Wiehre Magazin, Ausgabe Unterwiehre (April 2017)

Der Lichtkünstler: Konrad Wallmeier schafft leuchtende Kunstobjekte, gespickt mit Technik und spielerischem Humor Der Lichtkünstler: Konrad Wallmeier schafft leuchtende Kunstobjekte, gespickt mit Technik und spielerischem Humor

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UNTERNEHMENSPORTRAIT Radexperte Ralf Egle Die Rundum-Spezialisten Seit drei Jahren ist Ralf Egle alleiniger Inhaber von Radsport Sütterlin, nachdem er schon zuvor in Badenweiler unter dem Namen egle-parts ein Radgeschäft betrieben hatte. Er selbst ist ein Allrounder: Der Radspezialist fährt Mountainbike- und Straßenrennen – er ist baden-württembergischer Meister 2017 seiner Altersklasse im Cycle-Cross – , ist aber auch ein „Schrauber“, der sich handwerklich bestens auskennt. Außerdem sei er sehr „technikaffin“, bekennt Ralf Egle, was dazu führt, dass er immer auf dem neuesten Stand der Dinge ist, wenn es darum geht, was der Radmarkt hervorbringt. Dann probieren und testen er und sein Team selbst, damit die Kunden ehrlich beraten und ihnen eine wirklich überzeugende Auswahl an Rädern im Sortiment angeboten werden kann. Von der Erfahrung und fachlichen Kompetenz profitieren ambitionierte Rennfahrer ebenso wie Hobbyfahrer und E-Biker. „Wir alle leben den Sport“, freut sich Ralf Egle über sein fachkundiges Team. Begeistert ist er von den neuen Mountain-E-Bikes, deren moderne Akkus nahezu unsichtbar in den Rahmen integriert sind. Auch die neue, kabellose Schaltung über Bluetooth hat es dem Radfan angetan: „Die funktioniert top“, schwärmt Ralf Egle. Ab diesem Herbst wird Ralf Egle und sein bewegungsfreudiges Team das Angebot noch ausbauen: Künftig wird es bei Radsport Sütterlin dann auch Langlaufski sowie die entsprechende Ausrüstung dazu geben. Stolz ist Ralf Egle, der selbst leidenschaftlicher Langläufer ist, dabei auch, dass sie als Service das Skiwachsen von Hand anbieten werden. Experten für den Radsport Radsport Sütterlin · Inhaber Ralf Egle · Hexentalstraße 4a · 79249 Merzhausen Telefon: +49 (0) 761 / 40 40 59 · info@radsport-suetterlin.com www.radsport-suetterlin.com

INTERVIEW ©Foto: Barbara Breitsprecher AUF DER SUCHE NACH ANTWORTEN Falls das Thema Wirtschaftsethik je einen trockenen, unzugänglichen Eindruck erwecken sollte, dann räumt spätestens die Begegnung mit Philippe Merz alle diese Bedenken aus dem Weg. Der junge Philosophie-Dozent und Geschäftsführer der Thales Akademie für Wirtschaft und Philosophie versprüht freundliche, lockere Offenheit und sein waches Interesse an allen kniffligen sozio-ökonomischen Fragen überträgt sich augenblicklich. Welches ist für Sie die drängendste ethische Fragestellung? Philippe Merz: Die drängendste ethische Frage – gesamtgesellschaftlich gesehen – ist meiner Ansicht nach die, wie wir mit der immer mehr zunehmenden, massiven Vertrauenskrise in die Marktwirtschaft umgehen. Denn immer größere Teile der Bevölkerung halten diese Wirtschaftsordnung für in sich ungerecht und ökologisch fatal. Welche Entwicklungen befürchten Sie? Philippe Merz: Daraus entstehen jetzt schon größere Sympathien für links- oder rechtsextreme Parteien und Gruppierungen. Auch aus der wachsenden ökonomischen Ungleichheit in der Gesellschaft. Darunter sind viele Menschen, die sich einfach abgehängt und zurückgelassen fühlen und den Eindruck haben, sie hätten weder mit den oberen Zehntausend noch mit der bürgerlichen Mitte etwas zu tun. Das hat politisch-ideologische Gründe, aber eben auch sozio-ökonomische. Sehen Sie da eine Verantwortung bei den Unternehmern? Philippe Merz: Absolut. Unternehmen müssen sich diesen Entwicklungen stellen. Jeder Unternehmensverantwortliche ist ja nicht nur ein ökonomischer Akteur, sondern auch ein Bürger und auch da hat er Verantwortung. Er muss deshalb beispielsweise auch über Gehaltsunterschiede und Vergütungsmodelle nachdenken: Nach welchen Kriterien werden die Leute bezahlt? Wie hoch ist der Bonus- , wie hoch der Fixanteil? Wie groß sind die Gehaltsunterschiede? Das weckt ja immer große Frustrationen, wenn man erfährt welch hohe Abfindung ein scheidender Bahn- oder VW-Chef bekommt… Philippe Merz: Gerade wurde bekannt, dass es in Deutschland Unternehmen gibt, als Beispiel wurde Heidelberg Zement genannt, die eine Gehaltslücke von 190 haben. Der Chef verdient also 190 mal mehr als der Durchschnittsverdiener dieses Unternehmens. Aber die Bosse sehen ihren Verdienst doch als ihr Recht an? Philippe Merz: Das glaube ich nicht. Viel häufiger nehmen sie einfach was sie kriegen können, weil es sich in bestimmten, relativ intransparenten Szenen so etabliert hat. Aber sobald sie öffentlich herausgefordert werden, das zu begründen, machen die meisten schnell einen Rückzieher. Weil sie einerseits den medialen Druck und die Kritik nicht wollen, aber auch weil sie sehen, dass solche Gehaltsunterschiede nicht begründbar sind. Es gibt keine hinreichenden Argumente dafür, dass ein Verantwortungsträger 190 mal mehr verdient als der durchschnittliche Arbeitnehmer in einem Unternehmen. Denn seine Arbeit ist nicht 190 mal besser oder wichtiger. Natürlich trägt er eine größere Verantwortung, arbeitet zeitlich mehr und mit größerem Energieaufwand und seine soziale Fallhöhe ist größer, weil er nach außen für das Unternehmen steht. All das alles rechtfertigt gewisse Gehaltsunterschiede. Aber solche exzessiven Klüfte sind einfach mit keinem guten Argument zu rechtfertigen. Und letztlich können Verantwortungsträger daran auch selbst kein Interesse haben. Denn das hat einen Bumerang-Effekt, weil so das Vertrauen ihnen gegenüber untergraben wird und zunehmend auch das Vertrauen in die Marktwirtschaft als Wirtschaftsordnung. Dennoch verzichten doch nur die wenigsten auf ihren Bonus… Philippe Merz: Es gibt sie aber, diese Fälle. Diese Einzelfälle machen durchaus Schule. Sie haben einen Vorbildeffekt für andere Verantwortungsträger, die erkennen, dass Geld zwar Mittel zum Zweck ist für ein gutes Leben, aber kein Selbstzweck. Eher hört man aber von Tricksereien, Steuerhinterziehungen oder Vetternwirtschaft in den Chefetagen als von diesen Vorbildeffekten. Philippe Merz: Soweit ich weiß, gibt es dazu bislang keine sauberen, empirischen Studien. Auch weil es nach wie vor beim Thema Geld und Vermögen eine hohe Diskretion in Deutschland gibt. Bis hin zu dem alten Sprichwort „Über Geld spricht man nicht“. Da kann man sich auch fragen, warum eigentlich nicht? Ist Geld wirklich so wichtig? Oder könnte man auch mal ein bisschen entspannter damit umgehen und offen darüber reden? Und natürlich haben die Fälle von Versagen, Missbrauch oder gar Korruption in der Öffentlichkeit eine viel stärkere Resonanz, als die vielen anderen Fälle, in denen Leute sehr verantwortungsbewusst handeln, gerade im eigentümergeführten Mittelstand. Freiburg Unterwiehre Stadt-Magazin | 9

INTERVIEW<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

AUF DER SUCHE<br />

NACH ANTWORTEN<br />

Falls das Thema Wirtschaftsethik je einen trockenen,<br />

unzugänglichen Eindruck erwecken sollte, dann<br />

räumt spätestens die Begegnung mit Philippe Merz<br />

alle diese Bedenken aus dem Weg. Der junge Philosophie-Dozent<br />

und Geschäftsführer der Thales Akademie für<br />

Wirtschaft und Philosophie versprüht freundliche, lockere<br />

Offenheit und sein waches Interesse an allen kniffligen<br />

sozio-ökonomischen Fragen überträgt sich augenblicklich.<br />

Welches ist für Sie die drängendste ethische Fragestellung?<br />

Philippe Merz: Die drängendste ethische Frage – gesamtgesellschaftlich<br />

gesehen – ist meiner Ansicht nach die, wie wir mit<br />

der immer mehr zunehmenden, massiven Vertrauenskrise in die<br />

Marktwirtschaft umgehen. Denn immer größere Teile der Bevölkerung<br />

halten diese Wirtschaftsordnung für in sich ungerecht und<br />

ökologisch fatal.<br />

Welche Entwicklungen befürchten Sie?<br />

Philippe Merz: Daraus entstehen jetzt schon größere Sympathien<br />

für links- oder rechtsextreme Parteien und Gruppierungen. Auch<br />

aus der wachsenden ökonomischen Ungleichheit in der Gesellschaft.<br />

Darunter sind viele Menschen, die sich einfach abgehängt<br />

und zurückgelassen fühlen und den Eindruck haben, sie hätten<br />

weder mit den oberen Zehntausend noch mit der bürgerlichen Mitte<br />

etwas zu tun. Das hat politisch-ideologische Gründe, aber eben<br />

auch sozio-ökonomische.<br />

Sehen Sie da eine Verantwortung bei den Unternehmern?<br />

Philippe Merz: Absolut. Unternehmen müssen sich diesen Entwicklungen<br />

stellen. Jeder Unternehmensverantwortliche ist ja nicht nur<br />

ein ökonomischer Akteur, sondern auch ein Bürger und auch da hat<br />

er Verantwortung. Er muss deshalb beispielsweise auch über Gehaltsunterschiede<br />

und Vergütungsmodelle nachdenken: Nach welchen<br />

Kriterien werden die Leute bezahlt? Wie hoch ist der Bonus- ,<br />

wie hoch der Fixanteil? Wie groß sind die Gehaltsunterschiede?<br />

Das weckt ja immer große Frustrationen, wenn man erfährt<br />

welch hohe Abfindung ein scheidender Bahn- oder<br />

VW-Chef bekommt…<br />

Philippe Merz: Gerade wurde bekannt, dass es in Deutschland<br />

Unternehmen gibt, als Beispiel wurde Heidelberg Zement genannt,<br />

die eine Gehaltslücke von 190 haben. Der Chef verdient also 190<br />

mal mehr als der Durchschnittsverdiener dieses Unternehmens.<br />

Aber die Bosse sehen ihren Verdienst doch als ihr Recht an?<br />

Philippe Merz: Das glaube ich nicht. Viel häufiger nehmen sie<br />

einfach was sie kriegen können, weil es sich in bestimmten, relativ<br />

intransparenten Szenen so etabliert hat. Aber sobald sie öffentlich<br />

herausgefordert werden, das zu begründen, machen die meisten<br />

schnell einen Rückzieher. Weil sie einerseits den medialen Druck<br />

und die Kritik nicht wollen, aber auch weil sie sehen, dass solche<br />

Gehaltsunterschiede nicht begründbar sind. Es gibt keine hinreichenden<br />

Argumente dafür, dass ein Verantwortungsträger 190<br />

mal mehr verdient als der durchschnittliche Arbeitnehmer in einem<br />

Unternehmen. Denn seine Arbeit ist nicht 190 mal besser oder wichtiger.<br />

Natürlich trägt er eine größere Verantwortung, arbeitet zeitlich<br />

mehr und mit größerem Energieaufwand und seine soziale Fallhöhe<br />

ist größer, weil er nach außen für das Unternehmen steht. All das<br />

alles rechtfertigt gewisse Gehaltsunterschiede. Aber solche exzessiven<br />

Klüfte sind einfach mit keinem guten Argument zu rechtfertigen.<br />

Und letztlich können Verantwortungsträger daran auch selbst<br />

kein Interesse haben. Denn das hat einen Bumerang-Effekt, weil so<br />

das Vertrauen ihnen gegenüber untergraben wird und zunehmend<br />

auch das Vertrauen in die Marktwirtschaft als Wirtschaftsordnung.<br />

Dennoch verzichten doch nur die wenigsten auf ihren<br />

Bonus…<br />

Philippe Merz: Es gibt sie aber, diese Fälle. Diese Einzelfälle machen<br />

durchaus Schule. Sie haben einen Vorbildeffekt für andere<br />

Verantwortungsträger, die erkennen, dass Geld zwar Mittel zum<br />

Zweck ist für ein gutes Leben, aber kein Selbstzweck.<br />

Eher hört man aber von Tricksereien, Steuerhinterziehungen<br />

oder Vetternwirtschaft in den Chefetagen als von diesen<br />

Vorbildeffekten.<br />

Philippe Merz: Soweit ich weiß, gibt es dazu bislang keine sauberen,<br />

empirischen Studien. Auch weil es nach wie vor beim Thema<br />

Geld und Vermögen eine hohe Diskretion in Deutschland gibt. Bis<br />

hin zu dem alten Sprichwort „Über Geld spricht man nicht“. Da<br />

kann man sich auch fragen, warum eigentlich nicht? Ist Geld wirklich<br />

so wichtig? Oder könnte man auch mal ein bisschen entspannter<br />

damit umgehen und offen darüber reden? Und natürlich haben<br />

die Fälle von Versagen, Missbrauch oder gar Korruption in der<br />

Öffentlichkeit eine viel stärkere Resonanz, als die vielen anderen<br />

Fälle, in denen Leute sehr verantwortungsbewusst handeln, gerade<br />

im eigentümergeführten Mittelstand.<br />

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Freiburg <strong>Unterwiehre</strong> Stadt-<strong>Magazin</strong> | 9

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