spirituelle Erfahrungen. Er studierte Psychiatrie am Medical College of<br />
Wisconsin und war im Zweiten Weltkrieg für kurze Zeit als Minensucher im Einsatz. In seinem frühen<br />
Berufsleben war er überzeugter Atheist. Eine lange und schwere Krankheit/Alkoholsucht brachte ihn an den<br />
Rand des Todes. Er berichtet, dass er eines Tages körperlich zusammenbrach und nach einer Phase der<br />
Bewusstlosigkeit aufwachte mit verändertem Bewusstsein und einem starken Wissen um die Existenz Gottes.<br />
Fortan bemühte er sich um spirituelle Bewusstseinsentwicklung.
Bis 1980 leitete <strong>Hawkins</strong> das North Nassau Mental Health Center in Manhasset, New York, die damals größte<br />
psychiatrische Praxis im Land. Mit 38 Jahren war ihm nach eigenen Worten „plötzliche Erleuchtung“<br />
widerfahren. Danach suchten ihn Klienten aus der ganzen Welt auf, die von seinen angeblichen Heilfähigkeiten<br />
erfahren hatten. 1979 zog er nach Sedona, Arizona, um sich als Einsiedler „in der Stille spirituell zu<br />
vervollkommnen“. Nach seinem Wiedereintritt in die Gesellschaft war er fortan mit spiritueller<br />
Bewusstseinsforschung, mit Vorträgen und als Autor tätig. Durch sein Buch „Power vs. Force“ (Die Ebenen des<br />
Bewusstseins) wurde <strong>Hawkins</strong> im Bereich spiritueller Literatur bekannt. Das Buch wurde in bisher 15 Sprachen<br />
übersetzt und stand in mehreren Ländern auf den Bestsellerlisten. <strong>Hawkins</strong> bekam von verschiedenen Seiten<br />
Auszeichnungen verliehen. Insbesondere wurde ihm 2000 in Seoul die Ehre „Tae Ryoung Sun Kak Tosa“<br />
(Große Seele und führender Lehrer auf dem Weg zur Erleuchtung) verliehen.<br />
<strong>Hawkins</strong>' Lehre über Bewusstsein und Spiritualität<br />
Neben Vorträgen fasste <strong>Hawkins</strong> insbesondere in eigenen Büchern seine Lehre zusammen. Sein erstes<br />
spirituelles Buch Die Ebenen des Bewusstseins stellt eine Einführung in seine Bewusstseinstheorie dar. Die<br />
hierin vorgestellte Bewusstseinsskala stellt wohl den bekanntesten Teil seiner Lehre dar. Die nachfolgenden<br />
zwei Bücher Das All-sehende Auge und Die Wirklichkeit des Göttlichen (herausgegeben als „Licht des Alls“)<br />
sind umfangreicher, anspruchsvoller und tiefgehender und in der Thematik ausschließlich spirituell. <strong>Hawkins</strong><br />
mochte dem spirituellen Sucher Einblick und Verständnis für die zentralen Themen bei der Suche nach Gott zur<br />
Hand geben. Themen sind daher u.a.: Bewusstseinsstufen und -entwicklung, Strukturen des Egos, Integrität,<br />
Verstand, Kausalität und lineares Denken, Nicht-Dualität, Eigenschaften Gottes und Hilfestellungen zu<br />
Problemen auf dem Weg zu Gott. Im vierten Buch Truth vs. Falsehood (bisher nicht auf Deutsch erschienen)<br />
fasste <strong>Hawkins</strong> seine Aussagen über Bewusstsein stark zusammen und listet danach sehr ausführlich diverse<br />
Themenbereiche der US-amerikanischen Kultur mit Bewusstseinswerten in Tabellen auf.<br />
Die Bewusstseinsebenen<br />
<strong>Hawkins</strong> entwickelte aus eigenen spirituellen Erfahrungen und seinen<br />
kinesiologischen Tests heraus eine „Skala des Bewusstseins“. Auf dieser ordnete<br />
er Dingen wie Personen, Konzepten, Büchern, Filmen etc. Werte zwischen 1 und<br />
1000 zu. Die Skala wird nach unten begrenzt von Null (Tod/kein Bewusstsein) und<br />
nach oben durch die Tausend, nach seiner Aussage die höchste von Menschen<br />
erreichbare Bewusstseinsebene.<br />
Bewusstseinsebenen<br />
nach <strong>Hawkins</strong><br />
(Auswahl)<br />
700-1000 Erleuchtung<br />
600 Frieden<br />
500 Liebe<br />
400 Verstand<br />
Nach <strong>Hawkins</strong> stellt die 200 auf seiner Skala einen besonderen Schwellenwert dar,<br />
200 Mut<br />
welcher die nicht-integren Ebenen von den integren trennt. Als nicht-integer<br />
bezeichnet <strong>Hawkins</strong> Dinge, die im kinesiologischen Test „schwach“ testen und 150 Ärger<br />
von ihm als „lebensabgewandt“ bezeichnet wurden. Ebenen unter 200 auf seiner 100 Angst<br />
Skala sind dominiert von tierischen Trieben, die aufgrund der<br />
50 Apathie<br />
Entwicklungsgeschichte in uns eingeprägt wären. Aus diesen kann sich der<br />
Mensch aber mittels seinem Willen und Ausrichtung auf Positives und Wahrheit<br />
20 Scham<br />
befreien. Allerdings, so <strong>Hawkins</strong>, ist dies dem Individuum nicht immer alleine<br />
möglich, sondern bedarf in bestimmten Fällen der Hilfe von außen. Bei der Entwicklung des Bewusstseins<br />
oberhalb von 200 werden zunehmend emotionale Reaktionen abgebaut und logisches Verständnis, wie auch<br />
Liebe und Einfühlungsvermögen aufgebaut. Die Anerkennung der Rechte Anderer sei ein klares<br />
Charakteristikum für Ebenen über 200. Verständnis und Empathie für Andere nimmt mit höheren Ebenen zu.<br />
Die nächste größere Hürde bei der Entwicklung hin zu einem erleuchteten Wesen, stellt nach <strong>Hawkins</strong> die<br />
Ebene des Verstandes (400er) dar. Dies ist die Ebene moderner Demokratien, die als gesellschaftliche Normen<br />
Sachlichkeit und wissenschaftliche Leistungen hoch wertschätzen. Allerdings wären es gerade die<br />
Eigenschaften des Verstandes, mit seinem dualistischen Denken, die ein Hindernis für die weitere Entwicklung<br />
bilden würden. Höhere Bewusstseinsebenen wie Liebe, Freude und Frieden und die Existenz Gottes wirken auf
das rationale Weltbild suspekt und entziehen sich als subjektive Erfahrungsebenen der wissenschaftlichobjektiven<br />
Untersuchung. Der Übergang von der Verstandesebene der 400er zur Ebene der Liebe der 500er<br />
würde daher einen Paradigmenwechsel im Denken verlangen.<br />
Ab der Schwelle 500 weicht das Prinzip der Kausalität langsam einer nicht-dualistischen, nicht-linearen<br />
Wahrnehmungsweise, so <strong>Hawkins</strong>. Im 500er-Bereich gibt es eine Unterteilung, die mit 540 beziffert wird und<br />
die den Anfang der Bewusstseinsstufe der bedingungslosen Liebe darstellt - die Ebene der Freude. Ab 600<br />
spricht <strong>Hawkins</strong> von Frieden und ab 700 von Erleuchtung. Die Ebene 1000 setzt er gleich mit Christus-<br />
Bewusstsein, Buddha-Natur und dem Bewusstsein der großen Avatare der Menschheitsgeschichte: Jesus,<br />
Buddha und Krishna.<br />
<strong>Hawkins</strong> betonte, dass die Skala einen graduellen Verlauf darstellt und nicht in Vergleiche von<br />
besser/schlechter münden sollte, was aus seiner Sicht eine Einteilung des dualistischen Denkens ist. Die<br />
Ebenen und Bewusstseinswerte sollen keine Bewertung, sondern eine Qualitätsbeschreibung sein, so <strong>Hawkins</strong>.<br />
Jede Ebene hat ihre eigenen Charakteristika. Was auf einer Ebene als richtig und erstrebenswert angesehen<br />
wird, kann aus Sicht einer anderen Ebene „falsch“ sein. Bewertungen von richtig und falsch und damit die<br />
Beurteilung von Wahrheit ist abhängig vom Standpunkt bzw. Blickwinkel des Betrachters und daher abhängig<br />
vom Bewusstsein des Betrachters: „Wahrheit ist eine veränderliche Größe, relativ zu einer absoluten<br />
Konstanten“, schreibt <strong>Hawkins</strong> in Truth vs. Falsehood, S. ix.<br />
Bewusstseinsentwicklung<br />
Nach <strong>Hawkins</strong> entwickelt sich Leben generell von niederen Bewusstseinsebenen zu höheren. So beschreibt er<br />
in seinem vierten Buch Truth vs. Falsehood die langsame Entwicklung des Bewusstseins in der Entwicklung<br />
des Lebens vom Bakterium über Tiere hin zum Menschen. Gegenüber Tieren hätte der Mensch durch das<br />
höhere Bewusstsein mehr Wahlfreiheiten und daher auch mehr Möglichkeiten das eigene Bewusstsein<br />
auszurichten und weiterzuentwickeln.<br />
Schwerpunkte der Lehr e<br />
Integrität vs. Nicht-Integrität<br />
In der Lehre hat das Konzept der Integrität eine Schlüsselposition für <strong>Hawkins</strong>. Er beschrieb integres Verhalten<br />
als wichtige Abgrenzung zu negativen, nicht-integren Verhaltensweisen, die er auf seiner Skala mit dem<br />
Bereich unter 200 gleichsetzte. Integrität ist nach <strong>Hawkins</strong> eine Ausrichtung an der Wahrheit, aus der<br />
lebenszugewandte, positive Handlungsweisen resultieren. Nach <strong>Hawkins</strong> ist die Stufe der Integrität eine<br />
wichtige Voraussetzung für kinesiologisches Testen. Der Tester wie auch der Getestete müssen nach seinen<br />
Aussagen im Bewusstsein über 200 sein und auch die Absicht der Frage muss integer sein, darf demnach nicht<br />
mit egoistischen Zielen oder Bestätigungen von Standpunkten verknüpft sein.<br />
Inhalt und Kontext<br />
<strong>Hawkins</strong> empfahl in seiner Lehre die stärkere Beachtung von Kontext. Seiner Ansicht nach entstehen viele<br />
Probleme dadurch, dass lediglich Inhalt, z.B. ein Geschehnis, betrachtet wird und der Kontext (die umgebenden<br />
Bedingungen) nicht oder nur in geringem Umfang Berücksichtigung findet. Bei der Entwicklung des<br />
Bewusstseins wird mehr Kontext wahrgenommen, je höher die Ebene ist. Im Bereich der Nicht-Linearität<br />
(oberhalb von 500) dreht sich das Verhältnis um: Kontext wird zum eigentlichen Fokus und Inhalt zum<br />
Randaspekt. Die höchste Stufe reinen Bewusstseins, das Göttliche, ist der unendliche Kontext. Hier ist kein<br />
Inhalt mehr möglich.<br />
Ego und Selbst
In der Psychologie, so <strong>Hawkins</strong>, wird die Bezeichnung Ego für Eigenschaften des Ichs gebraucht, welche auf<br />
physisches Überleben und den Umgang mit alltäglichen Anforderungen gerichtet sind. Die Bezeichnung Ego<br />
hat nach <strong>Hawkins</strong> im spirituellen Sprachgebrauch eine erweiterte Bedeutung und bezeichnet allgemein<br />
ausgedrückt ein Hindernis für die Erkenntnis, da es linear und dualistisch strukturiert ist. Je höher sich das<br />
Bewusstsein entwickelt, je weniger identifiziert es sich mit dem Ego als Ich. <strong>Hawkins</strong> beschreibt das Ego als<br />
eine negativ ausgerichtete Struktur, die die Existenz Gottes leugnet und selbstständig leben will. Aus dieser<br />
Struktur heraus würden die grundlegenden Ängste von Tod und Sterben kommen. Das Ego selbst fürchtet seine<br />
Auflösung. Und diese rückt näher, wenn sich das Bewusstsein Gott zuwendet und höhere Bewusstseinsebenen<br />
erreicht. Es setzt starke Gegenenergien in Gang, um das Bewusstsein daran zu hindern, sich weiter in Richtung<br />
Gott zu entwickeln. Diese Ego-Energien beschreibt <strong>Hawkins</strong> als satanisch und als äquivalent zu<br />
Beschreibungen der Versuchungen aus religiösen Quellen. Der Tod des Egos - <strong>Hawkins</strong> beschreibt es als ein<br />
Zerplatzen - ist ein schwieriger Übergang, der viel Mut und Entschlossenheit voraussetzt. Das Ego vermittelt<br />
die Angst, dass ohne es nur Leere da wäre, was aber nach <strong>Hawkins</strong> sich als Konstrukt selbst widerspricht und<br />
nicht existent ist. Der Tod des Egos wird designiert mit dem Begriff „the Final Door“ oder „the Final Moment“<br />
und stellt die Vollendung und Perfektion der subjektiven Realität von Erleuchtung dar. Die genaue Kalibrierung<br />
wird nie in seinen Werken spezifiziert. Der Tod des Egos ist nach dem „endgültigen Moment“ oder der „letzten<br />
Schwelle“ unumkehrbar.<br />
Nicht-Dualität und Nicht-Linearität<br />
<strong>Hawkins</strong> betonte in seiner Lehre, dass es in der nicht-linearen, nichtdualistischen<br />
Wirklichkeit der höheren Bewusstseinsebenen keine<br />
Gegensätze gibt. Gegensatzpaare sind im alltäglichen Sprachgebrauch<br />
zwar praktikabel, würden aber schnell zu falschen Gedankenkonstrukten<br />
führen. So führte <strong>Hawkins</strong> als Beispiel den Gegensatz von heiß und kalt<br />
an. Physikalisch betrachtet sind dies keine Gegensätze, sondern<br />
graduelle Unterschiede auf einer Dimension/Skala. Kälte ist lediglich<br />
eine, je nach Standpunkt und Sichtweise, relative Abwesenheit von<br />
Wärme. Aus spiritueller Wirklichkeit betrachtet gelte dies für alle Dinge<br />
im Alltag, die als Gegensätze wahrgenommen werden. <strong>Hawkins</strong> sagte,<br />
dass es im „Eins-sein“ keine Trennung geben kann, alles sei vollkommen<br />
still, ohne Bilder, Worte oder Konzepte.<br />
Linear<br />
Form<br />
Ego<br />
sichtbar<br />
wissenschaftlich<br />
Eigenschaft<br />
Inhalt<br />
getrennt<br />
materiell<br />
Innerhalb seines Skalenmodells beginnt die Durchdringung des<br />
bewegen<br />
Bewusstseins mit Nicht-Linearität/Nicht-Dualität bei 500 und nimmt beobachten<br />
nach oben hin zu. Linearität und Dualität sind immer in Nicht-Linearität<br />
und Nicht-Dualität enthalten, da sie kein Gegenteil, sondern einen<br />
Wirkung<br />
graduellen Unterschied darstellen. Die Schwelle von 500 sei<br />
Illusion<br />
bedeutungsvoll. Sie stelle für den Verstand eine große Hürde dar, da für<br />
ihn wichtige Konzepte wie Kausalität, Materialität, Kontrollierbarkeit,<br />
Objektivität und Abgegrenztheit ab dieser Grenze aufhören zu existieren<br />
bzw. an Bedeutung verlieren. Dagegen gewinnen Erfahrungsqualitäten<br />
wie Liebe, Inspiration, Achtung, Freude, Zufriedenheit und Erfüllung an<br />
Wichtigkeit. Dinge, die nicht im Fokus der 400er Ebene von Wissenschaft und Logik sind.<br />
Leben und Tod<br />
Nicht-Linear<br />
Formlosigkeit<br />
GEIST<br />
unsichtbar<br />
mystisch<br />
Essenz<br />
Kontext<br />
vereint<br />
spirituell<br />
still<br />
wissen<br />
Quelle<br />
Wirklichkeit<br />
Charakteristika des Bewusstseins<br />
der Nicht-Linearität<br />
<strong>Hawkins</strong>, Das All-sehende Auge, S. 413ff<br />
In der Sichtweise nicht-dualer Bewusstseinsebenen gibt es allgemein keine Gegensätze (Dualität). Demnach<br />
kann es auch für das Leben keinen Gegensatz geben. Der Tod ist in der Auffassung von <strong>Hawkins</strong> lediglich eine<br />
Trennung vom Körper, ein Wechsel der Form. Leben an sich könne in seiner Existenz nicht bedroht werden.<br />
Ein wirklicher Tod, ein Ende des Selbst sei ebenso wenig möglich wie Nicht-Existenz, Nicht-Anwesenheit<br />
Gottes oder Nicht-Liebe. Möglich sei lediglich eine jeweils stärkere oder geringere Anwesenheit. Zum<br />
körperlichen Tod sagte <strong>Hawkins</strong>, dass dieser vom Selbst nicht wahrgenommen wird. Die Selbstidentität verlässt
den Körper zum Todeszeitpunkt ohne eine merkliche Unterbrechung. Diese Identität würde darüber hinaus über<br />
verschiedene Leben als kontinuierlich wahrgenommen. Das Ego stirbt durch den physischen Austritt nicht,<br />
sondern bleibt erhalten.<br />
Die Natur Gottes<br />
Gott/das Göttliche liegt nach <strong>Hawkins</strong> nicht im Bereich des Wissens, der Logik oder des Beweisbaren, sondern<br />
kann ausschließlich durch subjektive Erfahrung verifiziert werden. Wie in mystischen Schriften üblich, so<br />
umschrieb auch <strong>Hawkins</strong> die letztendliche Wirklichkeit mit verschiedenen Ausdrücken: Gott, das Göttliche,<br />
All-Sein, letztendliche Wirklichkeit, Quelle aller Existenz, unendliches Potential, Urgrund, An-Wesenheit,<br />
unendlicher Kontext, Selbst, unendliches Ich, letztendliches Zuhause-sein, Eins-sein.<br />
In der Auffassung von <strong>Hawkins</strong> unterliegt das Göttliche keinerlei negativen menschlichen Eigenschaften wie<br />
Gewinnsucht, Vorteilsnahme, Bevorzugung, Parteilichkeit, Angst, Ärger, Neid oder Zorn. So schrieb <strong>Hawkins</strong><br />
in Das All-sehende Auge Seite 222: „Das Allmächtige, Allwissende und Allgegenwärtige ist nicht verletzbar<br />
oder anfällig für Drohung oder emotionale Verstimmung. So ist Gott keine Beute von Rachegefühlen,<br />
Eifersucht, Hass, Gewalt, Eitelkeit, Egoismus oder Bedürfnis nach Schmeicheleien oder Komplimenten. Der<br />
Nutznießer von Anbetung ist der Anbetende.“ Man könne mit Gott nicht handeln, ihn nicht beschwatzen und<br />
nicht manipulieren. Jegliche Aussagen, die Gott/das Göttliche mit negativen menschlichen Eigenschaften<br />
versehen, seien starke Verzerrungen und aus spiritueller Sicht schlicht falsch. Dies trifft seiner Meinung nach<br />
auf große Teile des Alten Testamentes (Ausnahmen: Genesis, Psalmen, Sprüche) und die Offenbarung des<br />
Johannes im neuen Testament zu. Nach <strong>Hawkins</strong> ist alle Negativität alleine das Produkt des Egos. „Es ist das<br />
Ego, das die Quelle von Schuld, Sünde, Leiden, Verdammung und Erschaffung all der Höllen ist. Es sucht<br />
Erlösung, indem es alles auf Gott schiebt“, schrieb <strong>Hawkins</strong> in Das All-sehende Auge Seite 223.<br />
<strong>Hawkins</strong>' Abgrenzung und Einordnung seiner Lehre<br />
Seine Kritik an Religion<br />
<strong>Hawkins</strong> ordnete seine Lehre der Spiritualität zu und grenzte sie deutlich von Religion und Esoterik ab.<br />
Obwohl historisch stark mit Religion verknüpft, beschrieb <strong>Hawkins</strong> Spiritualität als eigenständig und<br />
unabhängig von Religion oder Religiosität.<br />
Religion ist nach seiner Ansicht eine menschliche Organisationsform mit der am Anfang stehenden Absicht,<br />
die ursprüngliche Lehre eines großen Lehrers zu erhalten und weiterzugeben. Hierzu merkte <strong>Hawkins</strong> folgende<br />
Schwierigkeiten an, die sich im Laufe der geschichtlichen Entwicklung wiederholt gezeigt hätten: Schüler, die<br />
versuchen, die Lehre aufzuzeichnen und weiterzugeben, bringen in der Regel nicht solch eine hohe<br />
Bewusstseinsebene wie der ursprüngliche Lehrer mit. Somit herrscht von Anfang an eine gewisse<br />
Ungenauigkeit und Verzerrung der Originalaussagen. „Diese Art der Verfälschung beruht häufig auf der<br />
Tatsache, dass das Ego eine Tendenz zum wörtlichen Verständnis der Worte hat und nicht so sehr auf den Geist<br />
oder die Essenz der Lehre achtet.“ (<strong>Hawkins</strong>, Das All-sehende Auge, Seite 75)<br />
Im Verlauf der Entwicklung der Religion und ihrer anschließenden Institutionalisierung kommen diverse<br />
eigennützige Interessen und Machtstrukturen innerhalb der geschaffenen Organisation hinzu. <strong>Hawkins</strong> schrieb<br />
(Das All-sehende Auge, Seite 75): „Die zweite Art, die offensichtlich zu gröberen Verfälschungen führt, sind<br />
geistliche Lehren, die aus dem entstehen, was man normalerweise als ‚Kirchendoktrin‘ bezeichnet. Diese<br />
Regelungen, oft in der Form von schuldeinflößenden Verboten, sind tatsächlich ganz und gar von offiziellen<br />
Vertretern und so genannten Autoritäten der Kirche aufgestellt worden, die in Wirklichkeit keinerlei Anspruch<br />
auf Autorität hatten, aber stattdessen eine gewisse politische Macht in der Struktur der jeweiligen Institution zu<br />
der betreffenden Zeit erwerben konnten.“<br />
Die Lehre wird somit über die Zeit immer weiter verwaschen und fällt damit im Wahrheitsgehalt. In extremen<br />
Fällen würden sich Aussagen ergeben, die den Originalsinn ins Gegenteil verkehren (Inquisition,<br />
Religionskriege etc.). Aus diesen Gründen wäre eine ständige Erneuerung der ursprünglichen Lehre nötig.
Veränderungen innerhalb der Religionen sind häufig aber nicht zugelassen worden, da sie den Meinungen und<br />
Interessen der Machtausübenden widersprachen, so <strong>Hawkins</strong>. Mystiker und Weise hätten somit häufig kein<br />
Gehör gefunden, sind verfolgt oder gar getötet worden.<br />
Abgrenzung zur Esoterik<br />
In Abgrenzung der Lehre zur Esoterik beschrieb <strong>Hawkins</strong> u.a. folgende Konzepte für schlichtweg falsch (testen<br />
kinesiologisch schwach, also unwahr): die 12-Strang-DNA-Theorie, die Existenz von UFOs, Konzept der<br />
Indigo-, Kristall- und Sternenkinder, Erstellung der Kornkreise durch Außerirdische, Existenz von<br />
Außerirdischen auf der Erde, Bibelcode-Theorien von Michael Drosnin. <strong>Hawkins</strong> warnte vor Lehren und<br />
Konzepten, die spektakulär sind oder bestimmte Dinge/Personen als etwas ganz Besonderes herausstellen (wie<br />
im Falle von Indigokindern). Diese Inhalte würden lediglich das Ego füttern, nicht aber zu einer größeren Nähe<br />
zu Gott führen, was der Sinn der Spiritualität bzw. seiner Lehre sei.<br />
Zuordnung zur Spiritualität<br />
Spiritualität war für <strong>Hawkins</strong> eine konsequente Ausrichtung auf Gott/das Göttliche. Der Sucher muss hierzu die<br />
Hindernisse, die einem Erkennen entgegenstehen, ausräumen. <strong>Hawkins</strong> legte hierbei einen Schwerpunkt auf<br />
den negativen Einfluss der Ego-Strukturen. Er schränkte allerdings ein, dass der Sucher lediglich den Anfang<br />
und die Ausrichtung machen kann. Der letztendliche Durchbruch zu den tiefen Erfahrungen der höheren<br />
Bewusstseinsebenen kann nicht willentlich vollbracht werden: hier ist der Sucher auf die Gnade Gottes<br />
angewiesen.<br />
Die Grundaussagen der Spiritualität, so <strong>Hawkins</strong>, sind universell und über die verschiedenen Kulturen und<br />
Religionen über alle Zeiten gleich. Die offensichtlichen Unterschiede zwischen den großen Religionen seien<br />
lediglich kultur- bzw. zeitbedingt. Der spirituelle Kern sei bei allen gleich. In Licht des Alls, Seite 396, schrieb<br />
<strong>Hawkins</strong>: „Sobald man den Kontext richtig gestellt hat, lösen sich alle Verschiedenheiten im Verständnis der<br />
Bewusstseinsebenen auf. Wenn wir die Avatare, großen Lehrer und erleuchteten Weisen durch die Geschichte<br />
hindurch betrachten, so sind ihre Beschreibungen der letzten Wirklichkeit (Gott) dieselben. Es besteht absolute<br />
Übereinstimmung dahingehend, dass das Göttliche unendlich mitfühlend, liebend, friedvoll, still, allwissend,<br />
allmächtig, allgegenwärtig und voller Güte ist.“ Aussagen über das Göttliche, die hiermit nicht<br />
übereinstimmen, wären eine Verzerrung durch das menschliche Ego und Ausdruck eines geringeren<br />
Verständnisses bzw. würden eine niedrigere Bewusstseinsebene widerspiegeln. Als Avatare bezeichnet<br />
<strong>Hawkins</strong> Jesus, Buddha und Krishna, die unter allen Wesen die höchst mögliche Bewusstseinsebene auf der<br />
Erde (1000) erreicht hätten.<br />
Kritik<br />
<strong>Hawkins</strong> wurde in erster Linie wegen seiner Anwendung und speziellen Auslegung der Kinesiologie kritisiert.<br />
Da das Instrument der Kinesiologie nicht wissenschaftlich anerkannt ist, seien seine Ergebnisse weder<br />
wissenschaftlich noch objektiv nachvollziehbar. Von einigen Kinesiologen selbst wird kritisiert, dass <strong>Hawkins</strong><br />
die Kinesiologie sehr speziell auslegt, was nicht mehr in Übereinstimmung mit der klassischen Methode ist.<br />
Kinesiologen sehen im Testen eher eine lokale Körperreaktion auf einen Reiz und <strong>Hawkins</strong> im Gegensatz dazu<br />
betonte, dass dies eine vom Getesteten unabhängige (nichtlokale) Reaktion sei.<br />
Kritik an der Skala: Die zugewiesenen Bewusstseinswerte von 1-1000 sehen Kritiker als zu reduktionistisch an.<br />
Der Aussagewert einer einzelnen Zahl sei zu gering und könne nicht als charakteristische Beschreibung dienen.<br />
Weitere Probleme sehen Kritiker beim Vergleich verschiedener Objekte auf der Skala.<br />
Vermutung von Hybris: <strong>Hawkins</strong> wies seinen eigenen Büchern sehr hohe Werte auf der Skala zu. Bspw.<br />
kalibrierte er Licht des Alls bei 999,8 und damit am oberen Rand seiner Skala, weit höher als viele andere<br />
religiöse oder spirituelle Schriftstücke der Menschheitsgeschichte. Des Weiteren beschrieb sich <strong>Hawkins</strong> selbst<br />
als spirituell weit vorgeschritten. Kritiker sehen hierin eine Selbsterhöhung, mit der er sich immun mache<br />
gegen Argumentation und Kritik.
Ehrungen<br />
Huxley Award, 1979 (Orthomolekulare Psychiatrie)<br />
Physicians Recognition Award der American Medical Association, 1992<br />
Aufnahme in die Orthomolecular Medicine Hall of Fame, 2006<br />
50-year Distinguished Life Fellows honor der American Psychiatric Association, 2006<br />
Veröffentlichungen<br />
Spirituelle Literatur<br />
Die Ebenen des Bewusstseins - Von der Kraft die wir ausstrahlen. VAK, Freiburg 1997, ISBN 3-932098-<br />
02-1<br />
Originaltitel: Power vs. Force: An Anatomy of Consciousness - The Hidden Determinants of<br />
Human Behavior. Original: Veritas, Sedona 1995 / Überarbeitete Neuauflage: Hay House<br />
Carlsbad, CA/USA 2002 ISBN 978-1-56170-933-5<br />
Das All-sehende Auge - “The Eye of the I”. Sheema-Medien, Wasserburg/Inn 2005, ISBN 3-931560-19-8<br />
Originaltitel: The Eye of the I - From which nothing is hidden. Veritas, Sedona 2001, ISBN 0-<br />
9643261-9-1<br />
Licht des Alls - Die Wirklichkeit des Göttlichen. Sheema-Medien, Wasserburg/Inn 2006, ISBN 3-931560-<br />
20-1<br />
Originaltitel: I - Reality and Subjectivity. Veritas, Sedona 2003, ISBN 0-9715007-0-3<br />
Originaltitel: Truth versus Falsehood. Veritas, Sedona 2005, ISBN 0-9715007-2-X / Axial, Toronto 2005,<br />
ISBN 0-9715007-3-8<br />
Erleuchtung ist möglich - Wie man die Ebenen des Bewusstseins durchschreitet. Sheema-Medien,<br />
Wasserburg/Inn 2007, ISBN 978-3-931560-21-8<br />
Originaltitel: Transcending the Levels of Consciousness - The Stairway to Enlightenment. Veritas,<br />
Sedona 2006, ISBN 0-9715007-4-6<br />
Hingabe an Gott. Der mystische Weg aus der Dualität. Sheema-Medien, Wasserburg/Inn 2009, ISBN<br />
978-3-931560-22-5<br />
Originaltitel: Discovery of the Presence of God - Devotional Nonduality. Veritas, Sedona 2006,<br />
ISBN 0-9715007-6-2<br />
Originaltitel: Reality, Spirituality And Modern Man. Veritas, Sedona 2008 / Axial, Toronto 2008 ISBN<br />
978-1-933391-88-5<br />
Originaltitel: Healing and Recovery. Veritas, Sedona 2009 ISBN 978-0-9715007-3-0<br />
Medizinische Literatur<br />
Orthomolecular Psychiatry: Treatment of Schizophrenia (mit Linus Pauling). W. H. Freeman, San<br />
Francisco 1973, ISBN 0-7167-0898-1<br />
Weblinks<br />
Literatur von und über <strong>David</strong> R. <strong>Hawkins</strong> im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek<br />
<strong>Hawkins</strong> Portal SpiritualWiki<br />
Die Skala des Bewusstseins spiriforum<br />
Kritik (deutsch)<br />
Die Ebenen des Bewusstseins Kritische Betrachtung von Bodo Zinser in München<br />
Kritik (engl.)<br />
Skeptic's Dictionary Newsletter 58 u.a. über <strong>David</strong> <strong>Hawkins</strong><br />
Kinesiologie Robert Todd Carroll, Skeptic’s Dictionary (Wörterbuch des Skeptikers)<br />
NZ Cults & Religious Groups List
<strong>David</strong> R. <strong>Hawkins</strong> Shawn Nevins, SpiritualTeachers.org<br />
More on Dr <strong>David</strong> <strong>Hawkins</strong> Sarlo's Guru Rating Service<br />
Dowsing for God (Wünschelrute Gott) Andrew Paterson, EnergyGrid Alternative Media<br />
The Emperor's New Clothes (Des Kaisers neue Kleider)<br />
Rezension:<strong>David</strong> R. <strong>Hawkins</strong>:Power vs Force Mary-Sue Haliburton<br />
Rezension:<strong>David</strong> R. <strong>Hawkins</strong>:Truth vs Falsehood Mary-Sue Haliburton<br />
Normdaten (Person): GND: 132047381 | LCCN: no96037139 | VIAF: 29784455 |<br />
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=<strong>David</strong>_R._<strong>Hawkins</strong>&oldid=163675090“<br />
Kategorien: Mystiker Autor Psychiater Alternativmediziner Mediziner (20. Jahrhundert)<br />
US-Amerikaner Geboren 1927 Gestorben 2012 Mann<br />
Diese Seite wurde zuletzt am 17. März 2017 um 20:48 Uhr geändert.<br />
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